Jorgi Jatromanolakis

Erotikon

Cover: Erotikon
DuMont Verlag, Köln 2001
ISBN 9783770153756
Gebunden, 256 Seiten, 39,88 EUR

Klappentext

Ein Handbuch, das in 32 Kapiteln die Fülle und den Reichtum, den Witz und die Raffinesse von Liebe und Liebesspielen vor Augen führt: "Erotikon" erzählt von erogenen Zonen und Positionen, von aphrodisischen Gerichten und Gerüchen, vom Geschlecht der Engel, von Verwünschungen und Zaubereien genau so wie von Rezepten gegen die Trauer des Abschieds.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 09.02.2002

Sichtlich animiert empfiehlt der Rezensent mit dem Kürzel "upj", dieses "zeitgenössische" Erotikon "auf das Kissen der Geliebten zu legen", so sie denn lesen könne. Vor allem Kapitel 8, 'wie man auf den Wassern mit einer Dame verkehrt, ohne unterzugehen' hat ihm imponiert. Aber auch die Aufmachung - "rotseiden glänzendes Textilfutteral" und "rosa Prägeschrift" - scheint ihm gefallen zu haben. Das Buch ist in einem "barockisierenden Stil" verfasst, der den Rezensenten an das "Erotica Biblion" des Grafen Mirabeau aus dem Jahre 1783 erinnert, dass er dem Leser ebenfalls wärmstens ans Herz legt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.10.2001

Stephan Maus stellt mit viel Witz und Ironie das Buch mit dem vielversprechenden Titel "Erotikon" vor. Seiner Meinung nach ist es jedoch eine Enttäuschung beziehungsweise mehr als das: er findet es ärgerlich. Der Autor, von Maus als ein 61-jähriger Professor für Klassische Philologie an der Universität Athen mit "Hormonüberdruck und erregt pulsierender Zirbeldrüse " beschrieben, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Fachbereichsbibliothek seines Instituts nach vermeintlich erotischen Stellen zu durchforsten, was Maus wie folgt kommentiert: "Der akademische Hallodri bläst zum Halali auf scharfe Stellen in seinen Papyri, und alles was bei drei nicht im hintersten Winkel der Regale ist, wird zwanglos verwurstet. Dabei" - und das scheint Maus ihm richtig übel zu nehmen - "ist die frivolste Leistung des 'Erotikons' die schamlose Unterschlagung aller Quellen." Die Bearbeitungen der Textstellen durch den Autor, als solche übrigens nirgendwo ausgewiesen, seien noch nicht einmal erotisch. Der Text sei vielmehr "nervig wie ein geschwätziges Vorspiel" und habe "den Sex-Appeal einer städtisch geförderten Erotik-Stunde am Sonntagvormittag in der Kreisbibliothek", findet Maus. Als "vorzüglich" lobt er allein die Arbeit des Übersetzers Norbert Hauser, der, wie Maus sich ärgert, lediglich in einem Beipackzettel erwähnt werde. Dies ist für den Rezensenten ein Beweis mehr, wie der Autor mit dem geistigen Eigentum anderer umgeht.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2001

Jorgi Jatromanolakis Liebesratgeber, eine Art griechischer Kamasutra, hält sich nicht im Konkreten, sondern hauptsächlich im Hypothetischen auf. Deswegen ist das Buch nach Meinung von Rezensentin Gudrun Schury auch kein pornographischer Ratgeber: "Wie in den Geschichten von Tausendundeiner Nacht lehren sie träumen, aber nicht nachmachen". Dazu trägt laut Schury auch die Übersetzung bei, die sie "barockisierend" nennt.
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