Günter Barudio

Tränen des Teufels

Die Weltgeschichte des Erdöl
Cover: Tränen des Teufels
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2001
ISBN 9783608916805
Gebunden, 547 Seiten, 25,05 EUR

Klappentext

Es hat Wirtschaftsimperien geschaffen und die beiden Weltkriege beeinflusst, es hat die technische Entwicklung der Neuzeit vorangetrieben und ganze Erdteile reich gemacht. Es ist der Stoff, ohne den unser Alltag aufhörte zu funktionieren ? das Erdöl. Günter Barudio beschreibt die Geschichte und die Macht dieser einzigartigen Substanz. Von den ersten Bergbauversuchen im Deutschland des 19. Jahrhunderts, den Fortschritten in der Bohr- und Fördertechnik, den Anfängen in Amerika und der sich stürmisch entwickelnden organischen Chemie bis zum Aufkommen des "Big Oil": Shell, Mobil Oil, Exxon, BP und anderer. Venezuela, Mexiko, der Kaukasus und die arabischen Förderländer werden dargestellt, das Verhältnis der Ölkartelle zur Politik, die Geschichte der OPEC.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.11.2001

So richtig begeistern mag sich Frank Niess für die "Weltgeschichte des Erdöls" des gelernten Öltechnikers Günter Barudio nicht. Der Autor habe zwar recht farbige Porträts über diverse Ölmagnaten verfasst und es sei ihm auch gelungen, ein facettenreiches historisches Gesamtbild über das Öl zu zeichnen. Doch verharrt dieses Bild nach Meinung des Rezensenten in Einseitigkeit und Schönfärberei. Das Kartell der "Sieben Schwestern", der großen Ölkonzerne, etwa erstrahlt in "mildem Glanz", die kriegerischen Auseinandersetzungen um das schwarze Gold sieht Barudio bereits 1859 (!) beigelegt und in den Kapiteln über die Technik der Ölförderung durfte mancher Leser angesichts des Fachjargons auf der Strecke bleiben, moniert Niess. Größtenteils sei die Monografie aber doch, räumt der Rezensent ein, journalistisch abgefasst. Verstanden hat er aber nicht, warum Barudio einerseits die Menschheit mahnt, bewusster mit dem wichtigen Rohstoff umzugehen, andererseits sich aber beim Thema regenerativer Energien recht wortkarg gibt.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 04.10.2001

Bernd Greiner ist über die angebliche Weltgeschichte des Erdöls von Günter Barudio höchst verärgert. Im Vorwort habe der Autor gerade mal seinen Appell formuliert, mit natürlichen Ressourcen verantwortlich umzugehen. Dann folgt die Hauptschrift, die laut Rezensent weder eine Handreichung zu alternativen Energieformen noch eine politische Ökonomie des Rohstoffs enthält. Im ersten Teil hat sich Greiner beim Lesen technischer Details über Erdölförderung und Lagerung gelangweilt, im zweiten Teil musste er feststellen, dass Barudio um die brisanten Kapitel seiner Weltgeschichte herumgeschrieben hat: Kein Wort über das globale Imperium deutscher und amerikanischer Konzerne, kein Wort über die Strukturen der wirtschaftlichen Globalisierung, ruft der Rezensent wütend aus und empfiehlt, besser zu anderen Büchern zu greifen.