Patricia Clough

Mein Germany

Eine kleine Zeitreise durch Deutschland
Cover: Mein Germany
dtv, München 2014
ISBN 9783423260060
Kartoniert, 240 Seiten, 14,90 EUR

Klappentext

Als Austauschschülerin kam Patricia Clough 1954 zum ersten Mal nach Deutschland, das noch vom Krieg gezeichnet war. Damals brauchte sie fast zwei Tage für die Reise von Nordengland bis nach Marburg zu ihrer Gastfamilie. Eines ihrer ersten Aha-Erlebnisse bestand darin, dass man Kartoffeln tatsächlich schmackhaft zubereiten kann, aber auf keinen Fall mit dem Messer schneiden sollte. Über die nächsten Jahrzehnte hatte sie noch viel Gelegenheit, ihre Kenntnisse der deutschen Lebensart nicht nur bei Kaffee und Kuchen zu vertiefen und sich damit anzufreunden. Daraus entsteht ein erzählerisches Kaleidoskop, durch das einiges in den Blick kommt, wovon man so noch nicht gehört hat. Als langjährige Deutschlandkorrespondentin hatte sie selbstverständlich viel mit "Haupt und Staatsaktionen" zu tun, die auch in diesem Buch eine Rolle spielen. Aber sie sind nicht ihr Hauptanliegen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.06.2014

Patricia Cloughs "Mein Germany" ist ein persönliches Buch, in dem die Journalistin ihre lange Geschichte mit dem Land erzählt, von Nierentischen, Kartoffelsalat und Kohl, immer wieder Helmut Kohl, berichtet Hannes Hintermeier. Clough hat die Ankunft der Gastarbeiter im Wirtschaftsaufschwung miterlebt, besuchte die Beisetzung Herbert Marcuses, war die letzte Journalistin, die von der SED ausgewiesen wurde und schrieb für "Times" und "Independent" über die deutsche Politik, fasst der Rezensent zusammen. Nur das Schlussfazit der Autorin, die den Deutschen eine gelungene Vergangenheitsbewältigung bekundet, weil es so viele Bücher über die jüngere Geschichte gebe, findet Hintermeier problematisch. Clough ist stärker, wenn sie über ihre Erfahrungen aus erster Hand schreibt, so der Rezensent.
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