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Mazda Adli

Stress and the City

Warum Städte uns krank machen. Und warum sie trotzdem gut für uns sind

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Hardcover
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Wie das Großstadtleben unsere Psyche verändert

Machen Städte krank? Schadet Stadtleben unserer Psyche? Macht nur Landleben glücklich? Provokante Fragen mit brisantem Hintergrund. Denn 2050 werden rund siebzig Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Immer mehr Millionenstädte verändern das Gesicht der Erde. Sie sind die Zentren unserer Gesellschaften. Die Menschen profitieren von der Vielfalt, den kulturellen Ressourcen und den Möglichkeiten zur persönlichen Entfaltung. Gleichzeitig prägen Dichte, Lärm, Hektik, Gewalt und Anonymität den urbanen Alltag. Der Arzt und Psychiater Mazda Adli fragt, wie unser Gehirn auf die permanenten Reize in der Stadt reagiert und ob uns sozialer Stadtstress krank machen kann. Urbanisierung, so sein Fazit, wird sich für unsere Gesundheit als mindestens so relevant erweisen wie der Klimawandel. Gesunde Städte zu formen wird deshalb eine immer dringendere sozial- und gesundheitspolitische Notwendigkeit. Adli plädiert für eine Neurourbanistik, einen interdisziplinären Ansatz für Wissenschaft, Kultur und Politik, um neue Visionen für unsere Städte zu entwerfen. Er sagt: Städte sind gut für uns – wir müssen nur lernen, sie zu lebenswerten Orten zu machen.

»Wer sich in Berlin, Tokio oder Chongqing zum Sieg der eigenen urbanen Lebensweise gratuliert, sollte sich das von Adli klug und anschaulich verfasste Buch ›Stress and the City‹ vornehmen. Temperamentvoll formuliert und anregend durchdacht.«

Süddeutsche Zeitung (11. May 2017)

ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 384 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 30 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-570-10270-1
Erschienen am  09. May 2017
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Was Städte mental ermöglichen, aber auch anrichten

Von: Michael Lehmann-Pape

30.05.2017

Der Trend zur Urbanität ist nicht nur ungebrochen, sondern potenziert seine Geschwindigkeit, und das weltweit. Was die dichte Besiedlung, die Preise für das Wohnen in den Städten ( was ebenso exponentiell nach oben schießt, auch das weltweit), die Möglichkeiten, die Arbeitsplätze angeht und was dies für Auswirkungen hat auf die Bewohner der Städte, auch im Blick auf die traditionellen Areale und Bewohner, die immer mehr dem neuem Boom zu weichen haben. Sei es Gentrifizierung, sei es das Aussiedeln und abreißen ganzer Viertel in Städten in China und andernorts, die „Verstädterung“ hat vielfache Folgen, positive wie negative. Wobei, das sei von vorneherein klargestellt, Adli Position bezieht und die Möglichkeiten und den Nutzen von Städten deutlich höher bewertet als den Schaden, der mit dem Leben in der Stadt einhergehen kann. Diesen nun klammer Adli aber keineswegs aus, sondern sucht in der Gegenwart der Fakten des Stadtlebens nach Anknüpfungen, das 2stressige Leben in der Stadt“ konstruktiv weiter zu entwickeln. Und kommt nicht ohne Hintergedanken zunächst mit dem Vergleich zum menschlichen Gehirn, den neurobiologischen Strukturen, die er durchaus gekonnt in Analogie zu einer modernen Großstadt zu setzten versteht. Denn einerseits gestaltet der Mensch sein Umfeld ja nicht zuletzt im Rahmen seiner inneren Disposition und andererseits wirkt dieses Umfeld wiederum auf die „Verdrahtung“ des Gehirns und formt damit wiederum, ein stückweit, auch die Person. „Der Ort, an dem wir wohnen, geht uns buchstäblich auf die Nerven“. Gedränge, Lärm vor allem, ein „ständiges Brodeln“ das auch jene, die es suchen und genießen auf Dauer „unter Stress setzt“, das ist das allgegenwärtige Leben in den Städten, deutlicher und massiver, je größer die Städte sind und werden, in denen man lebt. Gesteigert durch die eher Enge, in der der „normale“ Stadtbewohner lebt, der zwar weitgehend anonym unter den vielen anderen sich bewegt und dennoch vieles von deren Leben (und umgekehrt) zumindest passiv mitzuerleben hat. Sich in einer Stadt auf Dauer gesund und konstruktiv zu bewegen, dort zu leben, dazu bedarf es, so Adli, nicht unbedingt einer ganz neuen Architektur oder anderer „groß-bewegender“ Dinge, durchaus aber nutzt eine reflektierte Haltung, die zu einem bewussten Umgang mit Stressfaktoren führt und damit den gesundheitlich belastenden Anteil des Stresses deutlich zu senken vermag. Ob nun tatsächlich die „Umdeutungen“ von Stressquellen wie den „lieben Nachbarn“ oder der allgegenwärtige Lärm (Verkehr, Baustellen, selbst nachts kaum wirklich Ruhe) tatsächlich beruhigend wirkt, dass muss dann natürlich der Leser selbst an sich herausfinden. Andererseits ist den Neurowissenschaften und der Psychologie seit Langem bereits klar erkenntlich, dass es am Ende die inneren Bewertungen von Situationen und Erlebnissen sind, die im Menschen zu einer konstruktiven oder destruktiven, zu einer „sich aufregenden“ oder „gelassenen“ Haltung führen. Erkenntnisse, die Adli aufgreift und verständlich und einsichtig auf den „Organismus Stadt“ herüber transportiert. Dazu gehört auch, sich selbst klare Wege zu geben, die Vielzahl der Möglichkeiten des urbanen Lebens zu sehen, aber sich nicht zu deren Opfer (mit der Folge, sich nicht mehr konkret entscheiden zu können), sondern zum Akteur des eigenen Lebens und der Auswahl aus den vielen Möglichkeiten zu machen. Dann passt auch, was Adli mit Überzeugung betont: „Und dennoch: Stadt!“. Als Ort modernen Lebens, als Ort vielfacher Lebendigkeit, die den Menschen aber eben vor die Aufgabe stellt, sich der Stadt einerseits anzupassen und andererseits dies nicht in dem Sinne zu vollziehen, dass man darin untergeht. Und damit durchaus auch gestaltend in die städtische Entwicklung einzugreifen, wo die Belastungen beginnen, die Vorteile zu überdecken. Auch hierzu finden sich im Buch vielfache Anregungen. Eine interessante und treffende Darstellung der Fakten des städtischen Lebens in Begleitung vielfacher, einsichtiger und nicht komplizierter Instrumente, sich das Leben in der Stadt gut zu gestalten, Eine anregende und interessante Lektüre.

