Geert Lovink

Im Bann der Plattformen

Die nächste Runde der Netzkritik
Cover: Im Bann der Plattformen
Transcript Verlag, Bielefeld 2017
ISBN 9783837633689
Broschiert, 268 Seiten, 24,99 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Andreas Kallfelz. Die digitale Welt im Post-Snowden-Zeitalter: Wir wissen, dass wir unter Überwachung stehen, aber machen weiter, als ob es nichts zu bedeuten hätte. Obwohl Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon unsere Privatsphäre immer stärker infiltrieren, bleibt die Nutzung der sozialen Medien ungebrochen - unterstützt durch immer kleinere Geräte, die sich fest in unseren Alltag eingenistet haben. Wir sind hin- und hergeworfen zwischen Angst vor Abhängigkeit und verdeckter Obsession.
Mit diesem fünften Teil seiner laufenden Untersuchungen zur kritischen Internetkultur taucht der niederländische Medientheoretiker Geert Lovink in die paradoxe Welt der neuen digitalen Normalität ein: Wohin bewegen sich Kunst, Kultur und Kritik, wenn sich das Digitale immer mehr in den Hintergrund des Alltags einfügt? Der Band behandelt u.a. die Selfie-Kultur, die Internet-Fixierung des amerikanischen Schriftstellers Jonathan Franzen, das Internet in Uganda, die Ästhetik von Anonymous und die Anatomie der Bitcoin-Religion: Wird die Geldschaffung durch Cyber-Währungen und Crowdfunding zu einer Neuverteilung des Reichtums beitragen oder die Kluft zwischen reich und arm eher vergrößern? Was wird in diesem Zeitalter des Freien das Einkommensmodell der 99 Prozent sein? Geert Lovink zeichnet nicht einfach ein düsteres Bild der leeren Wirklichkeit einer 24/7-Kommunikation, sondern zeigt auch radikale Alternativen hierzu auf.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 04.12.2017

Was der niederländische Medientheoretiker und Netzkritiker Geert Lovinks in seinem Buch über die vernetzte Stadt und das Screening unserer Mobilitätsaffekte schreibt, findet Adrian Lobe verblüffend. Bemerkenswert für ihn auch die Beoabcthtungen im Buch zu Walter Benjamins Flaneur, zum Cyberpunk und Daten-Dandy, mit denen der Autor laut Lobe der Netzkritik neue Impulse gibt. Dass es der Autor nicht beim Lamento über Datenkraken belässt, sondern luzide Zusammenhänge und Entwicklungen dekonstruiert, gefällt dem Rezensenten. Ein guter Überblick über den Debattenstand auch für weniger digitalaffine Leser, meint er.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.09.2017

Was wäre, wenn Facebook über Nacht die Nutzer davonliefen, stellt sich Rezensent Axel Weidemann beim Lesen des Buches von Geert Lovink vor, und es macht ihm diebische Freude. Dass der Medientheoretiker und Internetaktivist Lovink nicht einfach über das kaputte Netz lamentiert und ans Abschalten denkt, sondern den Leser und User dazu animiert, das Heft wieder selbst in die Hand zu nehmen und die Überwachungsmechanismen der Internet-Großkonzerne zu durchschauen, findet Weidemann erfrischend. Über das offene und das geschlossene Netz, seine Perspektiven sowie seine Plattform-Struktur erfährt der Rezensent bei Lovink viel Aufschlussreiches und fühlt sich nur manchmal mit dem intellektuellen Brainstorming des Autors überfordert.
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