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Einmal wird die Mutter des kleinen Pinguin so schrecklich wütend, dass sie schreien muss. Aber hinterher tut es ihr Leid. Und dann sagt sie "Entschuldigung!" - Schöner als mit diesem Bilderbuch von Jutta Bauer kann man es wirklich nicht sagen.Pinguin-Kindern ergeht es manchmal nicht anders als Menschen-Kindern. Ihre Mutter ist wütend. "Heute Morgen hat meine Mutter so geschrien, dass ich auseinander geflogen bin", erzählt der kleine Pinguin. Der Kopf fliegt ins Weltall, sein Körper ins Meer, die Flügel verschwinden im Dschungel, der Schnabel landet in den Bergen und der Po in der Stadt. Müde…mehr

Produktbeschreibung
Einmal wird die Mutter des kleinen Pinguin so schrecklich wütend, dass sie schreien muss. Aber hinterher tut es ihr Leid. Und dann sagt sie "Entschuldigung!" - Schöner als mit diesem Bilderbuch von Jutta Bauer kann man es wirklich nicht sagen.Pinguin-Kindern ergeht es manchmal nicht anders als Menschen-Kindern. Ihre Mutter ist wütend. "Heute Morgen hat meine Mutter so geschrien, dass ich auseinander geflogen bin", erzählt der kleine Pinguin. Der Kopf fliegt ins Weltall, sein Körper ins Meer, die Flügel verschwinden im Dschungel, der Schnabel landet in den Bergen und der Po in der Stadt. Müde vom Suchen kommen die kleinen Füße in der Wüste Sahara an. Da legt sich ein großer Schatten über sie - die Mutter des kleinen Pinguin hat alles wieder eingesammelt und zusammengenäht: "Entschuldigung", sagt sie.
Autorenporträt
Jutta Bauer, geb. 1955 in Hamburg, studierte an der Hamburger Fachhochschule für Gestaltung und lebt in Hamburg. Sie illustrierte zahlreiche Kinderbücher und ist aus der heutigen Kinderbuchlandschaft nicht mehr wegzudenken. Im Programm Beltz & Gelberg veröffentlichte sie (mit Kirsten Boie) die beliebten Juli-Bilderbücher »Kein Tag für Juli«, »Juli, der Finder«, »Juli tut Gutes«, »Juli und die Liebe« und »Juli und das Monster«. Außerdem erschienen von ihr die Bilderbücher »Die Königin der Farben« und »Schreimutter« (Deutscher Jugendliteraturpreis). Zuletzt illustrierte sie die Geschichten von Jürg Schubiger und Franz Hohler »Aller Anfang« und die Geschichte »Warum wir vor der Stadt wohnen« von Peter Stamm. Für ihr Gesamtwerk wurde sie mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises und dem Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnet.www.jutta-bauer.info.de»Jutta Bauer und eine kluge Verlagsbetreuung zeigen, welche Kraft in der noch lange nicht ausgereizten Kombination Bild-Wort-Buch liegen kann. « DIE ZEIT
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Nur `elf Sätze und sechzehn eilig hingeworfene Skizzen` ist dieses Bilderbuch lang, schreibt Gabriele Leja, aber das ganze Drama des überwältigten Kindes wird hier aufgeblättert. Den kleinen Pinguin schreit die Mutter nämlich eines Morgens derartig an, dass er `auseinanderfliegt`, und so klein und `zerbröselt` fühlt man sich ja tatsächlich auch als Opfer elterlicher Wut, meint die Rezensentin. Schön an dem Buch findet die Rezensentin die Hilfe der Mutter, die den kleinen Pinguin nicht nur wieder einsammelt und zusammennäht, sondern mutig auch das `Zauberwort` spricht: Entschuldigung. Die Illustrationen haben ihr nicht so gefallen, aber dennoch: Eine `Ermunterung zum couragierten Handeln`, urteilt Gabrielle Leja.

© Perlentaucher Medien GmbH"

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.10.2000

Auseinandergeschimpft
Und wieder eingesammelt: "Schreimutter" von Jutta Bauer

Eines Morgens schreit die Pinguinmutter ihr Kind so heftig an, daß es auseinanderfliegt. Was tun, wenn der Kopf im Weltall ist, der Körper im Meer, die Flügel im Dschungel, der Schnabel in den Bergen und der Po in der Stadt? Laufen, laufen, verwirrt und hilflos, bis, ja, bis die Mutter kommt, die alles eingesammelt und zusammengenäht hat, und "Entschuldigung" sagt.

Jutta Bauers Bilderbuch ist ein Drama in elf Sätzen und sechzehn eilig hingeworfenen Skizzen. In den wenigen Sätzen wird kurz und präzise eine existentielle Erfahrung, die bei weitem nicht nur auf ein Pinguinkind und seine Mutter beschränkt ist, auf den Punkt gebracht. Angeschrien und ein Opfer von Wut zu werden, ohne genau zu wissen warum und weshalb, macht ohnmächtig; klein wird man, und wie zerbröselt fühlt man sich.

Dann braucht es Zeit, die Verunsicherung zu überwinden, sich zu sammeln, um erneut eins zu werden. Manchmal gibt es Hilfe, und dann ist es leichter, sich vom Gefühl der Zerrissenheit zu befreien und sich wieder zu spüren, wenn nämlich das erlösende Zauberwort gesprochen wird. Dieses Erleben treffend zu beschreiben, gelingt Jutta Bauer in einfachen Sätzen. Doch leider bleibt die zeichnerische Umsetzung oft vage. Statt durchkomponierter Aquarelle finden sich eher arg reduzierte Behauptungen von Orten und Landschaften rund um den Erdball, die nur auf den ersten Blick und als Bildidee markant wirken. Das Grundgerüst der Geschichte ist allerdings stark genug, sich daneben zu behaupten.

