Esther Meier (Hg.), Tanja Penter (Hg.)

Sovietnam

Die UdSSR in Afghanistan 1979 - 1989
Cover: Sovietnam
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2017
ISBN 9783506778857
Gebunden, 371 Seiten, 59,00 EUR

Klappentext

Der sowjetisch-afghanische Krieg war einer der blutigsten Konflikte des Kalten Krieges. Afghanistan wurde nicht nur zum Schlachtfeld der sowjetisch-amerikanischen Systemkonkurrenz, sondern war auch ein Ort der mehr oder minder gewaltsamen Begegnung zwischen "modernen" Sowjets und "rückständigen" Afghanen. Die Autorinnen und Autoren greifen die wechselseitigen Wahrnehmungen und Kriegserfahrungen auf und spüren den Folgen des Konflikts für Staat und Gesellschaften in beiden Ländern nach. Sie entzaubern Mythen, die sich bis heute um den Konflikt ranken, und betrachten das spannungsvolle Verhältnis zwischen der offiziellen Geschichtspolitik in Russland und den Erinnerungen der - oftmals traumatisierten - Veteranen an diesen unpopulären Krieg. Nach einer kurzen Phase der Öffnung der russischen Archive in den 1990er Jahren ist die zentrale Überlieferung zum sowjetischen Afghanistankrieg in Putins Russland wieder unter Verschluss.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.06.2017

Gregor Schöllgen erklärt zwar, dass er den im Buchtitel suggerierten Vergleich für irreführend hält, doch die sich um die sowjetische Intervention in Afghanistan drehenden Beiträge, die Tanja Penter und Esther Meier in ihrem Band versammeln, findet er insgesamt spannend und instruktiv. Besonders stark scheinen ihm die ungewöhnlichen Fragestellungen, etwa wenn Elke Beyer aufzeigt, wie sowjetische und amerikanische Experten gemeinsam erfolgreich Stadtplanung in Kabul betrieben. Doch die Lektüre der Texte lässt den Rezensenten schließlich auch erkennen, wo Konfliktlinien der Sowjetunion herstammen.
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