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4 Kundenbewertungen

Auf der Shortlist für den Booker Prize 2021 und nominiert für den National Book Award - der neue Roman von Richard Powers über die Frage, die alle berührt: Wie kann eine Familie in einer unberechenbaren Welt überleben, ohne zu zerbrechen?
Vater und Sohn allein: Der hochbegabte Robbie mit Asperger-Zügen kann den Tod der Mutter nicht verwinden. In der Schule unverstanden, will er die Mission seiner Mutter vollenden: Er malt Plakate, demonstriert auf den Stufen des Kapitols, um die Natur zu retten. Der verzweifelte junge Vater will ihm mit ungestümer Liebe alles geben. Als Astrobiologe sind…mehr

Produktbeschreibung
Auf der Shortlist für den Booker Prize 2021 und nominiert für den National Book Award - der neue Roman von Richard Powers über die Frage, die alle berührt: Wie kann eine Familie in einer unberechenbaren Welt überleben, ohne zu zerbrechen?

Vater und Sohn allein: Der hochbegabte Robbie mit Asperger-Zügen kann den Tod der Mutter nicht verwinden. In der Schule unverstanden, will er die Mission seiner Mutter vollenden: Er malt Plakate, demonstriert auf den Stufen des Kapitols, um die Natur zu retten. Der verzweifelte junge Vater will ihm mit ungestümer Liebe alles geben. Als Astrobiologe sind ihm die Sterne nah, und auf Wanderungen entdecken sie, dass die Wunder vor ihren Füßen liegen und sie einander brauchen. Doch was geschieht, wenn die Welt schneller endet, als unsere Zukunft beginnt?

Mit unvergesslichen Bildern taucht der Roman tief in das Innenleben von Vater und Sohn. Richard Powers erzählt in seinem Roman »Erstaunen« von den Rätseln, die jede Familie bewegen.

»Ein erschütterndes Meisterwerk«
Beth Coates, Vintage
Autorenporträt
Wie kaum ein anderer ist Richard Powers der Gegenwart auf der Spur: Das Wissen unserer Zeit will er in Geschichten erfahrbar, die Verwerfungen emotional erlebbar machen. Er wurde 1957 geboren und lebt in den USA. Auf sein Romandebüt ¿Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz¿ (1985) erschienen neun weitere Romane. Sie wurden Bestseller wie ¿Der Klang der Zeit¿ und mehrfach preisgekrönt. 2006 erhielt er den National Book Award für ¿Das Echo der Erinnerung¿, es folgte ¿Das größere Glück¿. In der Reportage ¿Das Buch Ich #9¿ beschreibt Richard Powers den Prozess, als neunter Mensch überhaupt sein Genom vollständig entschlüsseln zu lassen. Für seinen Roman ¿Die Wurzeln des Lebens¿ (2018) wurde Richard Powers mit dem Pulitzer Prize ausgezeichnet. 2021 erschien sein Roman ¿Erstaunen¿, der für den Booker Prize und den National Book Award nominiert ist, Heute lebt Richard Powers in den Great Smoky Mountains der Appalachen. Literaturpreise: Pulitzer Prize 2019 für »Die Wurzeln des Lebens« National Book Award 2006 für »Das Echo der Erinnerung« Manfred Allié, geboren 1955 in Marburg, übersetzt seit über dreißig Jahren Literatur. 2006 wurde er mit dem Helmut-M.-Braem-Preis ausgezeichnet. Neben Werken von Jane Austen, Joseph Conrad und Patrick Leigh Fermor übertrug er unter anderem Romane von Yann Martel, Richard Powers, Joseph O'Connor, Reif Larsen und Patricia Highsmith ins Deutsche. Er lebt in der Eifel.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Fridtjof Küchemann fühlt sich mitunter bedrängt von Richard Powers' neuem Roman. Die Story um einen schicksalsgebeutelten, verhaltensauffälligen und mit dem "Thunberg-Syndrom" begabten Jungen und den um sein Kind bemühten Vater, geht für Küchemann in seiner Botschaftsorientiertheit manchmal einfach zu weit. Familiendrama, reaktionäre USA, Klimakrise, Umweltaktionismus - das ist möglicherweise einfach zu viel für nur eine Geschichte und zu viel Ballast für die Figuren, ahnt Küchemann, auch wenn Powers gewohnt "flüssig und schlüssig" schreibt.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.01.2022

