Garry Disher

Dirty Old Town

Cover: Dirty Old Town
Pulp Master, Berlin 2013
ISBN 9783927734463
Broschiert, 328 Seiten, 13,80 EUR

Klappentext

Aus dem Australischen von Angelika Müller. Im Zeitalter des Internets und der elektronischen Überwachungsanlagen ist Wyatt kaum noch konkurrenzfähig. Er muss die Ansprüche zurückschrauben und sich mit Klein-Klein begnügen. Ein Juwelenjob erscheint da ganz nach seinem Geschmack - nichts Extravagantes, nichts Undurchschaubares, bis auf die Tatsache, dass es Eddie Oberins Job ist und nicht nur Oberin darauf besteht, bei dem Überfall mitzumischen, sondern auch seine Exfrau Lydia Stark, von der das Insiderwissen stammt. Wyatt arbeitet lieber allein, gibt aber grünes Licht, denn sein Plan ist wie immer akribisch vorbereitet. Doch keiner ahnt, dass die ins Visier genommenen Juweliere von ihrem französischen Cousin Alain Le Page mit in Europa gestohlenen Uhren und Schmuck versorgt werden, die sie in Australien mit ihrer legalen Ware tarnen...

Im Perlentaucher: Friede seinem Knackarsch

Wo nicht absolute Gnadenlosigkeit herrscht, regiert das Kalkül: Wozu viele Worte machen? "Es ging um Rache, aber mit Leidenschaft hatte das nichts zu tun." Aber auch Disher schenkt seinen Figuren wenig: Nicht einmal ein einziges Wertpapier lässt er für die abgekämpfte Polizistin springen! Thekla Dannenberg in Mord und Ratschlag

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 30.12.2013

Garry Dishers Romanreihe um den kühlen Profigangster Wyatt, der trotz seines Alters noch immer in Melbourne sein gewalttätiges Geschäft betreibt, hat Sylvia Staude zwei Dinge gelehrt: Mit den australischen Autoren ist im Hardboiled-Genre zu rechnen, zumal auch der Südafrikaner Peter Temple dort unten heimisch geworden ist. Und lohnender als das Blinzeln in die Sonne ist allemal ein Blick in den Schatten. Denn nur die braven Lämmer tummeln sich im Licht, die Wölfe ziehen die Dunkelheit vor, egal ob in der Unterwelt oder im Bankenviertel.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.2013

Angst, dass der Held durch zu viel Gefühl ins Straucheln kommt oder, was schlimmer wäre, langweiliger wird, hat Hannes Hintermeier nicht. Insofern freut er sich über den neuen Wyatt-Krimi aus der Hard-Boiled-Werkstatt von Garry Disher und ist jetzt schon gespannt auf Weiteres. Die Handlung des aktuellen Bandes, den er für seine routinierte (nicht schematische) Komposition und seinen trockenen Sound schätzt, bringt der Rezensent auf die simple Formel "Diebe beklauen Diebe". Und wenn der Schauplatz Melbourne auch rauer geworden ist und der Ermittler Wyatt mit Online Banking immer noch nichts, mit Waffen und mit den schweren Jungs, die sich im Buch um Hehlerware zanken, aber sehr viel anzufangen weiß, findet Hintermeier die Dinge an ihrem Platz.
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