Lothar Schirmer (Hg.), Marianne Schneider (Hg.)

Visconti

Schriften, Filme, Stars und Stills
Cover: Visconti
Schirmer und Mosel Verlag, München 2008
ISBN 9783829602365
Gebunden, 320 Seiten, 78,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Marianne Schneider und Lothar Schirmer. Mit Texten von Luchino Visconti, einer Biografie von Cateria D'Amico, Filmgeschichten von Wolfram Schütte und Kommentaren von Marianne Schneider und 191 Abbildungen in Farbe und Duotone. "Das Leben muss einem wie Feuer in den Adern brennen." Wie ein Leitmotiv durchzieht dieser Ausspruch Leben und Werk eines der größten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts. Luchino Visconti (1906-1976), der Marxist aus einem alten Mailänder Fürstengeschlecht, begründete, wie neben ihm nur noch Fellini, den Ruf und Ruhm des italienischen Kinos. Von "Ossessione" (1942), seinem Erstlingswerk, das ihn zum Begründer des Neorealismus werden ließ, bis "L'Innocente" (1976), dem letzten seiner immer opulenter werdenden Familiendramen über den Verfall der bürgerlichen Kultur, reicht die Palette seiner Meisterwerke.
Dass ihm, dem Ästheten und Perfektionisten, nur das Beste vom Besten genügte, beweist die Wahl und Führung seiner Schauspieler. Die Stars, die er schuf, gelangten durch ihn zu Weltruhm: Romy Schneider, Silvana Mangano, Claudia Cardinale, Alain Delon, Helmut Berger, Burt Lancaster, Dirk Bogarde ... Dieselbe Intensität, dieselbe Passion für große Bilder, große Gefühle - und große Namen - kennzeichnen auch seine Arbeiten für die Theater- und Opernbühne. Unter den mehr als 60 Inszenierungen, die er geschaffen hat, schrieben vor allem die mit Maria Callas an der Mailänder Scala Theatergeschichte.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 20.06.2009

Stefan Dornuf begrüßt diesen von Marianne Schneider und Lothar Schirmer herausgegebenen Band über Luchino Visconti (1906-1976). Er punktet für ihn vor allem mit Auszügen aus Interviews, zeitgenössischen Kritiken und Statements. Obwohl der Band Visconti einen "großen Auftritt" bereitet, ist Dornuf nicht völlig zufrieden. Dass sich Wolfram Schütte mit dem Nacherzählen der Geschichten der insgesamt 14 Spielfilme begnügt, scheint ihm ein etwas dürftig. Gleichwohl zeigt er sich erfreut darüber, dass die wichtigen Filme Viscontis durch Reflexionen des Regisseurs und substanzielle Interviews mit Kritikern erschlossen werden. Auch Caterina d'Amicos detailreiche biografische Chronologie weiß er zu schätzen. Die meisten der Filmstills von Set-Fotografen bleiben in seinen Augen allerdings "blass". Mehr sagen ihm die wenigen Aufnahmen von Theaterproben des Regisseurs. Dornufs Fazit: "insgesamt eine würdige Hommage an das Genie Viscontis".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 07.01.2009

Richtig schwelgerisch wird der Rezensent bei diesem Buch, das ihn mitnimmt auf eine umfassende Tour durch Luchino Viscontis Welt. Was die beiden Herausgeber Marianne Schneider und Lothar Schirmer hier zusammengestellt haben, erscheint Peter Michalzik ganz und gar nicht als der übliche Sargdeckel für Künstler von großem Format. Vielmehr kommt es ihm vor, als halte er den ganzen Visconti in Händen. Eine "Art Gesamtausgabe", die den Rezensenten durch die enthaltenen Texte Viscontis (allen voran jene zum Theater), durch Interviews und eine Biografie und nicht zuletzt durch die den Filmvorstellungen beigegebenen Setfotografien bezaubert. Aufwendig im Druck, stellen sie Michalzik Viscontis Detail- und Formwillen sowie seinen Hang zur Opulenz lebhaft vor Augen.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 14.11.2008

Fritz Göttler schwelgt in Wehmut, Trauer, Nostalgie. Und er macht sich auf die Suche nach der Seele im Werk Luchino Viscontis. Dabei kann er auf das von Marianne Schneider und Lothar Schirmer herausgegebene Kompendium zurückgreifen, das sich ebendies zur Aufgabe gemacht hat, wie Göttler weiß. Tastend, diskret und vorsätzlich fragmentarisch gehen die Autoren dabei vor, erklärt Göttler und findet das eine adäquate Art, Viscontis Filme, Opern, Stücke sowie seine politischen und produktionsästhetischen Kämpfe auf ihren Seelengehalt abzuklopfen.
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