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Mary Tudor, war Tochter von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon. Bei ihrem Amtsantritt war das Land in desolatem Zustand und Mary war sich sicher, das der Grund die Abkehr vom wahren Glauben, nämlich dem Katholischen, sei. Entsprechend energisch setzte sie sich für die Rekatholisierung ein, aber schnell wurde aus der Lichtgestalt Mary "die Blutige"
Kristina Gehrmann schildert das Leben Mary I. von deren Kindheit an, den Druck und die Einschränkungen, mit denen sie aufwuchs. Und auch die furchtlose Frau, die mit allen Mitteln für das kämpfte, was sie als Gerechtigkeit empfand. Dank
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Produktbeschreibung
Mary Tudor, war Tochter von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon. Bei ihrem Amtsantritt war das Land in desolatem Zustand und Mary war sich sicher, das der Grund die Abkehr vom wahren Glauben, nämlich dem Katholischen, sei. Entsprechend energisch setzte sie sich für die Rekatholisierung ein, aber schnell wurde aus der Lichtgestalt Mary "die Blutige"

Kristina Gehrmann schildert das Leben Mary I. von deren Kindheit an, den Druck und die Einschränkungen, mit denen sie aufwuchs. Und auch die furchtlose Frau, die mit allen Mitteln für das kämpfte, was sie als Gerechtigkeit empfand. Dank akribischer Recherche und mit feinem Strich vermittelt Gehrmann einen Blick auf den Menschen Mary Tudor.
Autorenporträt
Kristina Gehrmann, geboren 1989 in Leverkusen, lebt heute als Illustratorin in Hamburg. Nach dem Abitur 2008 studierte sie an der Angel Academy of Art in Florenz klassisch-akademische Zeichnung und Malerei. Seit 2012 lebt und arbeitet sie als freiberufliche Illustratorin in Hamburg. Ihre erste Comic-Veröffentlichung, die Graphic-Novel-Trilogie ¿Im Eisland¿, handelt vom Schicksal der verschollenen Franklin-Expedition und geht der Frage nach, wie und warum diese in einer Tragödie endete. Der erste Band wurde 2016 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Sachbuch ausgezeichnet. Auch ihre Adaption von Upton Sinclairs sozialkritischem Roman "Der Dschungel" spiegelt Kristina Gehrmanns Liebe zu spannenden historischen Stoffen. Als 2019 die US-Augabe dieses Buches erschien wurde sie in The New York Times, The Guardian und The NY Journal of Books hoch gelobt. "¿Der Dschungel¿ ist nicht irgendein Roman, und diese Comic-Künstlerin exakt die richtige, Upton Sinclair einer nächsten Generation wieder näher zu bringen.", schrieb Dr. Brigitte Helbling, in ihrer Laudatio der Berthold Leibinger Stiftung. Auch "Bloody Mary" ist eine historische Graphic Novel, aber sie ist durchgehend farbig und die Protagonistin ist eine Frau, nämlich die erste Königin Englands, die diesen Titel nicht durch Heirat erwarb.   "Im Eisland" Band 1: Die Franklin-Expedition, Hinstorff Verlag 2015 "Im Eisland" Band 2: Gefangen, Hinstorff Verlag 2015 "Im Eisland" Band 3: Verschollen, Hinstorff Verlag 2016 "Zeichnen als Beruf", Eigenverlag 2016 "Der Dschungel", Carlsen Verlag 2018 "Bloody Mary", Carlsen Verlag 2021
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Siggi Seuß kann sich Kristina Gehrmanns Graphic Novels im Geschichtsunterricht vorstellen. Wie Gehrmann das Leben und Wirken der Mary Tudor in Szene setzt, schlicht, präzis, mit viel Sinn für das Werden der historischen Figur durch die Bedingungen und Intrigen am Hof, mit Sinn auch für ihre Willenskraft, Ängste, Hoffnungen, das findet Seuß überzeugend. Marys Kampf um den Thron, ihr Entrinnen vor dem Tod als Ketzerin und ihre eigene gnadenlose Herrschaft schildert die Autorin laut Seuß auf ausdrucksstarke, intime, niemals aktionistische Weise.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.11.2021