Neurologisch optimierte Emotionen
Richard Powers macht im Roman "Erstaunen" einen Neunjährigen für ein paar Wochen zum Weltretter

"Zweimal Asperger, einmal vermutete Zwangsstörung, einmal vielleicht ADHS": Als ein Neurowissenschaftler ihn nach der medizinischen Diagnose für Robin fragt, antwortet dessen Vater Theo in "Erstaunen", dem neuen Roman des amerikanischen Schriftstellers Richard Powers, lakonisch mit dem, was er ein "Abstimmungsergebnis" der Ärzte nennt. Fest steht: Der neunjährige Robin hat zu kämpfen. Mit seinen Gefühlen, mit Sinneseindrücken, mit Menschen um ihn herum. Doch das ist noch nicht alles: Vor nicht einmal zwei Jahren ist seine Mutter Aly bei einem Autounfall ums Leben gekommen, der geliebte Hund ist wenig später gestorben. Der Vater, als Astrobiologe mit der Modellierung extraterrestrischen Lebens befasst, tut alles, um ihm Halt zu geben und um Robin vor der Medikamentierung mit Psychopharmaka zu bewahren, auf die die Schuldirektorin drängt, wann immer der Junge wieder einmal auffällig geworden ist und von der Schule abgeholt werden muss.

Seit vielen Jahren beschäftigt sich Richard Powers in seinen Romanen mit Verhaltensauffälligkeiten. In "Das Echo der Erinnerung", 2006 in deutscher Übersetzung erschienen, war es das Capgras-Syndrom, bei dem die vertrautesten geliebten Menschen nicht mehr erkannt werden können, in "Das größere Glück" drei Jahre später Hyperthymie, genetisch bedingte Lebenslust. Diesmal dient ihm eine diffuse Diagnose dazu, ein neurologisches Trainingsverfahren vorzustellen, das, so beschreibt es Powers, in der Schmerztherapie und der Behandlung von Zwangsneurosen eingesetzt werden kann und auch im Umgang mit Depression, Schizophrenie und Autismus nützlich sein könnte.

In "Erstaunen" arbeitet Martin Currier, als Neurowissenschaftler Theos Kollege auf dem Campus, an einer solchen Entwicklung: Eine Probandengruppe versetzt er mit Bildern und Musik in bestimmte Gefühlszustände, die von einem Magnetresonanztomographen aufgezeichnet werden. Einer zweiten Probandengruppe werden mit KI-Unterstützung Klang- und Bildimpulse gegeben, die sie in den Neuronalzustand der Ausgangspersonen versetzen: "Auf diese Weise regelte das Hirn eines Vertreters der zweiten Gruppe sich in einer Art Training weitgehend auf die Erregungsmuster der Ausgangsperson ein, und der Trainierende - das war das Bemerkenswerte daran - gab an, ganz ähnliche Gefühlsregungen zu spüren." Theo hatte mit seiner Frau einmal zur ersten Probandengruppe gehört. Jetzt sieht er im Ansatz des Kollegen eine Chance, seinen Sohn zu retten. Currier macht ihm Hoffnung auf Verbesserung nach wenigen Sitzungen und nennt die Risiken gering. Sie lägen noch unter denen beim Besuch einer Schulmensa. Gerade erst hatte Robin nach der Bemerkung eines Klassenkameraden über seine Mutter ein letztes Mal die Nerven verloren.

