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Stichwort
DDR
Rubrik: Efeu - 25 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 2
Efeu 11.04.2024 […] einer Lesung aus dessen Roman "Maifliegenzeit" um einen Beleg gebeten hat für dessen in der Nachbemerkung zu seinem Roman gefallene Behauptung: "Seit einigen Jahren ist nachgewiesen, dass es in der DDR Fälle von vorgetäuschtem Säuglingstod gab." Ahrend beruft sich auf Studien, die keinen Nachweis dafür erbringen konnten, Jügler wiederum auf anekdotisches Wissen - die Lesung ist abgesagt. "Was ist das […] Archivar, er ist Romancier. Romane ziehen ihre Berechtigung nicht aus Wahrheit, sondern aus Wahrhaftigkeit." Dass systematisch Säuglinge entführt wurden, lege Jügler im übrigen eh nicht nahe: "'In der DDR' ist für Menschen, die lesen können, eine probate Orts- und Zeitbestimmung. Wer darin eine Systembeschreibung sieht, macht sich die Gleichsetzung von Diktatur und Alltag zu eigen, die gerade von Ostdeutschen […]
Efeu 20.03.2024 […] Die DDR-Punkband Schleimkeim mit ihrem Sänger Otze, vorne. (Bild: Arsenal Filmverleih)Die Jugend-Subkulturen der DDR rücken gerade wieder etwas mehr in die Aufmerksamkeit. Wie war Punk in der DDR? Wie Metal? Antworten auf die erste Frage liefert Jan Hecks Kino-Dokumentarfilm "Schleimkeim - Otze und die DDR von unten" über die wichtigste und räudigste Punkband und deren erratischen Sänger und Texter […] tum der Obrigkeit war dementsprechend grenzenlos, um Punks wie Otze zu gängeln."
Auch beim Metal war die DDR-Obrigkeit irritiert, wenngleich weniger drakonisch, wie Andreas Hartmann im Tagesspiegel nach dem Besuch der Berliner Ausstellung "Heavy Metal in der DDR" erzählt: "So wurde er im DDR-Rock-Lexikon von 1983 noch als 'faschistoid' bezeichnet, zwei Jahre später in der FDJ-Jugendzeitschrift Neues […] nicht politisch war, galt sie der DDR als Bedrohung", schreibt Pascal Beck in der Jungle World. "'Negativ-dekadent', 'politisch labil' und 'fehlentwickelt' waren nur einige der Attribute, mit denen die Stasi die Punks belegte, weil sie dem Bild des sozialistischen Idealmenschen nicht entsprachen. Punk war das nihilistische Gegenprojekt, das dem tristen Alltag der DDR mit Spott und Verachtung begegnete […]
Efeu 30.09.2023 […] wie über die DDR schreiben sollte und wer wie nicht, geht weiter. "An Stelle der altbekannten DDR-Konsumgüternostalgie (...) ist ein bildungsbürgerlicher Gedächtnispalast getreten, der kulturelle Eigenheiten des Ostens nicht ohne Stolz betont, selbst wenn er Unfreiheiten und Gewalt zur Kenntnis nimmt", stellt Peter Hintz auf 54books mit Blick darauf fest, dass die Erinnerung an den DDR-Alltag zusehends […] einer gesamtdeutschen Gegenwart. Die Bücher sind literarisch anders konstruiert, als es vorherige Einlassungen mit der DDR waren, ob sie von Ingo Schulze kamen oder von einem anderen der vielen Autoren mit ostdeutscher Biografie." Gneuß und Raabe "zeichnen ein beklemmendes Bild der DDR, insbesondere für junge Frauen, die unabhängig sein wollen."
Weitere Artikel: Jean Birnbaum denkt in der Literarischen […] Kämmerlings für die Literarische Welt neue Romane aus Slowenien, dem Gastland der Frankfurter Buchmesse. Großbritannien wendet sich nach großem Interesse an Hans Fallada und Stefan Zweig nun vermehrt der DDR-Literatur zu, beobachtet Gina Thomas im "Literarischen Leben" der FAZ. In "Bilder und Zeiten" der FAZ erzählt Christoph Hein von seinen Begegnungen mit zahlreichen Ex-Pats in Neuseeland,
Besprochen […]
Efeu 07.07.2023 […] Das Deutsche Historische Museum Berlin ehrt Wolf Biermann mit einer großen Ausstellung zu Leben und Werk. Die Ausstellung betont die materiellen Spuren im Leben des Lyrikers, Liedermachers und DDR-Kritikers, schreibt Andreas Kilb in der FAZ: "Dieses Werk und der, der es schuf, haben Epoche gemacht, auch wenn ihn wohl nur wenige zu den ganz großen Dichtern oder Musikern der Nachkriegszeit zählen würden […] die Ausstellung im DHM nicht mit einem Foto des Abends im November 1976 beginnt, an dem diese Stimme den Lauf der Geschichte veränderte, dem Abend, an dem Biermann in Köln jenes Konzert gab, das die DDR-Führung drei Tage später als Vorwand für seine Ausbürgerung nahm. ... Am Eingang steht stattdessen das Harmonium, auf dem Biermann an jenem Abend gespielt hat, ein brauner Kasten mit ungewisser Aura […] Cornelia Geißler von der FR erlebt "eine Ausstellung über Biermann und eine für uns, seine Zeitgenossen und Zeitgenossinnen, egal, welche Zipfel des Lebens wir gemeinsam mit ihm haben. Wer als Kind in der DDR erfahren hat, dass man diese Lieder nicht laut singen darf, weil sie verboten sind, findet Anknüpfungspunkte an die eigene Jugend. Wer Deutschland erst als vereintes Land kennengelernt hat, erhält G […]
Efeu 07.11.2022 […] Pamela Meyer-Arndt beschriebenen Freiheitssinn auch deutlich an. Ein Grund zum Wundern wäre es, hätten die Menschen in der DDR gelebt wie von der DDR gewünscht und wie es sich der Westen immer noch gern vorstellt: Unzufrieden aber einverstanden mit dem fürsorglichen Staat hat sich der DDR-Mensch zwischen Sitzgruppe und Schrankwand eingerichtet mit Nordhäuser Doppelkorn und Würzfleisch, mit den Puhdys und […] (Salzgeber)Breit besprochen wird Pamela Meyer-Arndts Dokumentarfilm "Rebellinnen" über die Fotografinnen Cornelia Schleime, Gabriele Stötzer und Tina Bara, die sich als junge Frauen mit der Drangsal der DDR-Staatssicherheit herumschlagen mussten. Tagesspiegel-Kritikerin Gunda Bartels staunt über die Zähigkeit der drei: "Dass die Zermürbungstaktik der Stasi den Künstlerinnen damals schwer zugesetzt hat, […] und dem 'Kessel Buntes'. Ohne jeden Sinn für Freiheit. Möglich, dass es solche Menschen gab in der kommoden Diktatur der DDR. Die Mehrheit wollte, wie in allen Diktaturen, freier leben als sie war."
Weitere Artikel: Caroline Würfel spricht für das ZeitMagazin mit dem Filmemacher Stanley Sunday, der ein Animationsprogramm nutzt, um damit schwule Miniaturen wie aus einem Videospiel zu erstellen Christiane […]