Anna Maria Carpi

Kleist

Ein Leben
Cover: Kleist
Insel Verlag, Berlin 2011
ISBN 9783458175032
Gebunden, 477 Seiten, 24,90 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen von Ragni M. Geschwend. In der Sache hält sich die teilnehmende Kleist-Biografie der italienischen Autorin, Übersetzerin und Germanistin Anna Maria Carpi streng an die Quellen in der Darstellung aber nimmt sie sich Freiheiten. Sie imaginiert Begegnungen, Unterhaltungen, Einsamkeitsszenen und erteilt dem Dichter das Wort, der postum, wie von heute aus, zu uns spricht. Damit bringt sie uns Heinrich von Kleist (1777-1811) nahe, diesen Mann, der von frühauf sein Lebensglück einem streng rationalen Plan anvertrauen wollte, jedoch kaum jemals wusste, wohin er den nächsten Schritt tun sollte. Weniger der unsicheren Zeiten wegen als aufgrund der Verwerfungen in seinem Inneren: Kleists Verzweiflung entsprang der Erkenntnis, dass es den Menschen nicht gegeben ist, einander wirklich zu verstehen. Alle seine Geschöpfe gehen an Missverständnissen zugrunde.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.12.2011

Plötzlich tritt einem Kleist entgegen! Christian Schärf macht erst einmal einen respektvollen Schritt zurück. Kleists Leben und Wirken nach den von Helmut Sembdner erschlossenen Dokumenten als Romanbiografie zu erzählen, wie es Anna Maria Carpi macht, findet Schärf ganz schön mutig. Kann auch schief gehen, weiß er, und liest sich vorsichtig ran. Achtung, Ich-Perspektive in die Napoleonische Epoche, Romantik, Begegnung mit Wieland und den korsettierten Frauen der Zeit, mit Politik und natürlich mit Kleists Schriften, nein, Schreiben. Denn anders als sonst, ist es wohl weniger der analytische Aspekt, der ihn überzeugt, sondern die Nähe, gewagt, aber überraschend gelungen, versichert der Rezensent.
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