Heute in den Feuilletons

Heute in den Feuilletons

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
21.03.2002. Die Zeit beschreibt den Alltag Israels im Krieg. Die FAZ stellt uns den schwulen Populisten Pim Fortuyn vor, der die niederländische Politik-Szene durcheinanderbringt. In der SZ beschreibt Georg Klein, wie ein beängstigendes Potenzial in unseren Schulen zerrieben wird. Die taz porträtiert Ulf Poschardt. Die NZZ stellt neueste holländische Architektur vor.

Zeit, 21.03.2002

Gleich mit zwei politischen Feuilleton-Artikeln geht die Zeit auf den eskalierenden israelisch-palästinensischen Konflikt ein. Daniel Ben Simon, Redakteur der Tageszeitung Ha'aretz zeichnet ein Soziogramm der israelischen Gesellschaft, die durch die Anschläge der letzten Wochen allmählich aus dem Traum geweckt worden ist, "dass Frieden nur eine Frage der Zeit sei". Eine Zäsur, die sich im Alltag widerspiegele: "Inzwischen gehen die Menschen schneller auf der Straße. (...) Angst ist Erkennungsmerkmal dieser schrecklichen Zeit. Jeder fürchtet sich vor dem anderen. Man schaut argwöhnisch auf jede Tasche; ihr Inhalt könnte tödlich sein. Das ist das Schlimmste, dieser Schatten des Misstrauens auf unserem täglichen Leben."

Gegenüber Simons erschütternder Insider-Studie wirkt der Vorschlag, dass sich beide Seiten des Konflikt im Geiste der "compassion" zu einem neuen Friedensprozess durchringen könnten, gut gemeint-naiv: Der emeritierte Theologe Johann Baptist Metz plädiert dafür, dass die Parteien nicht nur auf die Leiden des eigenen Volkes schauen, sondern auch die der bisherigen Feinde in Betracht ziehen sollen.

Ton in Ton, aber ein anderes Thema: Stirb langsam" ist der Artikel überschrieben, in dem Jörg Lau den soeben verabschiedeten Kulturhaushalt Berlins kommentiert. Gut und schön, dass keine Bühne geschlossen werden müsse, aber: "Es fällt schwer, in diesem Patchwork von kleinen und kleinsten Sparmaßnahmen einen politischen Willen zu erkennen."

Wie schon die Nachrufe auf Marion Gräfin Döhnhoff aus der letzten Ausgabe sind auch die auf Hans-Georg Gadamer prominent besetzt: Gianni Vattimo, Richard Rorty, Jürgen Habermas, Albrecht Wellmer und Rüdiger Bubner würdigen das Wirken des Philosophen.

Christoph Dieckmann konnte sich offenbar nicht so ganz entscheiden, wie er sich in seinem Artikel Christa Wolf nähert: in einem Porträt der Schriftstellerin, der politischen Stimme Christa Wolf? Einer knappen Literaturgeschichte des Wolfschen Werks in dritter Person? Oder in einem Besuchs-Bericht, gar einem Interview? Dieckmann wagte zugleich, verzichtet dabei aber zu allem Übel auch noch auf Konventionen des Zitierens, so dass sich fortlaufend die Frage stellt: "Wer spricht denn da?"

Weitere Artikel: In der Serie "Richtung Europa" stellt Petra Reski auf einer 1/1-Seite die Grand-Prix-de-la-Chanson-vernarrte Kulturszene Maltas vor. Evelyn Finger verzichtet in ihrem Nachruf darauf, Luise Rinser ein "reines Loblied hinterherzupsalmodieren" (?), Kathrin Luz ist mit Wolf Wondratschek und Co. zur "lit.Cologne" in den Ring gestiegen, Katja Nicodemus deckt wenige Tage vor der Oscar-Verleihung die Schlupflöcher der Studios für Kampagnen auf, mit denen um die Gunst der 6000 wahlberechtigten Academy-Mitglieder geworben wird - besonders beliebt seien kiloschwere Prachtbände mit Filmfotos. Eine Popband, die Jazz spielt, hat Ulrich Stock bei der Deutschland-Tour des schwedischen Esbjörn Svensson Trios erlebt. Passend dazu der Artikel von Tobias Rüther, der die Seelenverwandtschaft skandinavischer Pop-Bands mit Abba untersucht.

