Susanne Korbmacher

Ghettokids

Immer da sein, wo's weh tut
Cover: Ghettokids
Piper Verlag, München 2004
ISBN 9783492270823
Kartoniert, 319 Seiten, 13,00 EUR

Klappentext

"Ich weiß nicht, ob sich jemand vorstellen kann, wie das ist. Man hat kein Geld, friert, stiehlt, schnorrt sich durch. Jeden verdammten Tag." Das sagt Andrej, ein Kind deutscher Aussiedler. Er lebt nicht irgendwo, er lebt in Deutschland, genauer gesagt auf der Straße im Hasenbergl-Nord, München. Wie Faton (14), Kosovo-Albaner, Autoknacker und brutaler Schläger. Wie Kostas (14) und Ilias (12), zwei griechische Brüder, Waffen- und Drogenkuriere und Stricher am Hauptbahnhof. Wie Marianna (13), die sich prügelnde Rebellin, wie Emir, wie Ramadan, wie tausende Kinder in deutschen Städten. Es gibt jemanden, der an sie glaubt. Susanne Korbmacher, viel mehr als eine Lehrerin, erzählt von den großen Verletzungen und Sehnsüchten dieser Kinder.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 23.03.2005

"Riispekt!" empfindet Nadja Geer vor Susanne Korbmacher und ihrem Projekt für sozial schwache Familien und deren Kinder, von denen Korbmacher neun Beispiele vorstellt. "Gekonnt beleuchtet" die Autorin die Lebensumstände von Bewohnern des Hasenbergl-Viertels im reichen München, lobt die Rezensentin. Korbmacher lege den Finger auf die blinden Flecke der deutschen Wohlstandsgesellschaft, dorthin "wo's weh tut", auf Schicksale, "von denen man in seinem Ikea-Zuhause am liebsten nicht berührt werden würde". Beeindruckt ist die Rezensentin auch vom schonungslosen Umgang der Autorin mit der eigenen Kindheit in einer nur vordergründig intakten "Vorzeigefamilie". "Fassade. Tünche. Weg damit." Mit dieser Einstellung der Autorin könne man sogar den eigenen Kindern aus dem Buch vorlesen, findet sie.