Thomas Keilberth (Hg.)

Joseph Keilberth

Ein Dirigentenleben im 20. Jahrhundert
Cover: Joseph Keilberth
Apollon Musikoffizin, Wien 2008
ISBN 9783950119060
Gebunden, 836 Seiten, 69,00 EUR

Klappentext

Mit Beiträgen von Theo Adam, Inge Borkh, Dietrich Fischer-Dieskau, Hertha Töpper, Hertha. Herausgegeben von Hermann Dechant. Als Joseph Keilberth am 20. Juli 1968 während der Vorstellung von Richard Wagners "Tristan und Isolde" am Pult des Nationaltheaters in München verstarb, wusste nur ein kleiner Kreis von Eingeweihten, dass dieser Dirigent von Weltrang nicht nur seine gesamte künstlerische Tätigkeit ab seinem ersten Auftreten, sondern auch private und politische Erlebnisse in Tagebüchern zum Teil verschlüsselt festgehalten hatte. Sein Sohn Thomas Keilberth hat diese nach gebotenem zeitlichen Abstand in Klartext umgewandelt und in Leseform gebracht. Begleitet von 14 thematischen Registern bieten sie dem Leser anhand von 4.500 Vorstellungen und Konzerten einen ebenso faszinierenden wie authentischen Einblick in die Welt der Dirigenten, Opernhäuser und Konzertsäle vor dem Hintergrund einer der bewegtesten Epochen deutscher Geschichte. Einen besonderen Schwerpunkt bildet darin der Wiederaufbau des Musiklebens in Dresden und Berlin nach 1945, woran Joseph Keilberth maßgeblich beteiligt war. In über 3.700 Stichworten sind Agenten, Bühnenbildner, Chöre, Dirigenten, Instrumentalsolisten, Intendanten, Orchester, Personen des öffentlichen Lebens, Regisseure, Sänger, Spielorte und Spielstätten in vier Erdteilen registriert.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 19.04.2008

Freudig begrüßt Martin Köhl diese umfangreiche Biografie Joseph Keilberths, die dessen Sohn Thomas Keilberth zum 100. Geburtstag des berühmten Dirigenten vorgelegt hat. Der Verdacht, die Darstellung des Künstlers aus familiärer Perspektive führe zur Hagiografie, bestätigt sich für Köhl in keiner Weise. Keilberths Absicht, einen "unverstellten Blick" auf seinen Vater zu ermöglichen, scheint ihm überzeugend umgesetzt. Die auf den akribisch geführten Tagebüchern des Dirigenten basierende Biografie, die auch Briefwechsel und Zeitzeugnisse von anderen Künstlern einbezieht, bietet in seinen Augen eine ungeheure Fülle von spannenden Material und spart dabei auch weniger schöne Details aus dem Leben Keilberths - etwa seine Mitläuferschaft im Dritten Reich - nicht aus. Allen, die an der Orchestergeschichte zwischen 1928 und 1968 interessiert sind, kann Köhl das Buch nur zur Lektüre empfehlen. Erhellend scheinen ihm zudem Einblicke in den Alltag der Symphoniker, die zahlreichen Bewertungen von (meist berühmten) Künstlern, die mitgeteilten Programme sowie die genau dokumentierten Besetzungsangaben.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de