Besprochen werden die Schau "Jan van Eyck und der Süden" im Groeningenmuseum Brügge, die Ausstellung "Klänge des innere Auges", die John Cage und seine Freunde Mark Toby, Morris Graves und Merce Cunningham in der Kunsthalle Bremen präsentiert, Cora Irsens Liszt-Interpretationen, Tierney Suttons CD "blue in green" und die "Nemesis-Show" des "Rächers" Christoph Schlingensiefs namens "Quiz 3000" (dazu aus der letzten Zeit: 7 Tage mit C.S.). Auf der fürs Kino reservierten Feuilleton-Seite sortiert Jan Distelmeyer Simon Wells' Neuverfilmung von H.G. Wells' "Die Zeitmaschine" in "die Reihe reichlich reaktionärer Remakes von ehemals so populären wie skeptischen Science-Fictions" - außerdem gibt's Filmbesprechungen von Eric Rohmers Historienfilm "Die Lady und der Herzog" und Jan Hrebejks "Wir müssen zusammenhalten". Und die Zeit präsentiert heute ihre Literaturbeilage, die wir in den kommenden Tagen auswerten.

Längst überfällig und empfehlenswert ist das Interview, das Matthias Calle fürs "Leben"-Buch mit Manuel Andrack, als Redaktionsleiter zweiter Mann hinter Harald Schmidt, geführt hat.

TAZ, 21.03.2002

Davin Lauer hat zugehört, als Saskia Sassen und Richard Sennett in der Berliner American Academy diskutierten: "Ein ehelicher Gedankenaustausch dieses Traumpaars über das Verhältnis von Wirtschaft und Kultur im Neuen Kapitalismus muss für einen Globalisierungstheoretiker so verlockend sein wie, sagen wir, ein eheliches Kammerkonzert im Hause Robert und Clara Schumann für einen Musiker."

Mit hingebungsvoller Häme porträtiert Cornelius Tittel "Dr. Ulf Poschardt, 34, Creative Director der Welt am Sonntag", obwohl er gleich zu Anfang einmräumt: "Den einen Poschardt gibt es nicht - es sind mindestens fünf. Und: Sie sind unter, manchmal auch über uns."

Besprochen werden: Simon Wells Film "Time Machine", der neue Film von Jan Hrebej "Wir müssen zusammenhalten" und Eric Rohmers Film "L'Anglaise et le Duc". Schließlich präsentiert die taz heute ihre Literaturbeilage, die wir in den kommenden Tagen auswerten. Aufmacher ist Dirk Knipphals' Besprechung von Richard Powers Roman "Schattenflucht".

FAZ, 21.03.2002

Der Populismus gelangt nun auch nach Holland, berichtet Dirk Schümer in einem Porträt des Politikers Pim Fortuyn, der das traditionelle Parteiengefüge mit Law-and-Order-Parolen durcheinanderbringt. Wie erklärt sich sein Erfolg? "Fortuyn rührt an die Lebenslügen des Proporzes, der im konsensuellen Holland zur Perfektion ausgebildet worden war. Mag das Steueraufkommen auch steigen - den Steuerzahlern wird für die Last immer weniger geboten. Mag der Rechtsstaat auch funktionieren - für bärtige Hassprediger und Frauenfeinde, für Drogensüchtige und Kleinkriminelle gibt es immer wieder langmütige Ausnahmen. Fortuyn, der sich als bekennender Homosexueller persönlich vom Islam bedroht fühlt, hat bei seinen Vortragsreisen die Sorgen der einfachen Leute genau genug mitbekommen, um ihnen mit einer gewissen Brillanz Ausdruck zu verleihen." Hm, ein schwuler Populist - da ist Holland dann doch wieder Avantgarde.