Das Buch folgt der Verzweiflung des Kindes und seinem Bemühen. Doch auch die Verzweiflung der Mutter und ihr Bemühen werden deutlich, ohne daß Wort und Bild dazu nötig sind. Wie groß muß ihr Schrecken gewesen sein, nachdem das wütende Geschrei heraus war, wie groß die Anstrengung, die Wunden zu heilen, und wie mutig ist sie, ihren Fehler einzugestehen und um Verzeihung zu bitten. "Entschuldigung" ist für Mutter und Kind eine Erlösung.

"Schreimutter" ist ein Bilderbuch, das zum Kind ebenso spricht wie zum erwachsenen Vorleser. Es ist eine Ermunterung zu couragiertem Handeln. Und das ist ja für jede Altersstufe etwas durchaus Wünschenswertes.

GABRIELE LEJA.

Jutta Bauer: "Schreimutter". Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim 2000. 36 S., geb., 19,80 DM. Ab 5 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2000

Liebe Mutter, böse Mutter
Jutta Bauer zeichnet den kindlichen Schrecken
Manchmal scheint die Welt aus den Angeln zu fliegen; manchmal ist man, auch und gerade als Kind, ganz außer sich. Dann hat man das Gefühl, sich aufzulösen, zum Beispiel dann, wenn die Mutter einem die Liebe entzieht und sich unerwartet zu einer „Schreimutter” wandelt. Gleich am Anfang, noch bevor die kleine Erzählung beginnt, sehen wir ein Paar eng umschlungen; eine Mutter drückt ihr Kind ans Herz.
Aber das Bild täuscht, denn der kleine Pinguin, der uns von seinem Schrecken erzählt, hat eine Schreimutter, die ihren Schnabel so gewaltig aufreißt, dass der Sprössling meint, auseinander zu fliegen. Was der Grund der mütterlichen Schelte ist, und welche Worte ihm ins Gesicht geschrien werden, erfahren wir nicht in Jutta Bauers kleinem Szenenbuch. Aber wir sehen, wie sich das Kind vor Schreck in seine Einzelteile auflöst. Der Kopf landet im Weltall, der Körper im Meer, der Schnabel in den Bergen. Wie die Flügel des kleinen Pinguins, so fliegen auch wir als Betrachter in der Welt umher und werden Teilnehmer des kleines Dramas. Was für eine schöne Idee, Beine, Flügel, Kopf, Schnabel und Körper so über die Welt zu verteilen. Kein Bild könnte die Zerrissenheit des Kindes besser treffen! Die Farbskizzen, die Jutta Bauer entwirft, sind leicht aufs Papier gesetzt. Es sind Aquarelle von verhaltener Ironie und treffsicherer Karikatur, Bilder der Weite und Verlassenheit, Bilder der Komik und des Witzes. Denn natürlich ist es urkomisch, wenn die kleinen Pinguinfüße über ein weites Feld hüpfen oder wenn die Flügel plötzlich auf dem Rücken eines Tigers im tiefen Dschungel zu entdecken sind.
Als die Verzweiflung des Kindes am größten scheint, als es flattern und schreien möchte, legt sich ein großer Schatten über die müde gelaufenen Füße. Der Schatten der Mutter, die die einzelnen Teile wieder einsammelt. Dieselbe Mutter, die durch ihr Geschrei das Kind in eine tiefe Krise stürzte, wandelt sich zur liebenden, trostspendenden Person. Ganz anschaulich näht sie ihr Kind mit Nadel und Faden wieder zusammen. Jutta Bauer schafft es auch hier, ein ebenso einfaches wie ausdrucksstarkes bildliches Symbol für das wiedergewonnene psychische Gleichgewicht des Kindes zu finden. Mit Nadel und Faden wird die Welt wieder gekittet, der Schmerz gelindert, werden die Wunden geheilt, das Kind ist wieder ganz.
Ende gut, alles gut? Wenn beide, Mutter und Kind, am Schluss mit einem Schiff davon fahren, scheint die Welt wieder zurecht gerückt. Aber das Bild der lieben, bösen Mutter bleibt zurück und mit ihm die Frage, ob ein zusammengeflicktes Kind nicht doch ein beschädigtes Kind ist. (ab 4 Jahre)
JENS THIELE
JUTTA BAUER: Schreimutter. Beltz & Gelberg 2000. 36 Seiten, 19,80 Mark.
Illustration aus Jutta Bauer: Schreimutter
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Wenn Mütter zu sehr schreien... Eine herzergreifende Geschichte für alle Eltern - mehr wird nicht verraten." DAS "Jutta Bauer und eine kluge Verlagsbetreuung zeigen, welche Kraft in der noch lange nicht ausgereizten Kombination Bild-Wort-Buch liegen kann - ein kleines Bilderbuch über die ganze Welt!" DIE ZEIT "Die Königin der Farben und Schreimutter gehören nicht nur zu Bauers besten Werken, sondern auch zu den hervorragendsten der gesamten Bilderbuchproduktion der letzten Jahre." Bulletin Jugend & Literatur "So kräftig, so unsentimental, wie Jutta Bauer es gezeichnet hat, könnte dies auch ein Buch für nervöse Mütter sein." tz München "Ein Buch, das ohne Fingerzeige auskommt und vielmehr fein komponierte Stillleben des kindlichen Alltags zeichnet." Westfälische Nachrichten "Sie zeigt damit unter anderem einen Aspekt partnerschaftlicher Erziehung so gefühlvoll auf, dass Kinder in sofort erfassen können: Fehler passieren." Mobile Zeitschrift f. Junge Eltern