Roland Berbig

Am Rande der Welt

Günter Eich in Geisenhausen 1944-1954
Cover: Am Rande der Welt
Wallstein Verlag, Göttingen 2013
ISBN 9783835312593
Gebunden, 528 Seiten, 34,90 EUR

Klappentext

Eine Biographie von Günter Eich, dessen Hörspiele und Gedichte die Nachkriegsliteratur auf einzigartige Weise geprägt haben, fehlt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verbrachte Eich einige Jahre im niederbayerischen Geisenhausen, wohin es ihn 1944 als Soldat verschlagen hatte und er als entlassener Kriegsgefangener 1945 zurückkehrt war. Roland Berbig erzählt von diesem vielleicht entscheidenden Lebenskapitel des Dichters aus weitgehend unbekannten Quellen. Im Hause der regional und religiös tief verwurzelten Familie Schmid fand Eich aus seiner persönlichen und literarischen Existenzkrise heraus. Er lernte wieder leben und wurde mit allen Folgen, die der Krieg und das NS-Regime verursacht hatten, konfrontiert: mit den Vorschriften der Besatzer, den Flüchtlingsströmen, mit entlassenen KZ-Häftlingen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 07.08.2013

Als wichtige Spurensuche in der Biografie Günter Eichs feiert Helmut Böttiger Roland Berbigs Versuch einer Rekonstruktion von Eichs Geisenhausener Zeit von 1944 bis 1954. Anhand der vom Autor, wie Böttiger mit Genugtuung betont, ohne großartige Kommentierung und Analyse erschlossenen Dokumente und Interviews kann der Rezensent die Entstehung von Eichs genuinem Ton aus naturlyrischer Innigkeit und desillusionierter Sprache nachvollziehen. Ferner macht ihm das Buch die bei Eichs Geisenhausener Gastfamilie Schmid gewonnene Religiosität Eichs und ihren Einfluss auf das Werk deutlich.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 31.07.2013

Wunderbar berührt ist Michael Braun von dieser Teilbiografie über Günter Eich in den Jahren 1944 bis 1954, die der Literaturwissenschaftler Roland Berbig mit Hilfe akribischer Recherche und den so aufgetanen Lebenszeugnissen verfassen konnte. Dem Autor gelingt es offenbar ganz gut, Eichs Kunst der Spurenlosigkeit zu unterlaufen, auch wenn der Rezensent hier nichts über Eichs Vorkriegsjahre erfährt. Des Dichters Refugium in Geisenhausen bei Landshut allerdings vermag Berbig dem Rezensenten hell auszuleuchten und dies in einem "schlackenlosen" Stil. Ein Höhepunkt des Bandes für Braun: Eichs berührende Korrespondenz mit seiner Frau Ilse Eichinger.