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Nichts gleicht meinem Glücke - unterwegs mit Thomas Mann
In der Form einer literarischen Topographie führt Dirk Heißerer in diesem Buch an all die Orte in München und Bayern, die für Thomas Mann wichtig waren: zu den Wohnungen in Schwabing, dem Haus im Zaubergarten des Herzogparks, zu den Sommerhäusern und Feriensitzen und an die Orte, die im literarischen Werk eine besondere Rolle spielen. Die innige Verbindung von Leben und Werk bei Thomas Mann eröffnet einen neuen, überraschenden Zugang zu diesem großen Schriftsteller.
Thomas Mann (18751955) hat fast die Hälfte seines Lebens in
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Produktbeschreibung
Nichts gleicht meinem Glücke - unterwegs mit Thomas Mann

In der Form einer literarischen Topographie führt Dirk Heißerer in diesem Buch an all die Orte in München und Bayern, die für Thomas Mann wichtig waren: zu den Wohnungen in Schwabing, dem Haus im Zaubergarten des Herzogparks, zu den Sommerhäusern und Feriensitzen und an die Orte, die im literarischen Werk eine besondere Rolle spielen. Die innige Verbindung von Leben und Werk bei Thomas Mann eröffnet einen neuen, überraschenden Zugang zu diesem großen Schriftsteller.

Thomas Mann (18751955) hat fast die Hälfte seines Lebens in München und dem notorisch wundervollen oberbayerischen Umland verbracht. Dirk Heißerer verfolgt die Stationen, beginnend mit den Schwabinger Verstecken, den ersten eigenen Wohnungen, über die noblen Landsitze bis zur herrschaftlichen Villa in der Poschingerstraße am Münchener Herzogpark, und geht dabei der engen Verbindung von Leben und Werk bei Thomas Mann nach. Die Karikatur des Münchener Hopfenhändlers Alois Permaneder aus Buddenbrooks (1901) kennt heute die ganze Welt. Heißerer zeigt Schauplätze, die im Werk eine wichtige Rolle spielen, vom Tod in Venedig bis zum München-Roman Doktor Faustus. Nach vielen Studien über die Jugendzeit in Lübeck und über seine Exiljahre in Zürich und Amerika wird in Heißerers literarischer Topographie die für Thomas Mann so wichtige bayerische Zeit zwischen 1894 und 1933 ausführlich dargestellt.

Die wichtigsten Orte: München, Utting am Ammersee, Tegernsee, Prien, Chiemsee, Rosenheim, Achensee, Weßling, Schloß Linderhof, Seeshaupt, Starnberger See, Feldafing, Oberammergau, Kloster Ettal, Weilheim, Polling, Bad Kreuth, Garmisch-Partenkirchen, Erlangen, Nürnberg, Augsburg, Regensburg, Ansbach, Bamberg, Bayreuth und Coburg

Autorenporträt
Dr. Dirk Heißerer, geb. 1957, ist Literaturwissenschaftler und Lehrbeauftragter an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Für sein Buch Wo die Geister wandern erhielt er den Schwabinger Kunstpreis. Seit 1999 ist er erster Vorsitzender des Thomas-Mann-Förderkreises München e.V.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.08.2005

