Gerard Mortier

Das Theater, das uns verändert

Essays über Oper, Kunst und Politik
Cover: Das Theater, das uns verändert
J. B. Metzler Verlag, Stuttgart - Weimar 2018
ISBN 9783476046734
Gebunden, 192 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Das den Themenblöcken "Politik", "Kunst und Literatur" sowie "Oper" gewidmete Buch kann als Mortiers Vermächtnis gelesen werden. Es zeigt einen leidenschaftlichen Europäer, der sich eine europäische Kultur nur als eine vielsprachig demokratische vorstellen kann, der aber auch weiß, dass Kunst immer wieder gegen den Despotismus ökonomischen Denkens, gegen dumpfen Populismus und Konformismus, gegen ihre Reduzierung zum Luxusobjekt verteidigt werden muss. Im Zentrum stehen Mortiers Ideen zu einer Erneuerung des kulturellen Lebens aus der kreativen Auseinandersetzung mit der gemeinsamen europäischen Überlieferung von Musik, Literatur, Theater, Film, Bildender Kunst und Architektur.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.01.2019

Rezensentin Eleonore Büning hört beim Lesen der Essays und Reden von Gerard Mortier die Ironie des Theater- und Opernmannes heraus. Mit seinem informativen, sachlichen Nachwort und einem laut Büning lobenswerten Lektorat scheint ihr der Band zeitgemäße Fragen und Antworten zu vermitteln, ob zu Werken von Wagner und Rihm, zur Aufführungspraxis oder in Sachen Nationalismus und europäische Identität. Dass Opernkunst Aufklärung bedeutet, erkennt Büning beim Lesen immer wieder und fühlt sich zum Weiterdenken angehalten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 09.10.2018

Wolfgang Schneider sagt nicht explizit, was er von diesem Band mit Texten des 2014 gestorbenen Opernintendanten Gerard Mortier hält. Doch dessen Leistungen als Leiter der Salzburger Festspiele und Gründer der Ruhrtriennale kann er gar nicht hoch genug schätzen. In den Reden und Vorträgen findet der Rezensent Gedanken zur kulturellen Identität Europas, Überlegungen zur Oper als Gattung und Werkporträts zu einzelnen Werken wie Glucks "Alceste", Bergs "Wozzeck" oder Rihms "Mexiko". Wenn Mortier die Oper davor bewahren will, von ihren Liebhabern als Luxusgut vereinnahmt zu werden, scheint Schneider ihm zuzustimmen.
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