Frank Schätzing

Limit

Roman
Cover: Limit
Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2009
ISBN 9783462037043
Gebunden, 1328 Seiten, 26,00 EUR

Klappentext

Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. Während der exzentrische Konzernchef Julian Orley mit einer Schar prominenter Gäste zu einer Vergnügungstour ins All aufbricht, soll Detektiv Owen Jericho, den eine unglückliche Liebe nach Shanghai verschlagen hat, die untergetauchte Dissidentin Yoyo ausfindig machen. Was nach Routine klingt, ist tatsächlich der Auftakt zu einer alptraumhaften Jagd von China über Äquatorialguinea und Berlin bis nach London und Venedig. Denn auch andere interessieren sich für Yoyo, die offenbar im Besitz streng gehüteter Geheimnisse und ihres Lebens nicht mehr sicher ist. Jericho muss sich mit der bildschönen, aber ziemlich anstrengenden Chinesin zusammentun, um den phantomgleichen Gegnern auf die Spur zu kommen. In einer Zeit, in der multinationale Konzerne der Politik zunehmend das Zepter aus der Hand nehmen, führen beide einen verzweifelten Kampf ums Überleben, gehetzt von einer Übermacht hochgerüsteter Killer. Die Suche nach den Drahtziehern führt mitten hinein in die Wirren - und zum Mond, auf dem sich Orleys Reisegruppe unvermittelt einer tödlichen Bedrohung gegenüber sieht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.11.2009

Rezensent Andreas Rosenfelder spricht Frank Schätzings über tausend Seiten langem Sciencefiction-Thriller "Limit" literarische Qualitäten rundweg ab und gibt sich trotzdem als begeisterter Leser zu erkennen. Denn auch wenn der Rezensent jede Menge eher trivial klingende Sätze in dieser im Jahr 2025 gleichermaßen auf dem Mond und der Erde spielenden Geschichte gefunden hat, keiner, schwärmt er hingerissen, kann so derart treffend Alltagssituationen schildern und Dialoge schreiben wie Schätzing. Vielleicht liegt ein Geheimnis seiner Bestsellers überhaupt darin, dass seine Geschichten, auch wenn sie in der Zukunft angesiedelt sind, gleichzeitig so nah an unserer Gegenwart sind, mutmaßt der Rezensent, der feststellen muss, dass nicht nur die Internetrecherche in Schätzings Roman so mühsam ist wie eh und je, sondern man für einen Hotelaufenthalt auf dem Mond nach wie vor Zahnbürste und Shampoo mitnehmen muss. Mit Überraschung konstatiert Rosenfelder zudem, dass die durchaus kenntnisreichen und gut recherchierten Exkurse zu Sonnenkollektoren auf dem Mond oder gar Mies van der Rohes Architektur mitunter sogar stärkeren Sog entfalten als die Thrillerhandlung. Und so kommt er am Ende zu dem Schluss, dass Schätzing, obzwar kein Gelehrter wie Umberto Eco, kein Besessener wie Dan Brown und auch nicht so "verschroben" wie Stephen King, einfach ein grandioser Geschichtenerfinder ist.
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Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 15.10.2009

Ein flaues Gefühl und die Frage, warum es diesmal nicht so fesselnd wie beim letzten Mal war, hinterlässt der neue Science-Fiction-Roman von Frank Schätzing bei Rezensent Mathias Greffrath. Gut, das Buch sei solide und mit suspense-steigernden Schnitten gebaut, es gebe hyperpräzise Bedienungsanleitungen für innovative Geräte und physikalisch korrekte Schwerelosigkeitsspäße. Sogar den 85-jährigen David Bowie treffe man auf dem halben Weg zum Mond, wo man im Jahr 2025 um die Energie der Zukunft kämpfe. Kann sein, versucht Greffrath sich an einer Analyse seines flauen Post-Schätzing-Gefühls, dass der Autor auch in diesem Buch mit seinem Fortschrittsoptimismis der neuesten Stimmung knapp voraus sei. Doch gerade vor diesem Hintergrund liest sich "Limit", wenn wir den Rezensenten richtig verstehen, dann doch eher wie "die ins Technoinfernale gesteigerte Aufklärung eines Falls von lunarer Werksabotage", während auf Erden alles beim Alten bleibe. Für einen Roman dieses Genres offensichtlich nicht genug.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 06.10.2009

Frank Schätzings neuer 1320 Seiten dicken Roman über den Kampf um das Isotop Helium-3, das sich auf dem Mond findet und alle Energieprobleme der Erde lösen kann, hat bei Rezensentin Sylvia Staude nicht gerade einen Sturm der Begeisterung ausgelöst. Dem in Kanada, Äquatorialguinea, London, Schanghai, Berlin und vor allem auf dem Mond spielenden Wälzer merkt die Rezensentin allzu deutlich die umfangreichen Recherchen seines Autors an. Die Fülle der aufbereiteten Fakten und Informationen lässt sie immer wieder aufstöhnen. Auf der anderen Seite räumt sie ein, dass man durch die Lektüre des stilistisch unauffälligen Werks durchaus etwas lernen könne. Auch bescheinigt sie Schätzing ein redliches Bemühen, seine Fakten in Action zu packen. Gleichwohl wird das Werk ihrer Ansicht nach die Leserschaft polarisieren: wer Schätzings "Schwarm" mochte, wird wahrscheinlich auch "Limit" mögen, wer jenen langatmig fand, wird sich hier sagen: "genug ist genug". Die Rezensentin weist indes auf die Möglichkeit hin, den Roman einfach quer zu lesen. Dank der nicht besonders komplexen Handlung und der zahllosen Rekapitulationen werde man nie den Faden verlieren.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 05.10.2009

Rezensent Gerhard Matzig ist begeistert, berauscht und vollkommen befriedigt von dieser unanständig langen Krimilektüre. Das Genre aber hält die 1320 Seiten gut aus, weil Frank Schätzing (laut Matzig längst in der "Crichton-Forsyth-Brown-Liga") anscheinend sämtliche Krimiautorentugenden auf sich vereint. Neben einer staunenswerten Konstruktion, glaubhaften Dialogen und einer witzigen Sprache beeindruckt Matzig vor allem das Recherchetalent des Autors und seine Kooperation mit den Experten. Matzig bekommt so nicht nur Breitestwandkino geboten, sondern auch Wissen. Im aktuellen Roman etwa über die Gesetze der Energieförderung oder Orbitmechanik. Dass Matzig mitunter etwas ermattet die Seiten umblättert, der im Jahr 2025 zwischen Erde und Mond spielende Text ein bisschen weniger Sog entwickelt als Schätzings "Schwarm" – geschenkt. "Meist rauschhaft liest sich jedoch das ganze Buch."
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