Christian Linder

Die Burg in den Wolken

Blicke ins Rheintal und anderswohin. Reiseerzählungen
Cover: Die Burg in den Wolken
DuMont Verlag, Köln 2001
ISBN 9783770158270
Gebunden, 269 Seiten, 24,54 EUR

Klappentext

Mit 100 Fotos von Pia Kaul. Die Wolkenburg im Siebengebirge war der Lieblingsort des Fotografen August Sander. Weil von der Burg nichts geblieben ist, lässt sich auf dem Berg eine Burg in den Wolken bauen. Christian Linder wählt diesen Ort zum Ausgangspunkt für seine Reisen: Von hier aus geht der Blick nicht nur ins Rheintal, sondern ebenso ins Bergische Land und ins Sauerland, ins Ahrtal, in die Eifel und imaginär bis nach Belgien, ans Meer.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 18.05.2002

Am Exotischsten ist's immer noch in der Heimat, meint der Rezensent (Kürzel amo.) und wer es nicht glaubt, nehme dieses Buch zur Hand. Christian Linder war im Rheinland unterwegs und hat Aufregendes entdeckt: die Insel Nonnenwert etwa, auf der es, in einem ehemaligen Kloster, ein "stattliches Gymnasium" gibt - eine Besuchsbescheinigung ermöglicht das sonst nicht gestattete Betreten der Insel. Auch sonst entdeckt einem der Autor, in der Formulierung des Rezensenten, "geheime Nischen des Nahen". Mal auf den Spuren Bölls, mal zur Erkundung alter Schutzbunker, aber immer wird, was Linder beschreibt, zum "poetischen Ort". Der Ton schwankt zwischen "plaudernd" und "elegisch", überzeugend findet amo. auch die Schwarzweißfotografie von Pia Keul.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 10.11.2001

Überrascht zeigt sich Burkhard Müller angesichts dieses ungewöhnlichen Bilderbuchs, das ihm das altbekannte Rheintal durchs Hintertürchen erschließt. Dass die erzählenden Texte, wie Müller schreibt, ihre Wurzel in der Zeit vor der Allgegenwart der Glotze haben und mehr lang sinnierend und geduldig denn zugespitzt, gewissermaßen also im "Format des Kulturradios" (Linder ist selbst Hörspielautor) daherkommen, scheint recht gut zum mäandernden Objekt der Beschreibung zu passen. Wenn der reiseerzählende Überblick übers Ländle mal nicht so ganz gelingen will, springen die Fotografien ein, von August Sander, über dessen Wirklichkeitssinn der Rezensent ganz aus dem Häuschen gerät, und von Pia Keul.
Lesen Sie die Rezension bei buecher.de