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Ihr eine Trommel zu schenken, war der größte Fehler, den Pokkos Eltern jemals gemacht haben. Als Pokko die Trommel tief in den Wald mitnimmt, ist es dort sehr still, so still, dass sie ein wenig zu spielen beginnt. Und ehe sie sich versieht, schließt sich ihr eine Gruppe von Tieren an - zuerst der Waschbär, dann der Hase, dann der Wolf - und bald folgen ihr die Bewohner des gesamten Waldes. Wird Pokko die Stimme ihres Vaters hören, wenn er sie zum Abendessen nach Hause ruft?"Pokko und die Trommel" ist eine Geschichte über Hingabe, Selbstverwirklichung und eine Familie von Fröschen, die in einem Pilz lebt.…mehr

Produktbeschreibung
Ihr eine Trommel zu schenken, war der größte Fehler, den Pokkos Eltern jemals gemacht haben. Als Pokko die Trommel tief in den Wald mitnimmt, ist es dort sehr still, so still, dass sie ein wenig zu spielen beginnt. Und ehe sie sich versieht, schließt sich ihr eine Gruppe von Tieren an - zuerst der Waschbär, dann der Hase, dann der Wolf - und bald folgen ihr die Bewohner des gesamten Waldes. Wird Pokko die Stimme ihres Vaters hören, wenn er sie zum Abendessen nach Hause ruft?"Pokko und die Trommel" ist eine Geschichte über Hingabe, Selbstverwirklichung und eine Familie von Fröschen, die in einem Pilz lebt.
Autorenporträt
Matthew Forsythe ist ein preisgekrönter Autor, Comiczeichner und Illustrator. Seine Illustrationen finden sich in Werken namhafter Autor*innen, darunter Kirsten Hall und Lemony Snicket, und wurden in zahlreichen Publikationen veröffentlicht, beispielsweise im der New York Times und im Wall Street Journal. Sein erster Comic "Ojingogo" (2008, Drawn & Quarterly) wurde für einen Eisner Award nominiert und mit dem Doug Wight Award als bester experimenteller Comic ausgezeichnet. Der ehemalige Hauptdesigner der Zeichentrickserie "Adventure Time" bei Cartoon Network lebt heute in Montreal, Kanada, und arbeitet an seinem nächsten Buch und einem Stop-Motion-Weihnachtsfilm für Netflix, dessen Veröffentlichung für November 2020 geplant ist.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2020

Wer Bandkollegen frisst, ist ganz schnell raus

Dieses Froschmädchen trommelt wie niemand sonst: "Pokko und die Trommel" erzählt auf lakonische Weise, wie eine Familie über sich hinauswächst.

Von Fridtjof Küchemann

Kindern Schlaginstrumente zu schenken ist in der Weltliteratur noch nie gutgegangen. So ist es ganz folgerichtig, dass der Buch- und Animationskünstler Matthew Forsythe sein erstes Bilderbuch für Kinder mit einem Eingeständnis beginnt: "Ihr eine Trommel zu schenken war der größte Fehler, den Pokkos Eltern jemals gemacht haben." Es gibt eine naheliegende und eine abwegige Möglichkeit, an diesen Satz anzuknüpfen. Dass Forsythe im Folgenden nicht etwa ausbreitet, wie die Eltern unter der trommelnden Tochter leiden, sondern auf drei Doppelseiten kapitale Fehler der Eltern vorstellt, die das neue Geschenk in den Schatten stellt, wird zumindest die erwachsenen Leser sofort für den lakonischen Verfasser und die unerschrockene Heldin der Geschichte einnehmen.

Und dann ist Pokko auch noch ein Frosch, und dann ist sie auch noch ein abenteuerlustiges Mädchen, das sich nach den missratenen Vorgängergeschenken der Eltern mit einer Schleuder durch die Gegend katapultiert, mit einem Lama den Rest der Familie plattgemacht hat und mit einem riesigen Ballon einfach davongeflogen ist. Und dann zeichnet Matthew Forsythe sie - wie ihre Eltern - auch noch mit einem riesigen Froschmaul, das diagonal an der höchsten Stelle des Kopfes anfängt und in der Kleidung verschwindet, mit einem Minimalismus im Ausdruck, der die kindlichen Betrachter ihres Abenteuers im Nu für die feinsten Nuancen sensibilisiert, für kleinste Formabweichungen in den Augen, einen leicht gebogenen oder leicht geöffneten Mund.

