Madeleine K. Albright

Madeleine Albright: Die Autobiografie

Cover: Madeleine Albright: Die Autobiografie
C. Bertelsmann Verlag, München 2003
ISBN 9783570007297
Gebunden, 672 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Holger Fliessbach und Angela Schmitz. Madeleine Korbel Albright ging als mächtigste Politikerin der USA in die Geschichte ein. Als erste Frau übernahm sie 1997 unter Präsident Clinton das Außenministerium und repräsentierte ihr Land in unverwechselbarer Manier. In ihrer Biografie blickt Madeleine Albright auf eine atemberaubende Karriere und ein hochbewegtes Leben zurück. Geprägt vom jüdischen Holocaust und der Flucht ihrer tschechischen Familie ins Exil, tritt sie auch nach ihrer Amtszeit für Friedenssicherung und Versöhnung ein. Die NATO-Osterweiterung ist dabei ebenso ihr Thema wie die Konflikte mit der arabischen Welt.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.02.2004

Viola Schenz hat diese Biografie, die die frühere Außenministerin der USA Madeleine Albright zusammen mit ihrem langjährigen Redenschreiber Bill Woodward verfasst hat, mit Vergnügen und Interesse gelesen. Dabei hat ihr die Mischung aus Unverblümtheit, Offenheit und Unterhaltsamkeit besonders gefallen. Der Politikerin sei es nach eigenen Angaben wichtig gewesen, nicht nur die Ereignisse ihres Lebens zu beschreiben, sondern auch nach Gründen für ihre Entwicklung zu suchen, erklärt Schenz. Es ist eine politische Biografie "der etwas anderen Art", betont die begeisterte Rezensentin, denn Albright versucht nicht, "Schwächen und Patzer" in ihrem Leben zu vertuschen und ist bei aller Ehrlichkeit, mit der sie sowohl das Scheitern ihrer Ehe wie die Schwierigkeiten, sich in einer Männerwelt zu behaupten, beschreibt, niemals "rührselig", so Schenz eingenommen. Weder "Selbstmitleid" noch Sendungsbewusstsein findet in diesen Memoiren Platz, stellt die Rezensentin zufrieden fest, die es geradezu erleichtert, dass die ehemalige Außenministerin in ihren Lebenserinnerungen nicht versucht, den "Weltfrieden zu retten", wie es durchaus in Politiker-Biografien gern gemacht werde.
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Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 16.12.2003

An der Autobiografie der ehemaligen US-Außenministerin Madeleine Albright hat Thomas Leuchtenmüller nicht nur Albrights detaillierte Schilderung ihres politischen Wirken fasziniert, sondern auch, weil sie den "Menschen hinter der Intellektuellen" offenbart. Leuchtenmüller hebt hervor, dass Albright "ganz unverhohlen" darüber nachdenkt, ob sie ihr persönliches Glück der beruflichen Karriere geopfert habe: ihres Erachtens sei sie damit gescheitert, als Gattin, Mutter und Berufstätige vorbildlich zu sein. Er berichtet weiterhin über Albrights politisches Wirken und die Lektionen, die sie dabei gelernt hat. Etwa, dass Idealismus und Realismus auf pragmatische Art zu verbinden seien. Im Blick auf George W. Bush zitiert Leuchtenmüller die Autorin: "Wenn wir versuchen, uns über oder neben das internationale System zu stellen, ermutigen wir nur alle anderen, dasselbe zu tun." Vor allem solche "dezidierten Meinungen" machen den Band nach Ansicht Leuchtenmüllers zu einer "empfehlenswerten Lektüre". Angetan zeigt er sich außerdem von Albrights "ausgeprägten Mut zur Selbstkritik", ihrer "scharfen Beobachtungsgabe" und ihrem "grandiosen Humor".

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Rundschau, 24.11.2003

Natascha Freundel hat die Autobiografie der früheren US-Außenministerin Madeleine Albright nicht nur als individuelle Lebensgeschichte, sondern auch als "Geschichte Amerikas" des 20. Jahrhunderts gelesen. Die Autorin schreibe diese Geschichte mit "kindlichem Patriotismus, rauem Charme" und mit entwaffnender Selbstironie", so die Rezensentin überwiegend angetan. Als Flüchtlingskind aus Prag über London mit 11 Jahren nach New York gekommen ist die Autorin in ihrer neuen Heimat "Klassenbeste" und zeigt sich auch in ihrem Lebensrückblick als "bekennende Streberin", die es in einer erstaunlichen Karriere zur "erfolgreichsten Politikerin" der USA bringt, fasst Freundel beeindruckt zusammen. Ihr imponiert es, dass Albright weder die stolzen, noch die "lächerlichen oder traurigen Momente" ihres Lebens, wie beispielsweise das Scheitern ihrer Ehe, ausspart. Sehr deutlich wird in dieser Autobiografie spürbar, wie dankbar die Politikerin für die "unbegrenzten Möglichkeiten" in Amerika ist, meint die Rezensentin, auch wenn Albright die "Hürden", die sie als Mutter von drei Kindern auf ihrem Weg in die Politik zu überwinden hatte, ebenfalls nicht verschweigt. Selbst wenn Freundel einräumt, dass es neben den "hochspannenden" auch ziemlich "ermüdende" Schilderungen aus der Weltpolitik zu lesen gibt, betont sie doch, dass das Buch "wichtige" politische "Einsichten" z. B. über die Nahost-Verhandlungen oder den Golfkrieg von 1991 enthält.

Rezensionsnotiz zu Die Zeit, 20.11.2003

Dieter Buhl zeigt sich höchst angetan von den Erinnerungen der früheren amerikanischen Außenministerin Madeleine Albright. Erfreut bemerkt er, dass der Rückblick auf ihr Leben alles andere als langweilig ist. Um verstehen zu können, wie die in Prag geborene Autorin zur Außenministerin der USA werden konnte, ist die Schilderung ihrer Kindheit und Jugend sehr erhellend, meint der Rezensent, der besonders die Beschreibung der "Odyssee", die Albright in ihrer Jugend von Prag über England, die CSSR bis zur Flucht nach Amerika durchstehen musste, als "bewegenden Lesestoff" hervorhebt. Auch die ersten Jahre in den USA, in denen sich die Autorin mühsam in die amerikanische Lebenswelt eingewöhnen musste, findet er überaus ehrlich und auf "ausgesprochen feminine Weise" geschrieben. Überhaupt gefallen ihm besonders die Offenheit und Ehrlichkeit Albrights, etwa wenn sie über das Scheitern ihrer Ehe schreibt oder über ihre Identitätsfindung als Jüdin. Nur die Schilderungen der "Dauergespräche" über den Nahostkonflikt hat Buhl als etwas ermüdend empfunden, nicht zuletzt, weil der negative Ausgang der Friedensgespräche ja "längst bekannt" ist, wie er bedauert. Insgesamt aber lobt er das Buch als ein "freimütiges und humorvolles Zeugnis" eines sehr interessanten Lebens.