Johann Michael Moscherosch
Insomnis Cura Parentum
Christliches Vermächtnuß oder Schuldige Vorsorg eines Trewen Vetters
Georg Olms Verlag, Hildesheim 2001
ISBN 9783487115832
Gebunden, 312 Seiten, 60,33 EUR
ISBN 9783487115832
Gebunden, 312 Seiten, 60,33 EUR
Klappentext
Reprint der Straßburger Erstausgabe von 1643. Die "Insomnis Cura Parentum" ist neben den "Gesichten Philanders von Sittewalt" die zweite bedeutende deutschsprachige Prosaschrift des Satirikers J.M. Moscherosch (1601-1669). Drei Mal aufgelegt und seinerzeit nicht weniger bekannt als die Satiren, gibt sie eine Ehe- und Erziehungslehre und bietet Einblick in die Strukturen einer bürgerlichen Familie des 17. Jahrhunderts, zu der auch Knechte und Mägde zählten. Moscherosch schrieb sie unter Todesdrohungen in den Wirren des zu Ende gehenden Dreißigjährigen Krieges als Vermächtnis an seine Kinder.
Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 13.12.2001
Schwer beeindruckt zeigt sich Rezensent Ludwig Harig von dem barocken Dichter Johann Michael Moscherosch, der uns interessante Einblicke in die Gesellschaft des 17. Jahrhunderts vermittle. Aber auch zur Gegenwart gibt es nach Ansicht des Rezensenten interessante Bezüge, behauptet Harig und schreckt nicht vor gewagten Thesen zurück: So findet er, dass Moscheroschs Romane in ihrem "sprachexperimentellen und moralreformierenden Sprachentwurf auf das gesellschaftliche Element der konkreten Poesie der sechziger und siebziger Jahre vorausweisen". Harig bespricht in einer Rezension Walter E. Schäfers Biografie über Moscherosch sowie Moscheroschs Romane "Unter Räubern" und "Insomnis Cura Parentum". Letzteres Buch ist nach Ansicht des Rezensenten unter verschiedenen Aspekten spannend. Zum einen biete es einen interessanten Einblick in die bürgerliche Familienstruktur seiner Zeit und zeige den "hoch moralischen Anspruch eines Hausvaters". Zudem gibt es aber nach Ansicht des Rezensenten noch auf einer anderen Ebene interessante Einblicke, nämlich in Moscheroschs Umgang mit Sprache, "in den diffizilen Wechsel von Sinnmöglichkeiten". Der Rezensent findet es faszinierend, mit welchen zugleich naiven und plausiblen sprachlichen Mitteln der Autor beweise, "dass in jeder Wahrheit auch ihr Gegenteil waltet".
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