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Redaktionsblog - Im Ententeich 08.06.2011 […] nicht die Arbeiterklasse, die sich doch auch hat blenden lassen. Übrigens vergisst Furet hier, auf einen fundamentalen Unterschied zwischen Nazis und Kommunisten einzugehen. Der "Hass auf den Bourgeois" schön und gut, aber der Hass der Nazis zerstörte die Bourgeoisie nicht, während die Kommunisten sie wirklich zerstörten. Die Nazis benutzten, manipulierten sie, aber sie haben das Verhältnis von Kapital […] François Furet spricht in seinem Buch sehr viel vom Geheimnis der kommunistischen Illusion. Als eine der Quellen sowohl der nationalsozialistischen als auch der kommunistischen Ideologie benennt er den "Hass auf den Bourgeois", der vor allem ein bürgerlicher Selbsthass war. Der Demokrat blickt in den Spiegel, und zurück blickt der Krämer.
Aber dieses Phänomen betrifft vor allem den bürgerlichen Intellektuellen […] Standpunkt aus gesehen, zerstörerischer für die Gesellschaft. Mit der paradoxen Konsequenz, dass es leichter ist, vom Faschismus zur Demokratie zurückzukehren als vom Kommunismus. Trotzdem hat es den "Hass auf die Bourgeoisie" auf beiden Seiten gegeben. Die bürgerliche Demokratie mit all den Schimpftiteln, die man ihr gegeben hat - "bourgeois", "formell", "jüdisch-freimaurerisch", "jüdisch-bolschewistisch" […] Von
Thierry Chervel
Redaktionsblog - Im Ententeich 17.12.2009 […] schweres Erbe ist.
Aber das kann man auf jedem Bild aus den deutschen Lagern sehen, außer wenn man oberflächlich guckt und es zu schrecklich zu sehen ist, zu schrecklich vor allem, dass man nur aus dem Hass des anderen heraus existiert.
Niemand weiß, wie es genau im Nahen Osten ausgehen wird, aber man weiß ein bisschen darüber, wo und wann es begonnen hat.
Es war hier, in Europa (es ist also auch unser […] seinem Tod von irgendeinem SSler noch als 'Muselmane' behandeln lassen musste.
Es muss wirklich der Geist des Bösen gewesen sein, der dem Gedächtnis von sechs Millionen toten Juden das Gedächtnis des Hasses auf den anderen einimpfte, aber auf denjenigen, der für die Juden 'der andere' ist, in diesem Fall, denn dreißig Jahre danach trifft das jüdische Volk auf seinesgleichen, ein anderes jüdisches Volk […] sie sich überhaupt nicht mehr bewegen konnten, nicht mehr die Kraft hatten zu leben. Sie hätten sie 'Inder', 'Zigeuner', 'Russen' nennen können, es fehlte ihnen doch damals nicht an Leuten, die sie hassen konnten."
In den siebziger Jahren arbeitete Godard zusammen mit Anne-Marie Miéville an dem Essayfilm "Ici et ailleurs", in dem er die Gleichsetzung des Holocaust mit den Leiden des palästinensischen […] Von
Thierry Chervel