Benvenuto Cellini

Mein Leben

Die Autobiografie eines Künstlers aus der Renaissance
Cover: Mein Leben
Manesse Verlag, Zürich 2000
ISBN 9783717519461
Broschiert, 782 Seiten, 23,52 EUR

Klappentext

Aus dem Italienischen übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Jacques Laager. In Benvenuto Cellinis "Leben" kommt eine ich-bezogene, aufbrausende Künstlerseele zu Wort, aber auch ein Mensch der Renaissance, für den Gottesfurcht und Nekromantie keine Widersprüche darstellen. Cellini verwickelt sich in immer neue Händel und Raufereien, macht selbst vor der Ermordung eines Rivalen nicht halt, wird 1538 verhaftet und in der Engelsburg gefangengehalten, weil man ihn beschuldigt, Edelsteine aus dem päpstlichen Besitz unterschlagen zu haben. Neben all diesen spektakulären Ereignissen bietet das Werk, das durch Goethes Vermittlung und Hector Berlioz` Oper (1838) weltberühmt wurde, einen Einblick in das Ringen eines Künstlers um sein Werk, wie es etwa in der eindrücklichen Schilderung des Gusses seines "Perseus" nachzulesen ist.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 13.01.2001

Fritz Göttler bespricht eine neue Übersetzung der unvollendet gebliebenen Autobiografie des Renaissancekünstlers, die anlässlich seines 500 Geburtstags im letzten Jahr herausgekommen ist. Cellini sei heute "Kult", erklärt der Rezensent. Er charakterisiert den Goldschmied und Bildhauer als "tiefreligiös und manchmal mystisch, grob und impulsiv, sexuell ungezügelt". Nur wenn Cellini über seine Arbeit schreibt, werde er vollkommen "sachlich" und zeige sich als "Profi", der sich in seinem Handwerk genau auskennt und über langjährige Erfahrung auf seinem Gebiet verfügt, so der Rezensent beeindruckt.
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Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.11.2000

In einer sehr inhaltsreichen Rezension zeigt sich Ernst Osterkamp geradezu begeistert von dieser Autobiografie, die er für einzigartig hält. Nur selten habe man die Möglichkeit, über das Leben eines Künstlers aus dem Cinquecento etwas in dieser Form zu erfahren. Cellini präsentiere ein "reiches Panorama der Zeit", in denen man viel über Herrscher, Auftraggeber, über Intrigen, Krankheiten, über Elend und sogar Mord erfährt. Vor allem aber scheint ihn die Maßlosigkeit Cellinis zu beeindrucken. Alles war extrem: sein Selbstbewusstsein, sein Ehrgeiz, seine Aggressionen, sein Lebensstil, seine Qualen. Dabei gebe es viele Passagen, die sich "unauslöschlich dem Gedächtnis des Lesers" einbrennen, wofür Osterkamp einige Beispiele aufzählt. Ihm gefällt die Direktheit und Präsenz von Cellinis Erzählen, die den Leser so unmittelbar ansprechen. Auch die Übersetzung durch Jacques Laager findet großen Zuspruch beim Rezensenten. Cellinis Stimmungen, die Temposchwankungen, all dies sieht Osterkamp in der deutschen Fassung "stilsicher und spannungsvoll" wiedergegeben. Zur früheren Übersetzung durch Goethe merkt Osterkamp an, dass dieser sich auf eine fehlerhafte Abschrift gestützt habe und allein schon deshalb die beiden Versionen nicht miteinander konkurrieren.
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