Michael Lüders

Tee im Garten Timurs

Die Krisengebiete nach dem Irak-Krieg
Cover: Tee im Garten Timurs
Arche Verlag, Zürich-Hamburg 2003
ISBN 9783716023211
Broschiert, 176 Seiten, 14,80 EUR

Klappentext

Der Publizist Michael Lüders analysiert die Situation in den Krisengebieten nach dem Irak-Krieg, vor allem in Zentralasien.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.09.2003

Einen "lesenswerten Exkurs" und einen "politischen Parforce-Ritt" von Zentralasien bis in den Mittleren Osten nennt der durchaus überzeugte Rezensent Lutz C. Kleveman diese Abhandlung von Michael Lüders. Gefragt werde darin nach den Motivationen der Bush-Regierung, sich ausgerechnet in diesen Teilen der Erde besonders zu engagieren. Nach Meinung des Autors sei diese bevorzugte Zuwendung lediglich auf den steigenden Bedarf fer USA nach Ölimporten zurückzuführen. Etwas schade findet der Rezensent, dass Lüders bei der Beschreibung Zentralasiens lediglich seinen eigenen Reisebericht verwende, wo man diesen doch durchaus noch mit anderer Reiselektüre hätte ausschmücken können. Grundsätzlich schätzt er aber den "kühlen, unaufgeregten" Schreibstil des Verfassers.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 29.08.2003

Der Autor Michael Lüders schafft in seinem Buch einen "kontinentalen Spagat", findet Rezensentin Alexandra Senfft, und zwar zwischen der amerikanischen Außenpolitik und den islamischen Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Es sei eine Art "politischer Reiseführer", meint Senfft, eine "rasche Einführung in die diffizilen Strukturen der Region", die gewiss Orientierung leiste, aber auch Nachteile aufweist, die der Breite des Themas geschuldet sind. Senfft beschreibt, wie sich die Entwicklung dieser Region nach der Unabhängigkeit, über die Herausbildung nationaler - meist korrupter - Eliten, Verelendung, Bürgerkrieg und Identitätssuche im "inoffiziellen, staatlich nicht kontrollierten" Islam in dem Buch darstellt. Die Rezensentin mag, dass immer wieder der Blick nach außen gerichtet wird: zur amerikanischen Außenpolitik, zu den geostrategischen Interessen, zum Palästina-Konflikt und seiner Wahrnehmung durch Israelis, Arabern und Deutsche. Den Bogen schließe der Autor dann auch mit den jüngsten US-geführten Kriegen in Afghanistan und dem Irak, womit er eine scharfe Kritik an der "Kurzsichtigkeit westlicher Politik" verbindet, die, wie Senfft zitiert, "Demokratie sagt und Erdöl meint".