Ai Weiwei

Macht euch keine Illusionen über mich

Der verbotene Blog
Cover: Macht euch keine Illusionen über mich
Galiani Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783869710495
Gebunden, 480 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Wolfram Ströle, Norbert Jaruschitz, Stephan Gebauer, Oliver Grasmück und Hans Freundl. Ai Weiweis verbotener Blog erstmals auf Deutsch: einer der spannendsten Texte über das moderne China - und das ergreifende Dokument wachsender Wut und wachsenden Widerstands. Nicht erst seit seiner Verhaftung wurde Ai Weiwei zur Ikone des Kampfes für Meinungsfreiheit, Menschenwürde und das Recht des Einzelnen auf individuelle Selbstentfaltung. Fast vier Jahre lang dokumentierte er im Internet, was er in seiner Heimat erlebte und was er sich dazu dachte - ein Glücksfall allein schon dies, liest man doch endlich einmal nicht die Analyse eines westlichen Experten, sondern den Bericht eines Chinesen, der sein Land liebt, viele Entwicklungen aber mit immer größerer Skepsis beobachtet: SARS, Milchpulverskandal, Olympische Spiele, Korruption, Organhandel, der Umgang mit dem Gedenken an das Massaker auf dem Platz

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 08.03.2012

Angela Köckritz findet das veröffentlichte Blog des chinesischen Künstlers Ai Weiwei aus den Jahren 2006 bis 2009 nach wie vor spannend und lesenswert - auch wenn sie die Übersetzung etwas enttäuscht hat. Die musste aufgrund der Verhaftung Ais allerdings auch sehr schnell fertig werden, erklärt die Rezensentin, außerdem wurde das Blog (und damit der Originaltext) von der Regierung gesperrt. Angetan schildert Köckritz wie der Künstler die chinesische Gesellschaft und ihr Verhältnis zum Westen "seziert". So liest die Rezensentin zum Beispiel von der Unmöglichkeit, mit westlichen Lebensweisen auch das entsprechende Bewusstsein zu importieren und andererseits vom Unvermögen des Westens, chinesische Kunst wirklich zu verstehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2011

Ja, konzediert Niklas Maak, die westliche Öffentlichkeit sei vielleicht ein bisschen auf Ai Weiwei fixiert. Sicherlich gibt es noch mehr drangsalierte Künstler in China, wie der Dresdner Museumschef Martin Roth nach Ais Verschleppung durch die Behörden süffisant bemerkte. Aber nach der Lektüre von Ais nun als Buch herausgebrachten Blogbeiträgen versteht Maak, warum das so ist: Ai schafft es wie nebenbei, die neuen Artikulationsformen des Internets wie das Blog in einer Weise künstlerisch-produktiv einzusetzen, die auch westliche Künstler inspirieren sollte. Das Blog, so der faszinierte Rezensent, ist für Ai so etwas wie das frühere Notizbuch der Künstler, nur dass es nach außen gewandt und öffentlich ist und Ai damit eine Auseinandersetzung mit Missständen erlaubt. Es ist einerseits diese Verschränkung von Künstler und Werk, die Maak interessiert - und andererseits der Umstand, dass Ai durch seine quasi journalistische Methode echte Informationen über chinesische Zustände zusammenträgt.
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