Tilman Spreckelsen unterhält sich mit Sarah Kirsch über das Thema DDR, das in der Literatur der Saison so stark wiederkehrt. Sie warnt vor Verharmlosung: "Das war nicht nur witzig, das war auch bitter. Es gab in der DDR einiges, das man heute verklärt, etwa die Freundlichkeit der Menschen untereinander. Sie haben sich aber auch bespitzelt. Und wie schön das mit den Kindergärten war. Da wurden die Kinder auch gleich im zarten Alter kräftig indoktriniert, in der Schule genauso. In der DDR gab es eine viel geringere Opposition als in anderen Ländern des Ostblocks. So hat es eine Samisdat-Literatur eigentlich nicht gegeben, weil alle zu faul waren, mal etwas abzuschreiben. Kopiergeräte gab es ja nicht. Hätte es Kopierer gegeben, wäre der Sozialismus schon zwei Jahre eher zusammengebrochen."

Eva Menasse lässt sich von Peter Fabjan, dem Bruder Thomas Bernhards durch seinen liebevoll erhaltenen Bauernhof im oberösterreichischen Ohlsdorf führen: "Auch eine Werkstatt hat der Bruder gehabt, die sieht höchst professionell aus. Solange er gesundheitlich dazu in der Lage war, arbeitete er selbst hier. Fahrtüchtig gehalten, stehen der alte dunkelgrüne Mercedes und der Geländewagen im Hof. Es gibt auch einen kleinen Stall, sehr hygienisch und modern. Kühe hat der Stall zwar nie gesehen, aber eines der Lebensprinzipien des Bruders war: Wer weiß, was wieder für Zeiten kommen."

Weitere Artikel: Joseph Croitoru berichtet über Debatten unter den neuen Historikern Israels: Benny Morris, Autor einer klassischen Studie über palästinensische Flüchtlinge, warf den Palästinensern jetzt im Guardian (und hier) mangelnden Friedenswillen vor, sein Kollege Avi Shlaim beklagte in der gleichen Zeitung Morris' Rechtsruck. Joseph Hanimann beschreibt zum Beginn des Salon du Livre mit seinem Italienschwerpunkt die literarischen und politischen Beziehungen der beiden Länder. Ernst Horst resümiert einen von Künstlern, Software-Spezialisten und Astronomen veranstalteten Kongress über die Zahl Pi (siehe hier und hier). Gina Thomas meldet, dass die von Wordsworth besungenen Osterglocken der Art Narcissus pseudonarcissus in der Landschaft um den Ullswater See von einer robusteren Art verdrängt zu werden drohen.

Ferner beklagt Dirk Schümer in seiner Kolumne "Leben in Venedig" das dürftige Qualitäts-, zuglich aber saftige Preisniveau der venezianischen Restaurants. Lucian Haas hat einer Tagung über die Patentierbarkeit von Genen im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen zugehört. Kerstin Holm stellt das Musical "Nordost" vor, das in Moskau Premiere hatte und auf einem sowjeitschen Heldenepos beruht. Jochen Schmidt kommentiert die vom Berliner Senat geplanten Kürzungen bei den Balletten der Staats- und der Deutschen Oper. Julia Spinola schreibt zum Tod des schwedischen Tenors Gösta Winbergh. Auf der letzten Seite proträtiert Gina Thomas Charles Saumarez Smith, den erfolgreichen Chef der Londoner National Portrait Gallery.

Auf der Kinoseite legt Michael Althen ein Gespräch mit Eric Rohmer vor, der unter anderem über die computergenerierten Paris-Bilder in seinem Film "L'Anglaise et le Duc" spricht. Besprochen wird der Film (der gerade mal in zwei deutschen Kinos läuft) von Patrick Bahners. Ferner kommentiert Peter Körte neueste Verwerungen in der Leitung des Filmfestivals von Venedig. Und Thomas Meder porträtiert den Kameramann Frank Griebe. Auf der Medienseite feiert Andreas Platthaus die ARD-Dokumentation über Martin Walser, die heute Abend läuft. Und Matthias Rüb berichtet über die Aufnahme des Milosevic-Prozesses in den jugoslawischen Medien.

