Thesaurus der exakten Wissenschaften

Cover: Thesaurus der exakten Wissenschaften
Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 2001
ISBN 9783861503651
Gebunden, 1176 Seiten, 50,62 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Michel Serres und Nayla Farouki. Aus dem Französischen von Ulrike und Michael Bischoff. Alles, was man über Astrophysik, Biologie, Biochemie, Chemie, Genetik, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Physik wissen muss. Fast 80 Prozent aller neuen Wortschöpfungen in den europäischen Umgangssprachen entstammen Technik und Naturwissenschaften. Aber wer versteht diese Begriffe wirklich? Wir leben im Zeitalter der Spezialdisziplinen. Nur noch Forscher der eigenen Fachrichtung können sich untereinander verständigen, Kollegen aus der Nachbardisziplin müssen oft schon passen, von akademischen Laien ganz zu schweigen. Michel Serres und Nayla Farouki, interdisziplinäre/r Forscher/in und Philosoph/in, wollen die Wissenschaften re-demokratisieren. In ihrem mehr als 1.200 Seiten starken Wörterbuch erklären sie unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter, was alle Welt für unendlich kompliziert hält, obwohl es oft mit einfachen Worten erklärt werden kann.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 28.08.2001

So verdienstvoll wie gewagt findet Bernhard Dotzler das Unternehmen Thesaurus. Und gibt zu bedenken, dass dem von den Herausgebern geäußerten Anspruch, "unser gesamtes Wissen" zu präsentieren, "selbstredend nicht" in einem Band (hat er auch 1200 Seiten) entsprochen werden kann. Ist aber nicht schlimm, erwartet ja niemand ernsthaft. Was der Rezensent erwartet hat indes, hat er bekommen: Belehrung über vieles, "was die Schulbildung auffrischen hilft," über den aktuellen Wissensstand in Astrophysik, Genetik, Informatik etc. und - nicht zuletzt - eine Art Hypertext (statt bloß griffige Information), in dem sich der Neugierige auf fruchtbare Weise verlieren kann. Der Band, so Dotzler, eigne sich, "wirklich gelesen, studiert zu werden". Und womöglich taugt er gar dazu, dem Leser die "Gegenwart jenseits von gut und böse" näher zu bringen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 21.03.2001

Mit Inbrunst lobt Fritz Göttler das Erscheinen der deutschen Übersetzung des seit drei Jahren auf französisch vorliegenden Thesaurus von Michel Serres und Nayla Farouki: "Das Wissen der Welt noch einmal zwischen zwei Buchdeckeln zu sammeln - was könnte absurder, verführerischer, beunruhigender sein", fragt der begeisterte Rezensent. Die Frage nach dem Stellenwert von Wissen im Informationszeitalter lässt sich nicht auf "nervöse Internet-Link-Geschichten" reduzieren, so Göttler. Das Buch beanspruche Dauer, obwohl es inhaltlich schon als überholt gelten könne. Es sei aber gerade nicht für wissenschaftliche Kreise geschrieben. Vielmehr orientiert sich Serres an Schriftstellern, die die Wissenschaften in ihrem Werk paraphrasierten wie Jorge Luis Borges und Jules Verne, betont der Rezensent. Die Artikel, die meistens von mehreren Autoren geschrieben sind, oszillieren zwischen "nüchterner Zurückhaltung" und "magischem Surrealismus". Der Thesaurus ist spannend wie ein Thriller und am Ende hochmoralisch, verspricht Göttler.
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