Paul Parin, Goldy Parin-Matthey

Subjekt im Widerspruch

Cover: Subjekt im Widerspruch
Psychosozial Verlag, Gießen 2000
ISBN 9783898060332
Broschiert, 277 Seiten, 35,28 EUR

Klappentext

Mit "Subjekt im Widerspruch" ist der Widerspruch gegen die äußeren (und vielfach verinnerlichten) Verhältnisse, die gesellschaftlichen Strukturen, die politischen Zwänge, die alltäglichen Schnittmuster unseres Subjektseins gemeint. Auf sie fällt der analytische Blick - in einer Art Rückblende der ethnopsychoanalytischen Erfahrungen, die in fremden Ländern gewonnen wurden - auf die eigene Kultur, seien es nun eingeschliffene Verhaltensweisen oder aktuelle Wende-Ereignisse. Der Band enthält: einen biografischen Bericht Paul Parins über eine Reise nach Triest - und gleichzeitig zur Psychoanalyse; Kommentare zu den Zürcher Jugendprotesten und anderen Zeit- und Streitfragen; Beiträge zu Theorie und Praxis der Psychoanalyse und Aufsätze zur Ethnopsychoanalyse und Gesellschaftskritik

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.07.2001

Den Interviews und Aufsätzen in dem bereits 1986 erschienenen, jetzt neuaufgelegten Sammelband bescheinigt der Rezensent Horst Petri auch heute noch hohe Aktualität. Die Lektüre, so Petri, macht den subversiven Willen deutlich, mit dem sich der Mitbegründer der Ethnopsychoanalyse, Paul Parin, auf die Seite ausgegrenzter Minderheiten und des im Anpassungsdruck an die Kultur entmündigten Subjekts stellt. Der zum moralischen Anarchisten konvertierte marxistische Freudianer Parin stehe nicht nur dem Eurozentrismus, sondern jeder objektivierten Kultur skeptisch gegenüber, so auch den Konventionalismen seiner eigenen Profession. Psychoanalyse habe sich für Parin nach wie vor als radikale Aufklärung zu gerieren, "respektlos vor jeder Autorität, die nicht durch Vernunft und Menschlichkeit legitimiert ist." Doch solange Politiker begründete Ängste der Bürger gewohnheitsmäßig als "Hysterie" denunzieren, grämt sich der Rezensent, muss Parins Idee eines autonomen Subjekt in einer demokratischen Gesellschaft eine Illusion bleiben.
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