Besprechungen widmen sich der Ausstellung "Ökonomien der Zeit" im Kölner Museum Ludwig, dem Berliner Festival "MaerzMusik", einer Dirk Skreber-Ausstellung im Kunstverein Freiburg, Werken von Stefan Kern und Jack Goldstein im Hamburger Kunstverein und einer Ausstellung mit Collagen des Dichters Adonis in Berlin.

NZZ, 21.03.2002

Die NZZ bringt heute vornehmlich Buchrezensionen (denen wir uns bekanntlich in der Bücherschau ab 14 Uhr widmen). Es geht unter anderem um Dieter E. Zimmers Band über Nabokov in Berlin, um Xaver Bayers Romanerstling "Heute könnte ein glücklicher Tag sein", um Ulrich Peltzers neue Erzählung "Bryant Park" und um Antonia Grunenbergs Essay "Die Lust an der Schuld".

Ferner bespricht bespricht Hubertus Adam eine Ausstellung über die wichtigsten holländischen Architekturprojekte im Rotterdamer NAI (es geht unter anderem um eine Reihenhaussiedlung des Büros MVRDV, auf dessen geniale Internetadresse wir immer wieder gern verlinken). Hanspeter Künzler porträtiert den amerikanischen Musiker Gary Lucas, der einst der Band von Captain Beefheart angehörte und nun (so steht's da!) mit Neuinterpretationen chinesischer Popsongs der fünfziger Jahre unterwegs ist. (Eine Internetadresse hat er auch.) Joachim Güntner kommentiert das Ende des Selbstverlagsprojekts My favourite Book. Christoph funke freut sich, dass die Kultur im Berliner Sparetat nicht allzu sehr geupft wird. Georg-Friedrich Kühn bespricht das Berliner MaerzMusik-Festival. Und Marianne Zelger-Vogt schreibt den Nachruf auf den schwedischen Tenor Gösta Winbergh.

FR, 21.03.2002

Martina Meister hat in Berlin, wo das Brüssler Dominicaner Forschgungszentrum "Espaces" einen Ableger gründete, den Theologen Richard Schröder mit dem Turiner Philosophen Gianni Vattimo über das Christentum debattieren hören. "Mit dem Christentum, so Vattimo, sei das 'Prinzip der Innerlichkeit' in die Welt gekommen, welches die 'objektive Wirklichkeit' nach und nach entmachtet hat. Eine These, die philosophierenden Christen mit Sicherheit gefallen muss. Freilich war das erst die Prämisse eines viel radikaleren Gedankengangs. Was Vattimo daraus folgerte, dürfte eher eine Zumutung des Denkens für die gastgebenden Dominikaner gewesen sein, die sich anscheinend auf dieser Ebene gerne in 'Versuchung führen lassen', wie es Ulrich Engel, Direktor des Berliner 'Institut M.-Dominique Chenu' formulierte."

Weitere Artikel: Von Karin Ceballos Betancur erfährt man, dass es an keinem Ort der Welt mehr Therapeuten und Therapierte gibt als in Buenos Aires. Joachim Eibach diskutiert den geplanten Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche, und Ulrich Speck würdigt den verstorbenen Publizisten Christian Graf Krockow.

Besprochen werden: David Rivas Film über seine Großmutter Marlene Dietrich "Her Own Song", das Berliner "MaerzMusik"-Festival, Chris Wedges Computertrickfilm "Ice Age" (samt Interview mit Wedges über die Zukunft des Animationsfilms und die Disneykonkurenz.) und Bücher, darunter Hans-Magnus Enzensbergers "Elixiere der Wissenschaft" (siehe auch unsere Bücherschau heute ab 14 Uhr).

