Bassam Tibi

Mit dem Kopftuch nach Europa?

Die Türkei auf dem Weg in die Europäische Union
Cover: Mit dem Kopftuch nach Europa?
Primus Verlag, Darmstadt 2005
ISBN 9783896785374
Gebunden, 224 Seiten, 19,90 EUR

Klappentext

Bassam Tibi nimmt hier eine Analyse der 'Europafähigkeit' der Türkei vor. Er beschreibt eingehend, wie die türkische Regierung unter der islamistischen Partei AKP sich bemüht, den Anschein der Europatauglichkeit zu erwecken. Wirkliche Reformen, welche zu einer säkularen Demokratie und einer pluralistischen Gesellschaft führen würden, stehen aber noch aus. Nur eine Türkei, die sich zu europäischen Grundwerten bekennt, kann in den Kreis der Europäischen Union aufgenommen werden.

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.02.2006

Von einem staatlich bestallten Professor hätte sich Volker Stahr weniger Einseitigkeit gewünscht. Bassam Tibi stelle sich "klar" gegen einen Beitritt der Türkei. Allerdings verwende er dabei nur die Fakten, die "in die Argumentation passen", die anderen, kritisiert Stahr, werden gar nicht beachtet. Zwar müsse man Tibi zugestehen, dass er im Gegensatz etwa zu Hans-Peter Raddatz ("Die türkische Gefahr?") immer sachlich bleibt und sogar "einzelne Gegenpositionen" erwähnt. Wenn Tibi aber in einem "kühnen Bogen" von einer von der türkischen Regierung verfolgten Islamisierung Europas spricht, mag der Rezensent nicht mehr folgen, vor allem weil Tibi diese Behauptung "nirgends schlüssig begründet".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.11.2005

Bassam Tibi gibt mit seinem Buch "Mit dem Kopftuch nach Europa" der vielbeschworenen Angst vor dem Einzug der Türkei in Europa zusätzliche Nahrung, indem er die These aufwirft, die Regierung Erdogan sei nach wie vor als islamistisch einzuordnen und auf dem Weg, Europa "einem Islamisierungsprozess zu unterwerfen". "Starker Tobak", befindet der Rezensent Alexander Görlach und gibt zu bedenken, dass Tibi zwar von bekannten und durchaus akzeptierten Argumente ausgeht, sich aber dann von haltlosen "persönlichen Erlebnissen und Einschätzungen" leiten lässt. Diese muten, so Görlach, "semiwissenschaftlich" an, da sie kaum nur unzureichend bewiesen werden. Tibis Argumentation drückt aber die generelle Unsicherheit aus, ob sich die Türkei tatsächlich "vom Saulus zum Paulus" gewandelt hat, muss der Rezensent zugestehen. Mit einer Ermahnung, die "subjektiven Wahrnehmungen" des Autors mit Vorsicht zu genießen, resümiert Görlach, Tibi sei für all jene lesenswert, die noch auf der Suche nach Argumenten gegen den Beitritt der Türkei in die Europäische Union sind.
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