Alissa Nutting

Tampa

Roman
Cover: Tampa
Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2014
ISBN 9783455404609
Gebunden, 288 Seiten, 19,99 EUR

Klappentext

Aus dem Amerikanischen von Verena von Koskull. Ihr einziger Antrieb ist die Lust, die Lust auf vierzehnjährige Jungs. Celeste ist Ende zwanzig und tritt ihre neue Stelle als Lehrerin an einer Junior High School in Tampa, Florida, mit einer einzigen Absicht an: Sie wird einen ihrer Schüler verführen. Sie selbst hat panische Angst davor zu altern - alle erwachsenen Körper schrecken sie ab, Teenager dagegen wirken auf sie wie ein Jugendelixier. Als ihr Blick fällt auf den naiven und zurückhaltenden Jack Patrick fällt, erkennt sie in ihm das perfekte Opfer. Ohne moralische Bedenken manipuliert sie den Jungen, der seine schöne Lehrerin bewundert und sich von ihrer Aufmerksamkeit geschmeichelt fühlt. Doch ihre Gier ist unersättlich und irgendwann geht Celeste zu weit. In ihrem Debüt erzählt Alissa Nutting den Tabubruch radikal aus der Perspektive ihrer gefühlskalten, psychopathischen Protagonistin. Tampa ist eine moderne Antwort auf Nabokovs Lolita und erinnert an American Psycho, wenn Alissa Nutting unserer Gesellschaft gnadenlos den Spiegel vorhält und dabei alle Tabus bricht.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.06.2014

In Amerika als "kontroversestes" Buch des Jahres gehandelt, kann der auf dem realen Fall um die High-School-Lehrerin Debra Lafave basierende Pädophilie-Roman "Tampa" von Alissa Nutting nun auch auf Deutsch gelesen werden, berichtet Rezensentin Melanie Mühl. Trotz deftigem Vokabular und der Geschichte um eine Lehrerin die nahezu obsessiv ihren 14jährigen Schüler verführt, warnt die Kritikerin davor, dieses Buch mit "Mommy-Porn"-Literatur wie "Fifty Shades of Grey" zu vergleichen. Denn vielmehr liest sie hier das Psychogramm einer krankhaft egoistischen, dem Jugend- und Optimierungswahn verfallenen Frau, und nicht zuletzt einen satirischen - und zugleich denkwürdigen Roman über die "übersexualisierte" Gesellschaft. Darüber hinaus gibt die Lektüre Anlass zu einer erneuten Diskussion um Pädophilie, meint Mühl.
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