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Philippe-Joseph Salazar

Die Sprache des Terrors

Warum wir die Propaganda des IS verstehen müssen, um ihn bekämpfen zu können

(2)
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Der Mann, der die Sprache des IS spricht

Worte können unzählige Menschen zu Taten antreiben, wie man an der Propaganda der Dschihadisten sehen kann. Wer sind die, lautet eine von Salazars Ausgangsfragen, die er sogleich selbst beantwortet: ein Feind, dem wir noch nicht einmal einen einheitlichen Namen geben können. Und das ist nicht das geringste unserer Probleme. Solange wir uns weigern zuzuhören und zu sehen, wen wir hier vor uns haben, werden wir weiterhin auf den Straßen und öffentlichen Plätzen unserer eigenen Städte angegriffen werden – wie es in Paris, Brüssel und andernorts geschehen ist. Der Dschihadismus bedient sich einer schlagenden Redekunst, die jedoch nichts mit dem zu tun hat, was wir in der Politik für logisch, vernünftig und überzeugend halten, so Salazars Analyse. Wollen wir den Kampf mit dem IS aufnehmen, müssen wir verstehen, worin die Wortgewalt und Überzeugungskraft seiner Sprache besteht. Und – falls man es bei den Waffen der Worte belassen will – islamisch denken, sprechen und argumentieren.

»Der Essay Salazars bietet intelligente Denkanstöße und zeichnet sich durch seine messerscharf klare Darlegung aus.«

Deutschlandfunk "Andruck" (31. October 2016)

Aus dem Französischen von Christiane Seiler
Originaltitel: Paroles armées - Comprendre et combattre la propagande terroriste
Originalverlag: lemieux éditeur
eBook epub (epub)
ISBN: 978-3-641-19978-4
Erschienen am  29. August 2016
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Die Arabesken des IS

Von: Myriade

11.03.2017

Die Sprache des Terrors Spannendes Thema, neuer, spannender Ansatz. Philippe-Joseph Salazar wurde in Casablanca geboren und verbrachte dort auch seine Kindheit. Man kann wohl sagen, dass er in der arabischen Welt zuhause ist. Obendrein ist er ein Schüler von Roland Barthes, einem bekannten Linguisten und Semiotiker. Betrachtet man diese beiden biographischen Daten, so erstaunt der linguistische Ansatz zum Verstehen des IS nicht. Salazar beschäftigt sich hauptsächlich mit der Rhetorik des IS. Dazu geht er zunächst zurück zur französischen Revolution: Wer wäre heute noch bereit, derartige Sätze überzeugend auszusprechen oder gar in die Tat umzusetzen: Saint Justs "Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit" Robespierres "Wer den Himmel anruft, will die Erde an sich reißen" oder Marats"Die Freiheit muss mit Gewalt errungen werden" Heute will das niemand mehr. Nur noch das Kalifat. (p14) Er beschreibt die blumigen Arabesken des politischen Diskurses des IS Gegen diesen Stil sind wir machtlos: Unsere politische Sprache ist vergleichsweise steril, rhetorisch banal und ohne jede Poesie. (p17) Äußerst erhellend ist auch der Vergleich zwischen westlicher und islamischer Rechtstradition. Wo die westliche Rechtssprechung auf Rechtsnormen beruht (diese und jene Handlungen sind aufgrund von diesen und jenen Gesetzen verboten), arbeitet die islamische Rechtssprechung mit Analogien, die auf Interpretationen des Korans oder der Prophetengeschichten beruhen. Weiters beschäftigt sich Salazar mit der Person des Kalifen, mit der Art wie er an die Macht kommen kann und mit dem Blick des Kalifats auf "sein" Territorium Das Recht auf Besitz und Eroberung, welches das Kalifat für sich in Anspruch nimmt, ist nicht extraterritorial, vielmehr ist es eine Wiedereroberung also eine Bestätigung, dass ihm jegliches Territorium bereits gehört. (p. 41) Das territoriale Argument des Terrors lautet also wie folgt: weil Frankreich bereits dem Kalifat gehört, zur Zeit aber von den Ungläubigen besetzt gehalten wird, muss man diese Ungläubigen terrorisieren (p 42) Auf der grundlegenden Unterscheidung zwischen "langue" (Sprache) und "parole"(Rede) baut Salazar seine Betrachtungen der Propaganda auf, mit der der IS Jugendliche potentielle Dschihadisten überzieht. Er analysiert eine Reihe von IS-Videos sowie Videos der Gegenpropaganda des Westens. "Um es anders zu sagen: In der E-Technik Internet verlegt sich das Kalifat auf Qualität, wir hingegen legen Wert auf Quantität. Das Kalifat setzt auf Heroismus, wir setzen auf Prävention. Es setzt auf das Ideal, wir setzen auf den Durchschnitt. Es setzt auf Transzendenz, wir setzen auf die Mittelschicht" (p. 76) Äußerst interessant finde ich auch die Gegenüberstellung des Dialogs (ein großer Wert im Westen) und des Appells, einer im Kalifat geschätzten Art der Rhetorik (p 84 ff) Über die Ausführungen Salazars zum Feminismus im Kalifat konnte ich mich nur wundern, ebenso wie über seine ausführlichen Beschreibungen der Attribute der Männlichkeit der Krieger des Kalifats. "Das Kalifat macht den Krieg wieder zu einer Sache der Männlichkeit" (p117) Ein weiterer Aspekt, den Salazar aufzeigt, ist der Unterschied zwischen der ideologischen Richtung des Islam des Kalifats und jener des Iran, eines Landes mit einer indo-europäischen Kultur, die die schiitische Version des Islam praktiziert "Schauen wir uns den iranischen Islam an: Hat man jemals gesehen, wie ein Soldat der islamischen iranischen Revolution eine moralische Ansprache hielt und einem Opfer die Kehle durchschnitt, trotz aller Kriege und Schlachten, die seit der Entthronung des Schahs und der Erneuerung der schiitischen Herrschaft stattgefunden haben ? Nein, dann das ist nicht seine Aufgabe." (p 124) "Im Iran, einer indoeuropäischen Kultur regiert der Klerus, schützen die Revolutionsgarden und arbeiten die Menschen, das ist das von Platon in der Republik beschriebene trifunktionale Modell (p.125) In der anthropologischen Sphäre, der die semitische und die arabisch-muslimische Welt, mit Ausnahme des Irans, entstammen, gibt es jedoch keine derartige funktionale Teilung. Ein arabisch-islamischer Soldat kann als Opferpriester handeln und seine Handlung während einer Liturgie des Menschenopfers auch als solche bezeichnen" (p125) Auch mit der Psychologie der ins Kalifat einwandernden jungen Menschen beschäftigt sich Salazar: "Plötzlich - oder endlich- entdeckt man, dass Dschihadisten nicht zwingend dumm, minderbegabt, marginalisiert, gescheitert und ausgegrenzt sind, sondern in nicht wenigen Fällen Diplome vorweisen können, Söhne aus gutem Hause oder folgsame und fleißige Mädchen sind, die ihre Entscheidung häufig wortgewandt auszudrücken und zu beschreiben in der Lage sind (p. 142) Salazar thematisiert noch die westliche und die dschihadistische Diskursgemeinschaft und erläutert seine Ansicht, wie der Krieg gegen den IS in einen bewaffneten Frieden umgewandelt werden könnte. Keine einfache Lektüre, aber insgesamt ein hochinteressantes Buch mit ausführlicher, weiterführender Bibliographie zum Thema. Nicht besonders gut ist die Übersetzung. An vielen Stellen fand ich die Terminologie nicht so gut gewählt bzw verstand ich sie nur durch "Rückübersetzung" ins Französische. Philippe-Joseph Salazar "Die Sprache des Terrors" Pantheon Verlag: 2016 ISBN: 978 - 3-570- 55343 - 5 Vielen Dank an den Verlag für die Überlassung des Rezensionsexemplars