Auf Klingsors Spuren
Ortstermin: Dirk Heißerer über Thomas Mann in Bayern
Im Juli 1949 antwortete Thomas Mann einem Leser des „Doktor Faustus”, der ihn um Aufklärung über die realen Vorbilder bestimmter Orte des Romans gebeten und sich zugleich für seine Neugier entschuldigt hatte, er finde solche „Motivjägerei” keineswegs unstatthaft. Sie sei sogar „höchst geistvoll, zutreffend und willkommen”.
Dieses kurze Schreiben ist der Freibrief eines Dichters, dessen Werk sich wie kaum ein zweites dazu eignet, Hochleistungen literarischer Spurensuche anzuregen. Mit seinem jüngsten Buch über Thomas Mann in Bayern verteidigt Dirk Heißerer, obwohl es nicht an Konkurrenten fehlt, glanzvoll den früh (mit seiner 1993 erschienenen Topographie der Schwabinger Bohème) erworbenen Meistertitel.
Das Revier von Herr und Hund
Es handelt sich um eine Summe, die aus langjähriger Recherche und zahlreichen Einzelstudien hervorgegangen ist. Jetzt haben wir das in seiner Vielgestalt überwältigende Ganze vor uns. Das Netz der einschlägigen Orte reicht von Coburg über Nürnberg nach Garmisch, von Gunzenhausen über Augsburg nach Oberammergau, von Oberstdorf nach Berchtesgaden, von Kreuth nach Regenstauf. Naturgemäß nimmt München, die Stadt, in der Thomas Mann vier Jahrzehnte (nicht immer gern) gelebt hat, mit ihren nahen Seeufern den zentralen Platz in dieser literarischen Landschaft ein. Liegt doch auch der „Zaubergarten” selbst im Münchner Herzogpark, jenem „Revier” also, das der Besitzer der Villa Poschingerstraße 1 auf unzähligen Spaziergängen mit Hühnerhund Bauschan erkundet hat, um es im Idyll „Herr und Hund” zu verewigen.
Das von Dirk Heißerer entfaltete Gebirgs-Panorama kann mit manchen Erstbesteigungen aufwarten. Einen besonders markanten Gipfel stellt das „Villino” in Feldafing dar, ein in englischem Baustil 1912 errichtetes, heute auf dem Gelände der Fernmeldeschule der Bundeswehr stehendes Häuschen, das immerhin auf vierzehn Aufenthalte des Dichters zurückblicken kann. Am 9. Mai 1921 beendet er in der „Laube” hinter dem Domizilchen den ersten Band des „Zauberberg”. Ohne Heißerers Spürsinn wäre die Vergangenheit des Villino vergessen und würde es heute nicht zur Gedenkstätte erhoben sein - „zum ersten literarischen Museum auf Militärgelände weltweit”. Und wer war das Mädchen, das mit seinem Leiterwagen das Gepäck des Autors von der Schiffslände in Possenhofen zum Villino beförderte? Der Zaubergartenführer bleibt keine Auskunft schuldig. Fanny Schäufler hieß sie und war die Tochter des Gartengehilfen im Taxis-Schloss Garatshausen.
Bei aller detailverliebten Verifizierungslust haben wir es aber keineswegs mit literar-topographischem Positivismus zu tun. Beim Wandeln durch den Zaubergarten ergeht es uns vielmehr wie dem Küstengänger, der im Vorspiel zum „Joseph”-Roman „des Wanderns kein Ende findet”, weil hinter jeder Dünenkulisse neue Vorgebirge locken. Schon in Heißerers Vorwort öffnet sich hinter dem Herzogpark Klingsors Zaubergarten. Jede Einzelheit wird zum Leitmotiv in einem großen Beziehungsgeflecht.
ALBERT VON SCHIRNDING
DIRK HEISSERER: Im Zaubergarten. Thomas Mann in Bayern. Verlag C.H.Beck, München 2005. 303 Seiten, 22,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dies ist, darauf weist Alexander Honold gleich hin, keine Studie mit großem wissenschaftlichen Anspruch, auch wenn der Autor von Beruf Literaturwissenschaftler ist. Hier geht es vielmehr um eine biografische Quellensuche, genauer gesagt: das Verhältnis von Thomas Mann und München. Und bei dieser Suche hat Dirk Heißerer, wenn man dem Rezensenten glauben darf, alle Steine umgedreht, unter denen sich Einschlägiges finden ließ. Und er hat Interessantes gefunden. Genannt wird vor allem ein "Zottelbär" aus Manns Besitz, der später seine Arme verlor, dann ins Literaturhaus gelangte und dort neue Arme bekam. Gelobt wird zudem der "kulturpädagogische Elan" des Autors.

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