Ingmar Bergman

Im Bleistift-Ton

Ein Werk-Porträt
Cover: Im Bleistift-Ton
Zweitausendeins Verlag, Frankfurt am Main 2002
ISBN 9783807701776
Gebunden, 894 Seiten, 24,50 EUR

Klappentext

Deutsch von Renate Bleibtreu, Verena Reichel u.a. Dieses Lesebuch, das Renate Bleibtreu mit klugem Blick und elfenhaftem Fleiß zusammengestellt, übersetzt und kommentiert hat, hält manche Überraschung und einige wirkliche Fundstücke bereit; neben protokollarisch-stenografischen Entwürfen (wie die Filmerzählung zu "Persona", deren Malstrom erst durch den Film wieder ins Lot gebracht wurde) und verschollenen Miszellen finden wir ganze Theaterstücke abgedruckt, darunter das Stück "In Gegenwart eines Clowns", das Verena Reichel übersetzt hat...

Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, 10.08.2002

Mit Renate Bleibtreus "Annäherungsversuch" an den schwedischen Regisseur Ingmar Bergman kann der Rezensent Manfred Hermes nicht wirklich etwas anfangen. Bleibtreus Augenmerk richtet sich auf Bergmans literarische Seite, so Hermes. Sie habe größtenteils unveröffentlichte Materialien - Erzählungen, Tagebucheinträge und vor allem Drehbücher und Szenarien - zu einem "umfangreichen" Band zusammengetragen, der den Anspruch erhebt, ein Werk-Porträt zu sein. Der Rezensent findet es allerdings fraglich, ob es sinnvoll ist, den Regisseur "von der Seite des Schreibens her" kennenzulernen. Nicht dass er Bergmans Schreiben missbilligen würde - im Gegenteil - , doch die in den Texten verwendete Präsenzform "entwerte" die Schriften, in dem sie zu stark auf ihre "Skizzenfunktion" erinnere. Letztlich erscheint dem Rezensenten Bergmans Autobiografie "Laterna Magica" doch das bessere "Werk-Porträt" abzugeben.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 11.05.2002

Sehr unterschiedlich sind die Texte in diesem Band, sie stammen aus fünf Jahrzehnten, und sind, wie Fritz Göttler meint, "Reiseerzählungen" ähnlich darin, dass Essayistisches und Persönliches, Nachdenken und Beschreibung hier durcheinander gehen. Bergman verteidigt sich, vehement und "sinnlich, fetzig, reißerisch", gegen den Ruf des "metaphysischen Grüblers", dennoch ist in dem Buch, findet der Rezensent, viel zu erfahren übers vielgestaltige "Elend der Welt". Entstanden ist das Buch aus Bergmans Archiven, die der Regisseur der Herausgeberin zugänglich gemacht hat. Als Grundzug von Bergmans Weltbezug hat Göttler eine "mysteriöse Vorläufigkeit" ausgemacht. Das Werk zeugt, meint er, von sagenhaft produktiv gewordenem "Narzissmus". Dass man, vom "Gewimmel" der Texte in diesem Buch ausgehend, auch die Filme neu sehen kann, ist, findet der Rezensent, eines der schönen Verdienste dieses Bandes.
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