Aleksandr Galkin (Hg.), Anatolij Tschernjajew (Hg.)

Michail Gorbatschow und die deutsche Frage

Sowjetische Dokumente 1986-1991
Cover: Michail Gorbatschow und die deutsche Frage
Oldenbourg Verlag, München 2011
ISBN 9783486586541
Gebunden, 640 Seiten, 69,80 EUR

Klappentext

Im Prozess der deutschen Wiedervereinigung spielte die Sowjetunion eine zentrale Rolle. Die wesentlichen Dokumente aus dem innersten Machtzirkel der UdSSR, die Motive und Entscheidungsfindungen des Kreml beleuchten, waren indes bislang nur einem kleinen Kreis von Spezialisten zugänglich. Die vorliegende Edition bietet erstmals eine vollständige deutsche Übersetzung derjenigen sowjetischen Gesprächsprotokolle, Strategiepapiere und Hintergrunddiskussionen, die die Gorbatschow-Stiftung 2006 in Russland publiziert hat. Die intensive Kommentierung führt zugleich die vielfältigen westlichen und russischen Gegen- und Parallelversionen aus offiziellen Editionen und aus der umfangreichen Memoirenliteratur zusammen. In den Texten wird die Dramatik der Jahre 1989 und 1990 greifbar. Deutsche, sowjetische, europäische und globale Ereignisse stellten Moskau vor immer neue Herausforderungen - mit der Zustimmung zur Wiedervereinigung versuchte Gorbatschow auch, die komplexen, miteinander verzahnten innen- und außenpolitischen Probleme der UdSSR zu lösen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.07.2011

Nur einige wenige Lücken sieht Hanns Jürgen Küsters mit diesem im russischen Original erstmals 2006 erschienenen Materialband zu Gorbatschow und seiner Rolle in der deutschen Frage geschlossen. Den großen, überraschende Erkenntnisse befördernden Wurf kann er nicht erkennen. Wichtige Fragen, wie die nach der Rolle der Ostblockführer oder nach dem genauen Zeitpunkt des Kurswechsels in Moskau, bleiben laut Küsters nach wie vor unbeantwortet. Dabei haben die Herausgeber immerhin 138 Dokumente aus den russischen Archiven gehoben, ediert und als "Konglomerat" aus Politbüroprotokollen, Gesprächsaufzeichnungen, Notizen und Presseberichten veröffentlicht. Schon die Auswahl findet der Rezensent allerdings undurchsichtig und lückenhaft, oft erkennt er den Kontext der Texte nicht und ist froh über die deutsche, den Forschungsstand wiedergebende Nachkommentierung.
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