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Vita

Mazda Adli ist Psychiater und Psychotherapeut. Er ist Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin und Leiter des Forschungsbereichs Affektive Störungen an der Charité. Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit stehen die Stress- und Depressionsforschung. Nach dem Medizinstudium war er Assistenzarzt an der Klinik für Psychiatrie der Freien Universität Berlin und anschließend Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité am Campus Mitte. 2009 war Adli als Executive Director einer der Initiatoren des World Health Summit. 2010 habilitierte er sich an der Charité. Sein neuestes Projekt ist das Interdisziplinäre Forum Neurourbanistik, das er gemeinsam mit der Alfred Herrhausen Gesellschaft sowie Neurowissenschaftlern, Architekten und Stadtforschern gegründet hat.

Zum Autor

Pressestimmen

»Ein bemerkenswertes Buch über die Auswirkungen des Stadtlebens auf die Gesundheit.«

Süddeutsche Zeitung (10. August 2017)

»Ein vielseitiges Buch, unterlegt mit den persönlichen Erfahrungen Adlis, und ein Plädoyer, die Städte besser, menschengemäßer zu gestalten.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung (14. July 2017)

»Ein enorm kenntnisreicher und recherchesatter Überblick über viele Bereiche der Stadtforschung, flüssig und leicht lesbar geschrieben.«

taz (03. July 2017)

»Ein diskussionsfreudiges Buch, klug gespickt mit Interviews, in denen Städteplaner, Mediziner und Bürgermeister zu Wort kommen.«

Stuttgarter Zeitung (18. May 2017)

»Ein kurzweiliges und optimistisches Buch, das nicht nur viele Einblicke in das eigene alltägliche Sressverhalten vermittelt, sondern nebenbei noch Lust auf die nächste Städtereise macht.«

Spektrum der Wissenschaft »Gehirn und Geist« (05. October 2017)

»Mazda Adli beleuchtet die Thematik humorvoll und anschaulich, verliert sich nicht in unnötigen Details und kann wissenschaftliche Aspekte gut verständlich vermitteln.«

Bayerische Staatszeitung (21. July 2017)

»Faktenreich, gut recherchiert und jenseits aller Einseitigkeit.«

natürlich (27. December 2017)

»Adlis Buch regt zu Diskussionen an und bringt Leser und vielleicht ja auch Politiker dazu, sich über die Stadt der Zukunft Gedanken zu machen.«

NDR Info Kultur (03. July 2017)