Henry David Thoreau

Walden

oder Leben in den Wäldern
Cover: Walden
Diogenes Verlag, Zürich 2004
ISBN 9783257064612
Gebunden, 504 Seiten, 15,90 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Emma Emmerich und Tatjana Fischer. Sechs Jahre nach dem 'Kommunistischen Manifest' lieferte Henry David Thoreau unter dem täuschend gemütvollen Titel 'Leben in den Wäldern' ein Alternativprogramm zu Marx und Engels, das als zweite klassische Protestform des 19. Jahrhunderts bis heute fortwirkt: Marx lehrte den gewaltsamen Umsturz - Thoreau praktizierte die Weigerung.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.09.2017

Rezensent Karl-Heinz Ott liest Henry David Thoreaus Kultbuch von 1854 auch heute mit Gewinn. Nicht der "Predigerton" ist es, der ihn begeistert, sondern die poetische Beschreibungskraft des Autors, die für Ott das Genre des Nature Writing mitbegründet. Das erste Begehr des Autors erkennt Ott denn auch nicht darin, die Einsamkeit in den Wäldern zu preisen, sondern darin mit seinen Hymnen (auf das gefeilte Wort, nicht die Natur) ein Werk von Dauer zu erschaffen. Gelungen, findet Ott.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 08.03.2005

Dirk Knipphals gibt zu, dass er dieses Buch beim ersten Lesen vor zwanzig Jahren völlig verkannt hat. Als altväterlich habe er damals das Buch verschmäht und seinen "Experimentalcharakter" überhaupt nicht wahrgenommen. Tatsächlich beschreibe Henry David Thoreau, wie er selbst zu einer Zeit als es die großen Abenteuer im Westen der USA zu bestehen galt, einfach in den nächsten Wald zieht und sich dort eine Hütte baut. Dabei, betont Knipphals, sei Thoreau kein Aussteiger, sondern vielmehr einer, der versucht, sich selbst und seiner Zeit näher auf den Grund zu kommen, indem er sich selbst "etwas entrückt". Was Thoreau mit "Walden" geliefert habe, sei sozusagen eine "Ethnologie des Inlands". "Eine unbedingt lohnende Lektüre", leistet der Rezensent also Abbitte.