Thomas Muggenthaler

Verbrechen Liebe

Von polnischen Männern und deutschen Frauen: Hinrichtungen und Verfolgung in Niederbayern und der Oberpfalz während der NS-Zeit
Cover: Verbrechen Liebe
Lichtung Verlag, Viechtach 2010
ISBN 9783929517484
Gebunden, 175 Seiten, 14,80 EUR

Klappentext

Im Staatsarchiv Amberg stieß Thomas Muggenthaler vor ein paar Jahren auf Akten, die die Hinrichtung von über zwanzig polnischen Zwangsarbeitern in Niederbayern und der Oberpfalz dokumentieren. Sie wurden 1941 bis 1943 in der Nähe des Arbeitsplatzes, an dem sie als "Ostarbeiter" eingesetzt waren, erhängt, weil sie "verbotenen Umgang" mit deutschen Frauen hatten. Zur Abschreckung wurden die Zwangsarbeiter aus der Umgebung an dem Erhängten vorbei geführt. Später fanden Exekutionen im KZ Flossenbürg statt. Vielfach handelte es sich um bewegende Liebesgeschichten, z.T. wurde den Beschuldigten auch Vergewaltigung vorgeworfen. Nie wurden aber ordentliche Gerichtsprozesse geführt, zuständig für diese sogenannten "Sonderbehandlungen" war die Geheimpolizei (Gestapo) in Regensburg.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 28.03.2011

Rezensent Florian Sendtner begrüßt Thomas Muggenthalers Buch "Verbrechen Liebe". Der Autor schildert darin die Verfolgung und Hinrichtung von polnischen Zwangsarbeitern, die sich in Niederbayern und der Oberpfalz während des Nationalsozialismus mit deutschen Frauen eingelassen hatten. Das auf Aktenfunden Muggenthalers im Staatsarchiv Amberg baiserende Buch zeichnet für Sendtner die 70 Jahre lang verdrängten Morde an polnischen Zwangsarbeitern in der bayerischen Provinz minuziös und überzeugend nach. Dabei hebt er die Beteiligung normaler Behörden von der Polizei über den Bürgermeister bis zum Landratsamt an der Verfolgung und Hinrichtung hervor.
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