Erik Orsenna

Eine Geschichte der Welt in 9 Gitarren

Roman
Cover: Eine Geschichte der Welt in 9 Gitarren
C.H. Beck Verlag, München 2006
ISBN 9783406542107
Gebunden, 103 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller. Ein junger Mann erbt eine alte, wertvolle Gitarre, die er, da er nicht spielen kann, dem Gitarrenbauer zurückgeben will. Dieser aber rät ihm, Unterricht zu nehmen und das Instrument, wenn er schläft, neben sich ins Bett zu legen, weil es sich dann in seine Träume mengen wird. Und so träumt der junge Mann von berühmten Gitarristen und vom Einfluss der Musik auf die Weltgeschichte. In den neun höchst originellen Episoden dieses Buches, das zuerst 1996 in Frankreich erschien und 2004 dort neu von Erik Orsenna in überarbeiteter Form herausgebracht wurde, wird die Geschichte der Gitarre von den Pharaonen bis zu Jimi Hendrix als weltgeschichtliches Ereignis behandelt. Die mit viel Witz und Erfindungsreichtum erzählten Geschichten oder Träume dieses Buches verdanken sich auch der besonderen Beziehung Erik Orsennas zur Musik allgemein und speziell zur Gitarre. Sein Bruder Thierry Arnoult ist Gitarrist und hat an dem Buch mitgewirkt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 06.10.2006

Dem Autor traut der Rezensent einiges zu. Zum Beispiel auch genügend Geist, Witz und Fantasie, dieser klingenden Weltgeschichte einige Dissonanzen hinzuzufügen. Ist aber leider nicht geschehen. Bei Erik Orsenna begleitet der Gitarrenklang das Gute, ästhetisch wie moralisch. Gut, meint Joseph Hanimann, dass dies immerhin ohne Kitsch geschieht (die Gitarre als Frauenkörper usw.). Der "ironisch heiteren" Erzählbegabung Orsennas sei Dank. Vergnügt, aber etwas unterfordert folgt Hanimann also den neun Episoden "über Zeit- und Raumsprünge" hinweg, von Gitarrenlektionen am Hof Ludwig XIV. bis zu Jimi Hendrix. Und vermisst den Missklang doch nicht wenig.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 04.07.2006

Erik Orsennas Gitarren-Geschichten seien keinesfalls die leichte Kost, als die sie auf den ersten Blick erscheinen, meint Rezensent Thomas Laux zu dem schmalen Band. Die neun Geschichten sind Träume eines Studenten, der der Empfehlung eines Gitarrenbauers folgt und seine Gitarre mit ins Bett nimmt. Von den Pharaonen über die Pest in Barcelona bis zu Jimi Hendrix reichten die historisch verankerten Stoffe, in die der Autor immerzu eine Gitarre zu schmuggeln verstehe. Im wörtlichen und im übertragenen Sinne traumhaft erzähle der Autor die mitunter allegorisch anmutenden Träume und Legenden, notiert der Rezensent eingenommen. Darüber hinaus verstünde es Erik Orsenna, die Verschränkungen von Kunst und Leben wie nebenbei, aber "nachhaltig zu reflektieren".
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