Ganz nach Gottes Plan
Wie Mary Tudor zur ersten englischen Königin wurde
Die Zeitreisen zu höchst unterschiedlichen Schauplätzen weltbewegender Ereignisse, die Kristina Gehrmann in den vergangenen Jahren unternommen hat, würden jeden Geschichtsunterricht beleben. Die junge Hamburger Illustratorin und Autorin folgte den Spuren von John Franklins tragischer Arktisexpedition 1845-1848, sie schlich sich in die Fleischfabriken Chicagos Anfang des 20. Jahrhunderts und dringt nun zum Herzen einer Weltmacht des 16. Jahrhunderts vor – auf der Suche nach der ersten englischen Königin, Queen Mary (1518-1558). „Bloody Mary – Die Geschichte der Mary Tudor“ heißt Gehrmanns erstmals colorierte, 330 Seiten starke Graphic Novel.
Obwohl diese Zeitreisen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, fällt den Lesern bald auf, was Gehrmanns Bilderzählungen stilistisch und inhaltlich auszeichnen: Gut getaktete Perspektivwechsel, die einem suggerieren, man würde dem Geschehen aus verschiedensten Blickwinkeln nahekommen. Ausdrucksstarke Gesichtszüge der Personen, trotz schlicht wirkender, aber präzis gesetzter Strichführung. Inhaltlich fokussiert sich die Künstlerin auf das Leben hinter den Fassaden der Menschen. Sie leuchtet selbst die dunkelsten Winkel der Charaktere aus, ihr Leid, ihren Seelenschmerz, ihre Zweifel, ihre Widersprüche, ihre Erniedrigungen. Und sie wechselt, dramaturgisch geschickt, von intimen Blicken auf die Personen zu Ereignissen, die sie beeinflussen, aber auch zu Randerscheinungen, die die Stimmungen außerhalb des unmittelbaren Milieus wiedergeben. Im Fall von Mary Tudor ist es das gut recherchierte Leben am Hofe, sind es Einblicke in den Alltag einfacher Bediensteter, genauso wie in die Machenschaften der Höflinge und Strippenzieher in Adel und Klerus. Kristina Gehrmann vernachlässigt auch die Nöte, Ängste und Hoffnungen der armen Bevölkerung in Stadt und Land nicht. Die Frage, die sie dabei umtreibt: Wie wird Mary Tudor zu dem, was sie geworden ist? Immer wieder lässt die Künstlerin Mary selbst zu Wort kommen: „Ich bin eine Prinzessin Englands. Meine Eltern sind König Henry VIII. und Königin Katharina von Aragon. Eine gottgegebene, unveränderliche Tatsache in einer heilen, geordneten Welt: Gottes Plan!“ Nur sieht der Plan in einer gänzlich unheilen Welt anders aus, als es sich das wissbegierige, fröhliche und brave Kind Mary erträumt.
Die Entscheidung ihres launischen Vaters, die Ehe mit Katharina annullieren und seine Tochter zur Bastardin erklären zu lassen, provoziert Marys Kämpfernatur. Sie beharrt auf ihrer Position als rechtmäßige Thronfolgerin und sie verteidigt den römisch-katholischen Glauben gegen Henry VIII., der sich zum Oberhaupt der reformierten Kirche in England erklärt und von Mary absolute Ergebenheit fordert. Nur Zurückhaltung und diplomatische Unterwürfigkeit rettet sie vor dem Tod als Ketzerin. Der wankelmütige, kränkliche Vater setzt Mary sogar wieder in die Thronfolge ein. Dass die kluge und glaubensstarke Frau auf dem Thron selbst zu einer gefürchteten Herrscherin und gnadenlosen Verfolgerin des lutheranischen Glaubens wird, ist die bittere Ironie der Geschichte, deren Hintergründe Kristina Gehrmann feinsinnig, ohne Hang zu aktionistischen Bildsequenzen ausleuchtet.
Ungewöhnlich nahe Blicke hinter die Fassaden von Menschen und Legenden – das zeichnet die Graphic Novels von Kristina Gehrmann aus. Man wünscht sie sich tatsächlich als motivierende Untermalung des Geschichtsunterrichts. Das nächste „Tudorial“ ist bereits in Arbeit: das Leben von Marys Halbschwester und Thronfolgerin Elizabeth I.
SIGGI SEUSS
Kristina Gehrmann:
Bloody Mary. Die Geschichte der
Mary Tudor. Carlsen Verlag,
Hamburg 2021. 331 Seiten, 28 Euro.

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"Ideal für den Geschichtsunterricht." schule 20211025