Walter Mühlhausen

Friedrich Ebert 1871-1925

Reichspräsident der Weimarer Republik
Cover: Friedrich Ebert 1871-1925
J. H. W. Dietz Verlag, Bonn 2006
ISBN 9783801241643
Gebunden, 1064 Seiten, 48,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte (Heidelberg) und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Friedrich Ebert hat die Politik seiner Zeit entscheidend geprägt. Weit mehr als bislang bekannt, beeinflusste der Sozialdemokrat, Republikgründer und erste Reichspräsident die Geschicke der Weimarer Demokratie in ihren ersten Jahren. Walter Mühlhausen liefert die erste umfassende Biografie des ersten demokratischen Staatsoberhauptes in Deutschland. Als Reichspräsident (1919-1925) besaß Friedrich Ebert eine überaus starke Position und nutzte die Gestaltungsmöglichkeiten seines Amtes intensiv. Obwohl er in seiner Zeit eine bedeutende Rolle spielte, blieb sein Bild in den historischen Darstellungen zur Weimarer Republik bislang auffallend blass. Der Autor beschreibt erstmals detailliert, wie Ebert auf den zentralen Politikfeldern seiner Zeit agierte. Politik und Persönlichkeit werden dabei in den Rahmen der krisenhaften Anfangsjahre der Republik eingebettet und scharf konturiert. Unter sorgfältiger Auswertung weit verstreuter und bislang nicht genutzter Quellenbestände wird eine Fülle neuer Einsichten in Amtsverständnis und Amtsführung Friedrich Eberts vermittelt.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 01.02.2007

An dieser "akribischen" Biografie des sozialdemokratischen ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik wird dem Urteil von Rezensent Michael Epkenhans zufolge in Zukunft niemand mehr vorbei kommen, der sich mit dieser Epoche befassen wird. Nach seinem Eindruck hat Horst Mühlhausen für sein über tausendseitiges Werk kein Archiv ausgelassen, kein Dokument, was Ebert betrifft, übersehen, kein noch so entlegenes Buch nicht gelesen und ein entsprechend komplexes Bild dieses Staatsmanns gezeichnet. Zwar findet der Rezensent einige Interpretationen strittig, besonders was die Novemberrevolution von 1918 betrifft. Doch insgesamt spricht das für ihn eher für das hohe Reflexionsniveau dieses Buches. Auch hat der Rezensent ein paar kritische Anmerkungen zur Gewichtung einzelner Lebensphasen Friedrich Eberts. Dem überaus positiven Gesamteindruck tut das aber keinen Abbruch.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.12.2006

Klaus Hildebrand würdigt Walter Mühlhausens Werk über Friedrich Ebert als eine Biografie, "die Bestand haben wird". Die definitive Biografie über den ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik scheint ihm das Werk gleichwohl nicht, weil die Zeit bis zu Eberts Wahl 1919 "eher kursorisch" abgehandelt wird. Hildebrand bedauert dies außerordentlich, zumal er Mühlhausen als erstklassigen Kenner Eberts schätzt, der geradezu prädestiniert für dieses Unterfangen gewesen wäre. Dem Rang des vorliegenden Werks tut dies seines Erachtens keinen Abbruch. Er bescheinigt dem Autor, sich so gründlich mit Eberts immer wieder von Hass und Gunst der Parteien verzerrtem Charakterbild auseinanderzusetzen, "wie das bislang noch nicht geschehen ist". Zudem lobt er die akribische Rekonstruktion des Wegs und Wirkens Eberts von 1919 bis zu seinem Tod 1925.
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