Till Bastian

Die lautlosen Gegner

Seuchen gefährden unsere Zukunft
Cover: Die lautlosen Gegner
Pendo Verlag, Zürich 2001
ISBN 9783858424204
Gebunden, 260 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Im Sommer 1999 hat der Fall eines an Gelbfieber verstorbenen Kameramanns in Deutschland großes Aufsehen erregt. Im Januar 2000 starb eine Studentin an Lassa-Fieber; ein weiterer Fall wurde drei Monate später berichtet. Alle diese Menschen hatten sich die tödliche Infektion in Afrika geholt. Dort sterben täglich Hunderte von Menschen an den genannten Krankheiten. Wer glaubt, dass wir in Europa davor sicher sind, der ist im Irrtum - ein Irrtum, der vielleicht tödlich sein kann. Seit Jahren mehren sich die Anzeichen dafür, dass das 21. Jahrhundert weltweit von der Auseinandersetzung mit alten und neuen Seuchen geprägt sein wird. Dies ist vor allem eine Folge der massiven Eingriffe des Menschen in die natürliche Umwelt. Till Bastian beschreibt die Probleme, die auf uns zukommen, wenn wir weitermachen wie bisher. Er zeigt aber auch Möglichkeiten auf, umzusteuern.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.03.2002

"Die letzte Schlacht mit den Mikroben ist noch lange nicht geschlagen", schreibt Rezensent Christian Jostmann, der mit Schrecken und Neugierde zwei Bücher zum Thema Seuchen und Epidemien gelesen hat, deren Autoren betonen, dass trotz der Ausrottung einiger Krankheiten wie der Pocken eine ganze Reihe von Epidemien auf dem Vormarsch sind - nicht zuletzt wegen der höheren Mobilität der Menschen. Jostmann bespricht Till Bastians "Die lautlosen Gegner" und "Die Seuchen in der Geschichte der Menschheit" von Ruffie/Sournia.
Der Arzt und Publizist Till Bastian zeichnet in seinem Buch ein düsteres Bild, so der Rezensent. Bekannte, aber verdrängte Fakten würden hier zu einem bedrohlichen Panorama verdichtet. Das Buch sei eher ein Pamphlet als eine fundierte Studie, der Autor wolle vor allem eines: warnen. Vor Cholera-Bakterien, die in Ballastwassertanks von Frachtschiffen in die westliche Welt gelangen, vor Malaria-Mücken im Gepäck von Touristen und vor Gelbfieber- und Lassa-Viren in menschlichen Körpern, gruselt es Jostmann. Übersichtlich würden kapitelweise die Phänomenologien der Epidemien veranschaulicht, lobt der Rezensent, aber leider habe es sich Bastian nicht verkneifen können, "litaneiartig" Zivilisationskritik zu üben und an die menschliche Vernunft zu appellieren, kritisiert Jostmann. Da findet er den Band von Ruffie/Sournia wesentlich solider.
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