Osha Gray Davidson

Sanfte Riesen

Das rätselhafte Sterben der Meeresschildkröten
Cover: Sanfte Riesen
Mare Verlag, Hamburg 2003
ISBN 9783936384840
Gebunden, 328 Seiten, 26,90 EUR

Klappentext

Meeresschildkröten auf dem ganzen Globus verenden an einer Epidemie, die ratlos macht. Osha Gray Davidson erzählt von dem verzweifelten Bemühen, einem mysteriösen Feind Einhalt zu gebieten, und nähert sich dabei den sanften Riesen auf sehr persönliche Art. Er erzählt uns von den Menschen, die ihr Leben den Schildkröten verschrieben haben, die sie in einer eigens gegründeten Rettungsstation pflegen. Und er nimmt uns mit zu den Tieren selbst: zu den übermütigen Halbstarken und den weisen Großmüttern, zum treuen Clothahump und zu Buddy, der in der Station gerettet wird.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 01.12.2003

Diemut Klärner hat Osha Gray Davidsons "spannende Geschichte" über die Ursachen der Meeresschildkröten-Seuche überzeugt. Zunehmend leiden und sterben die Reptilien an Tumoren, die vermutlich durch einen Herpes-ähnlichen Virus verursacht werden. Davidsons Schilderung der Ursachenforschung vermittle den "detektivischen Spürsinn" und den "außergewöhnlichen Enthusiasmus", den die schlecht finanzierten Wissenschaftler für ihre Arbeit aufbringen müssen. Als "sachkundig" und "sachlich" lobt der Rezensent den Stil des Bandes, gut gefällt ihm auch, dass Davidson sich nicht zu vorschnellen Urteilen hinreißen lässt. Dankbar ist er ihm außerdem dafür, dass die Tumorerkrankungen nur schwarzweiß abgebildet sind, auch so seien sie schon "abscheulich genug".
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 09.10.2003

Hans-Volkmar Findeisen stellt ein Buch mit traurigem Inhalt und gutem Zweck vor: Es geht um die Meeresschildkröten, die wegen einer Epidemie vom Aussterben bedroht sind - sie bekommen bösartige Tumore und verenden. Das wird in Osha Gray Davidsons Buch so genau beschrieben, dass Findeisen von einer Lektüre auf leeren Magen abrät. Die Schuld an der Verbreitung der Krankheit trägt der Mensch, dessen Abfälle das Ökosystem des Meeres aus dem Gleichgewicht bringen. Das Buch, ein "bemerkenswerter Formenmix aus Wissenschaftsreportage, Kriminalroman und althawaiischen Natur- und Weisheitslehren", begleitet einen so genannten turtlehead - Naturschützer, Wissenschaftler, Aktivist und Abenteurer in einem - bei seiner Arbeit für die Schildkröten. Davidsons Sprache ist Findeisen zufolge eine apokalyptische, die hinter dem "Wildwuchs der Tumore" metaphorisch die Wucherung der Kapitalmärkte und zugleich das drohende Verderben aufsteigen lässt. Ein Euro geht übrigens mit jedem verkauften Buch an eine Stiftung zur Rettung der Tiere - wenn auch nicht der Welt.

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