Gay Salisbury, Laney Salisbury

Nordwestwärts nach Nome

Die dramatische Geschichte von Menschen und Hunden im Wettlauf gegen eine Epidemie
Cover: Nordwestwärts nach Nome
Berlin Verlag, Berlin 2003
ISBN 9783827003980
Gebunden, 446 Seiten, 22,00 EUR

Klappentext

Im Winter 1925 bricht im weit abgelegenen Alaska-Städtchen Nome am Beringmeer eine Diphtherie-Epidemie aus. Es gibt nur eine Chance, das rettende Serum dorthin zu brigen: mit Hilfe von Hundeschlitten, bei widrigsten äußeren Bedingungen und auf einem gefahrvollen Weg von über tausend Kilometern. Ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit beginnt ...

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 05.03.2004

Als ein "wunderbares, wirklich rundum gelungenes Buch" bejubelt Rezensentin Hilal Sezgin "Nordwestwärts nach Nome" von Gay und Laney Salisbury. Man brauche sich vorab nicht für Alaska, für Schlittenhunde oder das Ewige Eis zu interessieren, versichert Sezgin, um sich "voller Lust" darin vertiefen zu können. Lobend hebt sie hervor, dass die Autorinnen die Geschichte über die dramatische Rettung zahlreicher, an Diphtherie erkrankter Kinder durch eine Hundeschlittenstaffel in Nome 1925 nicht nur "hingebungsvoll" recherchiert, sondern auch "hervorragend" erzählt haben - ohne je dem Sensationspotenzial der Geschichte zu erliegen. Dabei machen sie den Leser mit den Lebensbedingungen in Nome vertraut, erklären die Abstammung der damaligen Schlittenhunde, ihre Charaktereigenschaften, ihre Verletzungen, ihre heldenhaften Einsätze und Fähigkeiten, und schildern das Leben der Eskimos, berichtet Sezgin. Auch wenn man die Geschichten und Details, die die Autorinnen spannend präsentieren, fürs Überleben in unseren Breiten nicht brauche, schließt die Rezensentin, fügen sie sich zu einem "eigenen Kosmos", "in den für die Dauer der Lektüre einzutauchen, zumal bei 23 Grad Innentemperatur, man den Autorinnen nur dankbar sein kann".

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 24.01.2004

Der Rezensent Jürgen Brocan ist fasziniert von diesem realistischen, im Stil einer Reportage gehaltenen Roman. Er bemerkt, dass "in den USA die Grenzen zwischen Fiktion und anderen Textsorten fließender und die Berührungsängste geringer" sind - dass das ein Gewinn ist, dafür ist das Gelingen derartiger literarischen Projekte seiner Meinung nach ein Beleg. Das Thema - es geht um Eindämmung einer Diphterie-Epidemie in Alaska in den 20er Jahren - eignet sich nach Brocans Meinung hervorragend "für den breiten epischen Fluss". Die Geschichte von der Rettungsaktion ist seiner Meinung nach voller Spannungsmomente und sehr anschaulich: man bekommt nicht nur ein Bild "von der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Situation Alaskas, insbesondere der Eskimos", es gefriert einem auch oft das Blut in den Adern. Ab und zu driftet das Buch ein bisschen in gefühlige Gefilde, doch diese Tendenz wird nach Meinung des Rezensenten durch "Sachlichkeit und genaue Recherche" aufgefangen.