Simone Zurbuchen

Patriotismus und Kosmopolitismus

Die Schweizer Aufklärung zwischen Tradition und Moderne
Cover: Patriotismus und Kosmopolitismus
Chronos Verlag, Zürich 2004
ISBN 9783034006613
Kartoniert, 199 Seiten, 24,80 EUR

Klappentext

Bis vor wenigen Jahren traf auf die europäische Aufklärungsforschung jenes Motto zu, unter dem sich die Schweiz 1992 an der Weltausstellung von Sevilla präsentierte: "La Suisse n'existe pas." Es wurde zwar nie bestritten, dass schweizerische Gelehrte wie Albrecht von Haller, Johann Jakob Bodmer, die Gebrüder Bernoulli, Jean-Jacques Rousseau oder Isaak Iselin an der europäischen Aufklärung wesentlichen Anteil hatten. Je nach dem sprachlich-kulturellen Umfeld, in dem sie wirkten, wurden sie jedoch ganz selbstverständlich der deutschen oder französischen Aufklärung zugerechnet. In diesem Band wird dagegen die These verfolgt, dass die Aufklärung in der Schweiz ihren eigenen Charakter hatte, durch den sie sich von der Aufklärung in den Nachbarländern unterschied. Im Mittelpunkt steht das politische Selbstverständnis der Schweizer Aufklärer, das sich im Spannungsfeld zwischen Kosmopolitismus und Patriotismus entfaltete.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.06.2004

Es ist in der Forschung umstritten, ob von einer genuinen Schweizer Aufklärung gesprochen werden kann - schon weil es im strengen Sinne im 18. Jahrhundert noch gar keine "Nation" Schweiz gegeben hat. Simone Zurbuchen verhandelt in der Einleitung ihres Bandes mit Aufsätzen zu diesem Thema die aktuellen Diskussionen zu "Republikanismus, Patriotismus und Nationalismus" - und kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass in der Herausbildung eines spezifischen "helvetischen Bewusstseins" sehr wohl von einer Schweizer Aufklärung die Rede sein könne. Der Rezensent mit dem Kürzel "csc" beschränkt sich in seiner kurzen Notiz aufs Referat.