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Verständlich und sehr ineressant!

Von: Bücher Chaos

20.11.2016

In sehr verständlicher Sprache vermittelt uns der Autor, wie wichtig es tatsächlich ist, die Sprache des IS bzw. des Terrors zu verstehen, denn nur so kann man sich mit ihnen auf eine Ebene stellen und "verhandeln". Auch für Leute, die sich noch nicht allzu intensiv mit dem Thema beschäftigt haben, ist dieses Buch leicht zu verstehen, denn um dieses zu verstehen benötigt man kein Fachwissen. Schaut man die Nachrichten an und weiß, wer der IS ist und was sie machen und erreichen wollen, reicht dies völlig. Man könnte meinen, in diesem kurzen Buch wird jedes Wort des IS eingehend analysiert, denn anhand einiger Beispiele fängt man langsam an, die metaphorische Sprache des IS zu verstehen. Auch wird die Propaganda (z.B. Videos) in Betracht gezogen und auf den Grund gegangen. Wie werden sie gemacht? Was wollen sie bewirken? Auf welcher Ebene wurde hierbei gearbeitet? Diese und noch mehr Fragen, werden beantwortet - man fängt an zu verstehen. Ich finde, man muss das Buch einfach gelesen haben, um zu verstehen, was ich sagen möchte. Denn trotz allem fehlen mir die Worte bei diesem schwierigen Thema. Fazit: Ein sehr lesenswertes Buch, das dafür sorgt, dass auch "Nicht-Politiker" die Sprache des IS verstehen. Es beleuchtet vielseitig mit einfacher Sprache, die man am Anfang nicht erwartet, wenn man sieht, dass dieses Buch von einem Philosophen geschrieben worden ist, denn sind wir mal ehrlich: das kann manchmal ganz schön in die Hose gehen...

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Vita

Philippe-Joseph Salazar, 1955 in Casablanca geboren, hat an der Ecole Normale Supérieure Philosophie studiert und ist Schüler von Jacques Derrida, Roland Barthes und Emmanuel Levinas. Seine Arbeiten und Publikationen zum Thema politische Versöhnung haben ihm internationale Anerkennung verschafft. Von 1998 bis 2004 war er Programmdirektor für Rhetorik und Demokratie am renommierten Collège International de Philosophie ‎in Paris, seit 2004 ist er Professor für Rhetorik an der Universität Kapstadt. ‎Für "Die Sprache des Terrors" erhielt er 2015 den Prix Bristol des Lumières.

Zum Autor

Pressestimmen

»Salazars Plädoyer, auf die rhetorischen Wurzeln des Terrors zu schauen, ist als Grundlage für eine weitere Debatte über den medialen Umgang mit dem IS unverzichtbar.«

Deutschlandradio Kultur "Buchkritik" (16. September 2016)

»So bedrückend wie erhellend«.

Der Falter (A) (12. October 2016)

»Salazars Ansatz ist neu und sehr erhellend, wenn auch bedrückend.«

Kleine Zeitung (16. October 2016)