Janne Teller

Nichts

Was im Leben wichtig ist (Ab 14 Jahre)
Cover: Nichts
Carl Hanser Verlag, München 2010
ISBN 9783446235960
Gebunden, 139 Seiten, 12,90 EUR

Klappentext

Aus dem Dänischen von Sigrid Engeler. "Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun." Mit diesen Worten schockiert Pierre alle in der Schule. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Doch was mit alten Fotos beginnt, droht bald zu eskalieren: Gerda muss sich von ihrem Hamster trennen. Auch Lis Adoptionsurkunde, der Sarg des kleinen Emil und eine Jesusstatue landen auf dem Berg der Bedeutung. Als Sofie ihre Unschuld und Johan seinen Zeigefinger opfern mussten, schreiten Eltern und Polizei ein. Nur Pierre bleibt unbeeindruckt. Und die Klasse rächt sich an ihm ... Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und Gewalt in unserer Gesellschaft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.10.2010

Anfang und Ende von Janne Tellers presigekrönter Parabel überzeugen die Rezensentin Heidi Strobel ohne Einwand. Die Frage, wo der Sinn von allem liegt, oder ob es nicht besser wäre, einfach nichts zu tun, die sich der Held stellt, treibt die Zielgruppe des Buches, Jugendliche um die 14 ganz bestimmt auch manchmal um. Geistreich findet Strobel das von Teller entworfene Szenario für die jugendliche Sinnsuche. Ebenso Tellers Tricks, drohende Extreme zu umschiffen. Im Mittelteil des Buches, wo Sinngebungsversuche in Gewalt umschlagen, hat Strobel allerdings das Gefühl von unnötiger Effekthascherei. Oder steckt dahinter etwa ein Aufruf der Autorin gegen jegliche Verabsolutierung von Ideen?
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 25.09.2010

Obwohl der schmale Band Cornelia Fiedler sofort in seinen Bann zog, hat er sie am Ende doch verstört, ja, verärgert hinterlassen. Es geht, wie sie schreibt, um eine Gruppe Jugendlicher, deren Sinnsuche brutalen und fanatischen Zwangscharakter annimmt. Im Zentrum steht den Informationen der Kritikerin zufolge ein Junge, der mit 13 Jahren für immer die Schule verlässt, um die Sinnlosigkeit zu kultivieren, als die er sein Dasein begreift. Seine Mitschüler versuchen im Verlauf der Handlung, ihm diese Haltung nun mit wachsender Gewalt und fatalem Ende auszutreiben. Die Kritikerin hat mit dem Buch nun das Problem, dass es ihr wie eine einzige Erwachsenenprojektion vorkommt, die kaum die Lebenswelt jener berühre, von denen das Buch jedoch handele. Dennoch spreche es wichtige Punkte an, deren Diskussion jedoch durch die Haltung des Buchs verhindert werde.
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