SZ, 21.03.2002

Die Schule, schreibt der Schriftsteller Georg Klein im Rahmen der SZ-Serie zur Zukunft der Schule, sei die große prägende Ohnmachtserfahrung, die unserer Gesellschaft für jeden bereit halte. "Dass die Kinder über den Tag hinweg bei uns oder bei anderen Erwachsenen sein könnten und in einer sinnvollen Form mit den Tätigkeiten der Älteren verbunden wären, ist uns nicht einmal mehr vorstellbar. Wir und die Gesellschaft haben schlicht keine Verwendung für den größten Teil der Energien, die zwischen dem sechsten und dem 18. Lebensjahr zur Verfügung stehen. Also muss dieses beängstigende Potenzial entschärft, in einer langsam stumpf machenden Mühle zerrieben werden. Dazu ist die Schule vor allem da: Sie entsorgt einen bedrohlich gewordenen Teil des menschlichen Lebens."

Ijoma Mangold geht der Frage auf den Grund, wieso Verlage schwindelerregende Beträge für Bücher ausgeben, von denen man bisher meinte, sie überlebten nur im Biotop des Feuilletons. "Die Preisexplosion hat zwei Gründe. Zum einen lassen sich immer mehr Autoren durch Agenten vertreten, die geschickt agieren und dem Rechtepoker einen Zug ins Hysterische gegeben haben. Der andere Grund ist ein einzelner Verlag." Und zwar Random-House, das Dach der Bertelsmann-Verlage, der sich seit Jahren auf dem Markt für anspruchsvolle Belletristik engagiere um sein Billig-Image zu verlieren, und deshalb dort einiges Geld investiere.

Weitere Artikel: Franziska Augstein berichtet über den Streit um die Frage, ob die Vertriebenen ein eigenes Museum brauchen. Marianne Heuwagen schreibt über den Einzug der Bundeskulturstiftung in die Räume der berühmten Franckeschen Stiftungen in Halle, Arno Orzessek hat zugehört, als auf dem ersten Berliner Chenu-Disput (veranstaltet vom neu gegründeten Institut M.-Dominique Chenu), Gianni Vattimo und Richard Schröder über das Christentum debattierten. Valeska von Rosen war in Rom auf einer Tagung zur Aktualität barocker Ästhetik. Nils Röller diskutiert die Pläne von Ausstellungsmacher Alfons Hug für die diesjährigen Biennale in Sao Paulo. Bodo Fründt gratuliert dem Busengigantomanen Russ Meyer zum 80. Geburtstag, Johannes Willms schreibt einen Nachruf auf Christian Graf Krockow. Und Eckhart Nickel meditiert über Literatur und die Bundesbahn.

Besprochen werden: Eine Ausstellung des Werks von Marcel Duchamp im Baseler Museum Jean Tinguely, Paul Andersons von Bernd Eichinger coproduzierter Film "Resident Evil" (samt Gespräch mit Hauptdarstellerin Milla Jovovich), der Film des tschechischen Regisseurs Jan Hrebejk "Wir müssen zusammenhalten", David Rivas Film über seine Oma Marlene Dietrich "Her Own Song", die Einspielung des italienischen Madgrigals "La Venexiana" durch Claudio Cavinas und sein Solistenensemble und CDs: Bachs Goldberg-Variationen, eingespielt vom Stuttgarter Kammerorchester zusammen mit dem ungarischen Pianisten Kalman Olah und dem Kontrabassisten Mini Schulz und Alain Planes Haydn-Auswahl.

Schließlich kündigt Ulrich Raulff das erstmalige Erscheinen von Sigmund Freuds Reisebriefen an: "... der ganze Sigi löst sich auf: Wenn Klima, Wein und Wohnung stimmen, kann Freud auf Ferienreisen in anhaltende, faultierhafte Glückszustände verfallen, ihren literarischen Niederschlag nur noch in exstatischen Kürzeln finden: 'äußerstes Wohlbefinden... man isst und verdummt...'" Besprochen werden weitere Bücher, darunter Jörg Magenaus Christa-Wolf-Biografie (siehe auch unsere Bücherschau heute ab 14 Uhr).