Susan Blackmore

Gespräche über Bewusstsein

Cover: Gespräche über Bewusstsein
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2007
ISBN 9783518584842
Gebunden, 380 Seiten, 26,80 EUR

Klappentext

Im Frühjahr 2000 begann Susan Blackmore, Material für ein Radiofeature zum Thema Bewusstsein zu sammeln. Die Sendung kam nie zustande, aber die Idee, sich einem der großen Rätsel der menschlichen Existenz in Gesprächen zu nähern, ließ sie nicht mehr los. So entstanden zwanzig Interviews mit Philosophen und Naturwissenschaftlern, der Creme de la Creme der internationalen Bewusstseinsforschung, die hier Rede und Antwort steht. David Chalmers zum Beispiel, der erklärt, warum das Bewusstsein ein solch schwieriges Problem ist, oder Susan Greenfield, der zufolge man schon bei Sophokles und Euripides Interessantes über Willensfreiheit lernen kann. Francisco Varela spricht über Zombies, Roger Penrose über John Searle, John Searle über Immanuel Kant. Wir erfahren von Vilayanur Ramachandran, warum er nicht meditiert, und von Thomas Metzinger, inwiefern das bewusste Selbst eine Illusion ist. Und im letzten Interview vor seinem Tod rekapituliert Francis Crick seinen Weg von der Genetik zur Bewusstseinsforschung. Es geht um den Geist und um die Gene, um das Gehirn und die Gefühle, aber auch um Quantenprozesse und Träume, Descartes und Shiva, Kabbala und Drogenpolitik - und nicht zuletzt um Forscherkarrieren und Lebensträume.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 11.01.2008

Ein lesenswertes und erhellendes Buch, auch wenn der Erkenntnisgewinn eher negativer Art ist, so könnte man Oliver Pfohlmanns Rezension resümieren. Die Psychologin Susan Blackmore hat für die BBC bedeutende Hirnforscher, Philosophen der Kognition und andere Bewusstseinsexperten nach der Freiheit des Willens und Erklärungen des Phänomens Bewusstsein gefragt. Die Antworten aber fallen, so Pfohlmann, dermaßen unterschiedlich und sogar selbstwidersprüchlich aus - ratlos hier, allzu gewiss da -, dass man kaum anders könne, als an der Expertise der oft so große Töne spuckenden Experten zu zweifeln. Für den Kanadier Christof Koch gibt es nichts als Neuronen, John R. Searle besteht auf der Beachtung der "Ich"-Perspektive. Philosophen nicht naturwissenschaftlicher Prägung kommen erst gar nicht zu Wort, was Pfohlmann bedauert. Andererseits findet er die "unfreiwillige Selbstentzauberung" der derzeit gehypten Hirnforschung durchaus begrüßenswert. Und die geistreiche Interviewerin Susan Blackmore bekommt obendrein sehr viel Lob.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 17.12.2007

Willy Hochkeppel hat Susan Blackmores Gespräche mit namhaften Wissenschaftlern, die sich mit dem Rätsel des menschlichen Bewusstseins beschäftigen, mit großem Interesse gelesen. Zurück bleibt beim Rezensenten dennoch eine gewisse Ernüchterung. Ursprünglich waren die Gespräche für das Radio konzipiert und haben auch im Buch ihre mündliche Form beibehalten, so Hochkeppel weiter, der zunächst einmal moniert, dass die Auswahl der Gesprächspartner zu einseitig naturwissenschaftlich geraten ist. Dennoch werfe der Band spannende Fragen auf, wie eben die, ob sich das Bewusstsein durch naturwissenschaftliche Methoden überhaupt erfassen lässt oder die zurzeit wieder heftig diskutiert Frage nach der Freiheit des Willens. Letztlich aber bleibt für Hochkeppel doch die Erkenntnis, dass das Bewusstsein nach wie vor ein unfassbares Phänomen ist.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.10.2007

Erhellend scheint Rezensent Helmut Mayer dieses Buch mit Gesprächen über das Problem des Bewusstseins, das Susan Blackmore vorgelegt hat. Wie er berichtet, hat sich die Autorin mit Neurowissenschaftlern, Psychologen, Kognitionsforschern, Physikern, Künstliche-Intelligenz-Forschern, Philosophen, Psychophysiologen und Medizinern über dieses Thema unterhalten. Entstanden ist in seinen Augen ein gut verständlicher Überblick über die vertretenen Positionen. Dabei wird für ihn nicht nur die gesamte Bandbreite unterschiedlicher Ansichten zum Bewusstseins deutlich, sondern auch, dass schon in der Formulierung des Problems keine Einigkeit unter den Wissenschaftlern und Forschern besteht. Er sieht auch eine gewisse Komik am Werk, zeigt Blackmores transparente Zusammenschau doch, wie hier immer wieder aneinander vorbei geredet wird. Schließlich geht Mayer noch auf einige Diskussionspunkte ein, etwa auf das Problem der "Qualia" oder die Frage nach der Zugänglichkeit des Bewusstseins. Sein Fazit: ein "guter Einstieg" in die Thematik.
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