Anna-Lisa Dieter (Hg.), Silvia Tiedtke (Hg.)

Radikales Denken

Zur Aktualität Susan Sontags
Cover: Radikales Denken
Diaphanes Verlag, Zürich 2017
ISBN 9783037349298
Kartoniert, 288 Seiten, 29,95 EUR

Klappentext

Die Texte in diesem Band erforschen Sontags Werk mit den Mitteln von Literatur und Kunst, Philosophie und Psychoanalyse. Sie führen vor, wie sich mit ihren Ansätzen die Gegenwart erschließen lässt, und würdigen ihre kritische Fantasie. Erstmals finden sich in einer Auseinandersetzung mit Sontag neben wissenschaftlich-essayistischen auch künstlerische, literarische und lyrische Beiträge vereint. Susan Sontag ging es um "alles", das Hochkulturelle und das Populäre, das Extravagante und das Alltägliche. Sie wandte sich der Welt zu und kehrte der Universität den Rücken. Gerade dadurch wurde sie ironischerweise zu einer Gründungsfigur der Cultural Studies. Ob es um Krankheit geht oder um die Wirkung von Bildern, um Pornografie oder Kriegsfotografie, um die Ethik des Sehens oder die Ästhetik der Avantgarde, ihre kulturkritischen Einwürfe schärfen das Denken ebenso wie die sinnliche Wahrnehmung. So bieten Sontags Essays eine Fülle von Anknüpfungspunkten für Disziplinen überschreitende Erkundungen auf dem Feld der Kultur.

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 18.01.2018

Rezensentin Katja Kullmann erfährt im von Anna-Lisa Dieter und Silvia Tiedtke herausgebenen Reader mit Betrachtungen zu Susan Sontags Werk von Journalisten, Künstlern und anderen DenkerInnen, wie stark Sontags "Denk-Mechanik" inzwischen eingemeindet ist. Der auf ein Münchner Symposium von 2014 zurückgehende Sammelband besticht für sie allerdings gerade durch den Verzicht auf "akademisches Geschwurbel" und eine geschickte Montage der insgesamt dennoch anspruchsvollen Texte. Ein Buch für Sontag-Einsteiger wie für Kenner gleichermaßen, versichert Kullmann. Letztere, meint sie, erfreuen sich vielleicht an überraschenden Einblicken und Anekdoten sowie an Sontags Widersprüchlichkeiten, die sich als Motiv durch die Kapitel ziehen, so die Rezensentin.