Richard Powers zeichnet das Porträt eines Kindes, das an seiner Trauer, aber auch an der Erkenntnis zu verzweifeln droht, dass zur Rettung der Welt nicht getan wird, was seiner Überzeugung nach dringend geboten ist. Er zeichnet das Bild eines Vaters, der seinen Sohn mit allen Mitteln retten will und ihn letztlich doch verliert. Das Familiendrama legt er an vor dem gesellschaftlichen Hintergrund eines reaktionären Amerikas, das unverkennbar Züge der Trump-Präsidentschaft trägt. Die Forschung - ob mit außerirdischem Leben oder neurologischer Stabilisierung beschäftigt - ist hier politisch-ideologischem Argwohn ausgesetzt. Sowohl Theos als auch Curriers Arbeit scheitern daran.

Zunächst jedoch darf Theo erleben, wie sein Robin förmlich aufblüht. Der Junge wird nämlich nicht etwa an einem Hirnscan-Mittelwert aller Mitglieder der ersten Probandengruppe trainiert, sondern an den Aufzeichnungen seiner verstorbenen Mutter, einer Umweltschützerin und Weltretterin - ganz wie der Sohn, von Energie und Optimismus beseelt. Robin fühlt sich nicht nur im Einklang mit seiner Mutter, sondern auch mit seinem Leben, mit allem Leben. Als Martin Currier seine Forschung auf Konferenzen mit dem anonymisierten Fall des Jungen vorstellt, wächst das öffentliche Interesse. Robin wird enttarnt, fühlt sich der Situation aber gewachsen und findet in Inga Alder ein Vorbild, eine jugendliche Klimaschutzaktivistin, die unverkennbar die Züge Greta Thunbergs trägt.

Weltrettung und Seelenheil, Freiheits- gegen Machtkämpfe: In seinem Roman "Erstaunen" hat Richard Powers allerhand Staunenswertes zu einem Szenario und einer Geschichte verknüpft. Das könnte bewegend sein, wäre es nicht allzu offensichtlich auf ebendiese Bewegung angelegt. Die Strahlkraft der verstorbenen Mutter, die ergreifenden Geschichten, die sich der Vater vom Leben auf fernen Planeten ausdenkt, die entschlossenen Aktionen des Jungen, der perfide politische Widerstand: Alles im Buch ist auf Botschaft, ist auf Effekt geformt und geschrieben. Die meiste Zeit durchaus flüssig und schlüssig.

Manchmal allerdings verliert der Autor aus dem Blick, dass seine Figuren diese Wucht auch beglaubigen und tragen können müssen. "Mein Lieblingsdichter Neruda und ich verliebten uns offenbar im selben Augenblick in sie": Einmal lässt Richard Powers seinen Theo die erste Begegnung mit Aly beschreiben, als wäre nicht sie, sondern er von Lyrik begeistert, als hätte Theo nicht immer wieder seine Science-Fiction-Bibliothek als literarischen Horizont ausgestellt, um die Geschichten zu erklären, die er für Robin erfindet. Kurzentschlossen borgt sich Richard Powers Nerudas Image der Feinfühligkeit und Warmherzigkeit aus, um es seinem Erzähler umzuhängen.

Als Powers vor mehr als fünfzehn Jahren damit begann, seine Bücher mit einer Spracherkennungssoftware direkt in den Computer zu sprechen, begründete er diesen Schritt damit, dass ein Teil des Hirns beim Schreiben immer damit beschäftigt sei, die Sätze in Wörter und Buchstaben zu zerlegen und die Finger auf der Tastatur zu koordinieren: "All diese Prozesse beeinträchtigen den emotionalen Zusammenhang von Wörtern, wenn sie gesprochen oder gehört werden." Wer heute Richard Powers liest, könnte meinen, er hätte nicht nur daran gearbeitet, seine eigene Texterfassung mit Blick auf den emotionalen Zusammenhang neurologisch zu optimieren, sondern - an der Grenze zur Aufdringlichkeit - auch die seines Publikums. FRIDTJOF KÜCHEMANN

Richard Powers: "Erstaunen". Roman.

Aus dem amerikanischen Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié. Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main 2021.

320 S., geb., 24,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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[...] ein zugleich bedrückendes wie mitreißendes Bild unserer Gegenwart [...] Harald Welzer taz FUTURZWEI 20220223