Beate Schaefer

Bacchantische Nacht

Roman
Cover: Bacchantische Nacht
Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783821808833
Gebunden, 276 Seiten, 17,90 EUR

Klappentext

Iulia, Tochter des Kaisers Augustus, ist trotz eines Lebens in Luxus und Reichtum keine glückliche Frau. Von ihrem dritten Ehemann lebt Sie getrennt, seit sie den Wunsch ihres mächtigen Vaters nach einem weiteren Thronerben erfüllt hat. Die strengen Regeln der römischen Gesellschaft zwingen Iulia in die Enge eines goldenen Käfigs, der sie mit heimlichen Liebschaften und gelegentlichen Zerstreuungen entflieht - bis ihr die zufällige Bekanntschaft mit vermeintlichen politischen Gegenspielern ihres Vaters zum Verhängnis wird. Nach einem nächtlichen Bacchanal wird Iulia zunächst unter Hausarrest gestellt und nach kurzem Prozess auf eine einsame Mittelmeerinsel verbannt. Ehebruch, Verschwörung und Hochverrat werden ihr vorgeworfen. In der Einöde ihrer Gefängnisinsel versucht sie, sich an die entscheidenden Stunden des rauschenden Fests zu erinnern, und lässt ihr Leben Revue passieren ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 26.10.2002

Grundsätzlich hat Meike Breitkreutz überhaupt nichts dagegen, "in den Fußnoten der Geschichtsbücher" nach starken Frauen zu suchen und sie literarisch zu würdigen. Doch ist die Rezensentin vom zweiten Roman Beate Schaefers bei aller wohlwollenden Grundhaltung wenig angetan. Obwohl der Plot, so Breitkreutz, ganz "passabel" sei, könne die Stilisierung der Protagonistin Iulia - eine 32 Jahre alte Tochter von Kaiser Augustus, Mutter von fünf Kindern und in dritter Ehe gebunden - zu einer "Vorläuferin" der Hippies "nicht gut gehen". Und so erwarten den Leser während der Lektüre über die Ausbruchs- und Liebeserlebnisse der Protagonistin eine Vielzahl "platter Dialoge", die sich hier und da auf dem "Niveau einer Daily Soap" bewegten, warnt die Rezensentin. Das stört Breitkreutz nicht wirklich. Richtig ärgerlich aber findet sie neudeutsche Vokabeln wie "Stehparty", "Happening" oder "Striptease", die ihr nun wirklich nicht das Gefühl vermittelt haben, auf eine Reise ins alte Rom zu sein.
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