Peter Nadas

Leni weint

Essays
Cover: Leni weint
Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018
ISBN 9783498046996
Gebunden, 528 Seiten, 36,00 EUR

Klappentext

Aus dem Ungarischen von Akos Doma, Heinrich Eisterer und anderen.  "Leni weint" versammelt die wichtigsten dieser Essays aus den Jahren 1989 bis 2014 - ein Vierteljahrhundert, das mit einem politischen Aufbruch in die Freiheit begann und mit dem Rückfall in den aggressiven Populismus endete. Wie es dazu kommen konnte, dass die Bürger Ungarns und anderer osteuropäischer Staaten heute wieder autoritär und nationalistisch regiert werden, wie sehr die Gründe in den Katastrophen des 20. Jahrhunderts, aber auch in globalen Entwicklungen zu suchen sind, das entwickelt Nadas mit Scharfsinn und Leidenschaft.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.11.2018

Jörg Plath hält die Auswahl mit Essays von Peter Nadas aus den Jahren 1989 bis 2014 für klug komponiert. Fragen der Demokratie in Mittel- und Westeuropa behandelt der Autor darin laut Rezensent nie nur politisch, sondern ethnologisch, soziologisch, mythologisch, persönlich, erzählend. Ob Nadas über die magisch-mythische Welt seines Dorfes schreibt, das Leben in der Diktatur oder Monets Seerosen, stets spürt Plath eine existenzielle Dringlichkeit im Einklang mit der "Körperwärme" der Schrift, auch wenn der Autor seiner Meinung nach argumentativ nicht immer überzeugt.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 03.11.2018

Rezensent Arno Widmann empfiehlt die kurzen Texte von Peter Nadas als Chance, durch die genaue Sicht des Autors auf die Vergangenheit den Blick für die Zukunft zu schärfen. Dass Nadas genau und intensiv wie kein zweiter die Schrecken des 20. Jahrhunderts zu beschreiben weiß, stellt er beim Lesen wiederum fest. Auch dem Humor und dem Sarkasmus des Autors begegnet er in diesen Texten wieder. Als aufwühlend und stärkend zugleich erlebt er die Lektüre dieser "Nadas-Quickies" in der, wie er findet, großartigen Übersetzung von Andras Hecker.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.10.2018

Wiebke Porombka erschrickt zunächst angesichts der Aktualität von Peter Nadas' Worten über die europäische Mentalität. Die im Band versammelten Essays aus der Zeit 1989-2014 bestechen durch Scharfsicht, versichert sie, egal, ob der Autor sich der Literatur oder der Politik zuwendet. Unnachsichtig auch mit seiner Heimat und dem Osten Europas macht der Autor der Rezensentin schmerzlich bewusst, wie wenig sich die Hoffnung auf ein demokratisches Europa nach 1989 erfüllt hat. Die nicht chronologische Ordnung der Stücke folgt laut Porombka dem traumlogischen Denken des Autors, in dem nur die Natur und unsere Vergänglichkeit als Konstanten erscheinen und Naheinstellung und Blick auf das Überzeitliche sich abwechseln. Zu guter Letzt erwartet Porombka doch noch eine Utopie bei diesem Autor: das Schreiben selbst.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de