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Stichwort
Israel
Rubrik: Magazinrundschau - 55 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 4
Magazinrundschau 01.02.2024 […] Bernard Avishai erinnert sich noch gut an das fröhliche, säkulare "Global Israel", in das er 1972 von Kanada aus emigrierte. Aber schon bald kündigten sich Veränderungen an. Avishai bemerkte sie das erste mal, als die Jugendorganisation der Nationalreligiösen Partei (NRP) Henry Kissinger bei seinem Besuch in Israel wegen seines Friedensplans mit Ägypten als "Jewish boy" beschimpfte (so hatte Nixon […] Nixon ihn genannt). Seitdem wurden die Religiösen immer stärker, bis 2023, als das linke, säkulare "Global Israel" gegen das orthodox-religiöse "Großisrael" aufstand und für den Erhalt der Unabhängigkeit des Obersten Gerichtshofs zu Hunderttausenden auf die Straße ging. Westliche Journalisten seien immer davon ausgegangen, dass Netanjahu mit dieser Reform seine Macht vergrößern und dem Gefängnis entgehen […] israelischer Seite die folgenreichere Entscheidung zu treffen haben. Seit dem 7. Oktober sind in den israelischen Medien Militärexperten zu hören, die sagen, dass der Angriff der Hamas nur beweist, dass Israel im Westjordanland kein Risiko eingehen darf. Andere Kommentatoren sprechen davon, dass Netanjahus Angriff auf die Justiz 'beendet' sei, als ob die israelische Demokratie dadurch gerettet sei. Wer auch […]
Magazinrundschau 22.01.2024 […] Wie geht es mit Israel weiter, fragt sich David Remnick, der seit dem 7. Oktober mehrfach in das Land gereist ist und mit vielen Parlamentariern, Intellektuellen und Militärs über die Hamas, mögliche Lösungen des Gazakonflikts und vor allem über Regierungsoberhaupt Benjamin Netanjahu gesprochen hat, der seit 2009 fast durchgängig an der Macht ist. Auch, wenn die Zustimmung zu ihm in der Bevölkerung […] gesprochen, so zum Beispiel mit Aaron David Miller: "'Der politische Narzissmus, der Netanjahus Karriere insbesondere im letzten Jahrzehnt ausmachte, ist beeindruckend. Die Schwierigkeiten, mit denen Israel konfrontiert ist, sind unvorstellbar, und trotzdem fügt der Regierungschef jeder Entscheidung eine Fußnote an: Was bedeutet das für meine politische Karriere und meine Freiheit?'"
Weitere Artikel: […]
Magazinrundschau 23.11.2023 […] Architecture, und die Veranstaltungskuratorin und Aktivistin Emily Dische-Becker, die die Erinnerungskultur in Deutschland kritisieren, weil sie das Judentum "mystifiziere", der rechten Regierung in Israel in die Hände spiele und nicht akzeptiere, dass der Holocaust nur ein Unterfall des Kolonialismus sei. "Es ist nun offensichtlich, dass das Thema Antisemitismus ein Laboratorium für eine umfassendere […] Oktober festzustecken, wie in einer endlosen Gegenwart. ... Das Trauma erzeugt einen metageschichtlichen psychologischen Zustand der permanenten Verfolgung. Das ist sehr gefährlich, vor allem, wenn Israel eine so große Armee hat, mit so viel internationaler Unterstützung und einer Vernichtungsmentalität. Israelische und deutsche Politiker sagen: 'Nie wieder ist jetzt'. Das artet in eine groteske Parodie […]
Magazinrundschau 16.12.2023 […] kurzsichtig dieser Blick ist, erklärt der israelische Historiker Benny Morris. Israel kämpft nicht nur gegen die Hamas in Gaza, erklärt er, sondern gegen den Iran, der die Hamas unterstützt, die um ein vielfaches tödlichere Hisbollah im Libanon, die Huthi im Jemen und islamistische Milizen in Syrien. Allen zu begegnen, würde Israel in einen Mehrfrontenkrieg zwingen, den es nicht gewinnen könnte. Also muss […] hervorgebracht haben. Angriffe auf diese Anlagen wären moralisch gerechtfertigt und längst überfällig. Wenn der Iran schließlich die Bombe hat, wird es zu spät sein. ... Dies könnte der einzige Weg sein, Israel wahren Frieden zu bringen. Auf einer Landkarte betrachtet, scheinen die Bedrohungen, denen der jüdische Staat ausgesetzt ist, aus allen Himmelsrichtungen zu kommen. Aber wenn man sie zu ihrer Quelle […]
Magazinrundschau 01.12.2023 […] e Führung Israels zumindest ein Mindestmaß an Vernunft an den Tag legt (und die moralische Verrücktheit der politischen Führung außer Acht lässt), hat Israel heute nicht die Absicht, Zivilisten zu töten. Aber die Moral erfordert mehr als das: Israel muss die Absicht haben, keine Zivilisten zu töten. Es muss positive Maßnahmen ergreifen, um die Zahl der Toten, die es verursacht, zu minimieren. Auch […] Kann man angemessen und proportional auf einen Angriff wie den der Hamas am 7. Oktober reagieren? Nicht, wenn es nach dem Willen der Hamas geht. Israel ist in Gaza in einem asymmetrischen Krieg gefangen, und die Hamas tut alles, damit das so bleibt, schreibt der Philosoph Michael Walzer. "Die gesamte Zivilbevölkerung absichtlich in Gefahr zu bringen, ist eine militärische und politische Strategie. […] Sie zielt darauf ab, es dem Feind unmöglich zu machen, zu kämpfen, ohne Zivilisten zu töten. Dies war die Strategie der Hamas in all ihren Kriegen mit Israel; sie verankert ihre Kämpfer in den Wohnvierteln der Städte des Gazastreifens und in den Einrichtungen, die der Zivilbevölkerung dienen. Sie lagert Raketen in Moscheen und Schulen, stellt ihre Kommunikations- und Kontrollzentren in oder unter […]
Magazinrundschau 22.11.2023 […] ausgenutzt werden. Katastrophe werde auf Katastrophe folgen, warnt er: "Israel kann die Hamas nicht zerstören. Das liegt nicht daran, dass die Hamas unbesiegbar ist oder dass es Israel an Feuerkraft mangelt. Das liegt daran, dass 'Hamas' eine Idee ist und man eine Idee nicht auf dem Schlachtfeld töten kann. Tatsächlich läuft das, was Israel jetzt in Gaza tut, Gefahr, die Bedingungen dafür zu schaffen, dass […] Tages zerstört zu werden. Wegen all meines Schmerzes habe ich Angst, jemandem meine Gefühle zu beschreiben."
Außerdem: Die Anthropologinnen Ammara Maqsood und Amandas Ong warnen mit Blick auf den Israel-Palästina-Konflikt davor, dass Sprache den Krieg trivialisiert, die Opfer entmenschlicht und die Vergangenheit auslöscht. […]