Michael Weins

Goldener Reiter

Roman
Cover: Goldener Reiter
Rowohlt Verlag, Reinbeck 2002
ISBN 9783499231988
Taschenbuch, 220 Seiten, 12,00 EUR

Klappentext

Die Geschichte einer Kindheit. Jonas Fink verliert jede schützende Hülle, als seine Mutter plötzlich in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen wird. Er zieht zu einem Freund, doch seine Einsamkeit verstärkt sich nur. Der Alltag läuft weiter, Jonas hält sich an die Tatsachen und wahrt den Anschein einer Normalität. Seine Mutter ist eine "Ochsenzoll-Mutter" und er ist ihr "Ochsenzoll-Sohn". Michael Weins hat einen so schönen wie eindrucksvollen Roman geschrieben, der eigensinnig und entschieden ein Jahr der Veränderungen erzählt

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 23.07.2003

Ein Junge lebt allein mit seiner verrückten Mutter am Stadtrand, bis sie ins Krankenhaus eingeliefert wird. Danach zieht er zunächst zu Nachbarn und dann allein in sein Haus zurück, wo er über seine Lage nachdenkt. So beschreibt Detlef Grumbach die Handlung dieses Romans über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens, der ihm recht gut gefällt. Mit "sparsamen Mitteln" erzähle der Autor aus der Perspektive des Jungen, wie dieser die Welt sieht, und wie er sich darin bewegt. Dabei wird erst "im Kopf des Lesers" ein vollständiges Puzzle aus all den Einzelteilen, meint der Rezensent. Als Metapher für das Geschehen dient ein Neue-Deutsche-Welle-Stück von Joachim Witt aus den Achtzigern, der "Goldene Reiter", der, so erläutert Grumbach, wie die Mutter im Roman verrückt wird und in der Nervenklinik landet.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.05.2002

Dem Autor ist es nicht gelungen, bedauert Rezensent Eberhard Rathgeb, die Sicht des zwölfjährigen Joni einzunehmen und seine Schwierigkeiten mit einer verrückten Mutter zu beschreiben, die in die Psychiatrie eingeliefert wird (auf Jonis Veranlassung), dann aber auch wieder nach Hause kommt. Warum dies alles so geschieht, weiß weder der Leser, noch weiß es Joni und der Autor selbst weiß es auch nicht, schreibt Rathgeb. Die Sätze in dem Roman, der in Hamburg spielt, seien sehr kurz, wohl um treffend einen Zwölfjährigen wiederzugeben, vermutet der Rezensent, aber leider auch so schlicht, so dass keine Wahrnehmung und kein Gedanke sichtbar würden.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de