Ist sie entschlossen oder entnervt, ist sie ängstlich oder erfreut, stoisch oder gestresst? Dass die in Erdtönen gehaltenen, wie mit Buntstift oder Wachskreiden gemalten und an manchen Stellen aquarellierten Bilder ähnlich viel erzählen, wie sie verschweigen, führt zu mindestens einer überraschenden Wendung im Buch. Und zu seiner lustigsten Stelle. Zunächst einmal geht es Pokko allerdings, wie es nicht nur Froschkindern geht, wenn sie zu laut sind im Haus: Sie muss mit ihrer Trommel an die frische Luft. Nicht ohne die väterliche Mahnung, auch draußen nicht zu viel Krach zu machen: "Wir sind nur eine kleine Froschfamilie, die in einem Pilz wohnt. Wir wollen keine Aufmerksamkeit erregen."

Als Pokko im Wald auf ihre Trommel zu klopfen beginnt, nur um etwas Gesellschaft zu haben, erregt sie die Aufmerksamkeit eines Waschbären - der ihr prompt mit seinem Banjo folgt. Ein Hase mit Trompete kommt dazu, dann ein Wolf, der sich einfach nur freut, in der Nähe der Musik zu sein. Auf einmal fehlt der Hase, Pokko lässt die Trommel ruhen und sagt zum Wolf einen Satz, der im Bilderbuch seinesgleichen sucht: "Keine Bandmitglieder mehr aufessen, oder du bist raus aus der Band." Eine Schildkröte mit Tröte, eine Maus mit Glockenspiel, ein Vogel mit Laute und viele andere Tiere schließen sich den Musikern an, noch viel mehr tanzen einfach mit, und als es bei der Froschfamilie Zeit zum Abendessen ist, rauscht unvermittelt der Party-Umzug durch den Pilz und trägt den Vater mit seiner Suppenkelle und die Mutter mit ihrem Buch mit sich davon.

"Pokko und die Trommel" ist ein Buch der schönsten Selbstverständlichkeiten: Natürlich wird Pokko zur von der Menge gefeierten Bandleaderin, indem sie einfach nur vor sich hin trommelt, natürlich entschuldigt sich der Wolf verlegen bei ihr, als sie ihn zur Rede stellt, natürlich ist es der Vater, der abends am Kochtopf steht, während die Mutter ein bisschen liest, und natürlich tun sich die beiden Eltern zu guter Letzt mit der Anerkennung für ihre Tochter nicht schwer, obwohl sie deren mahnenden Worte missachtet hat.

Die Bremer Stadtmusikanten haben es einst mit Räubern aufnehmen müssen, um ihren Platz in der Welt zu finden. Matthew Forsythes Waldmusikanten geht es zu allererst um Spiel und Tanz. So ändern sie ihre Welt, statt eine neue zu erobern.

Matthew Forsythe: "Pokko und die Trommel". Aus dem Englischen von Rita Fürstenau.

Rotopol Verlag, Kassel 2020. 64 S., geb., 18,- [Euro]. Ab 4 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Maren Bonacker geht mit Pokko und ihrer Trommel in den Wald. Was sie da erlebt, haut sie um. Wie ein Rattenfänger schart das Froschmädchen Pokko bald eine ganze Combo um sich, dass es laut schallt. Matthew Forsythes "vielschichtige"  Maltechnik mit Gouache, Buntstift und Wasserfarben, seine subtilen Bilder, in denen die Tiere zum Schreien komisch gucken und überhaupt die an erstaunlichen Twists reiche Geschichte um ein verkanntes Talent, das sich seinen Weg bahnt, fasziniert Bonacker ausdauernd.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.11.2020

Mitten im schönsten Musizieren: Haps. Weg
Die Eltern von Froschmädchen Pokko haben ihrer Tochter eine Trommel geschenkt, der größte Fehler, den sie jemals gemacht haben. Sie trommelt mit Leidenschaft und so laut, dass Unterhaltungen im Pilz der Frösche kaum mehr möglich sind. Also schicken die Eltern ihr Kind mit Trommel in den Wald, nicht ohne es noch zu ermahnen, schön leise zu sein. Doch der Wald ist zu still und Pokko trommelt dort nicht nur weiter, sie zieht eine immer größer werdende Schar von Waldtieren an, die sich von ihrem Rhythmus leiten lassen und auf ihren Instrumenten mitmachen. Musizierend und lauschend folgen sie dem Froschmädchen, das sie zu seinem Zuhause führt, wo die Froscheltern endlich die Begabung ihrer Tochter erkennen.
Eine scheinbar einfache Geschichte, aber tatsächlich steckt so viel mehr in Matthew Forsythes Bilderbuch! Es lebt von der reduzierten Mimik der Protagonisten: Die Frösche gucken fast immer gleich ausdruckslos, und das ist angesichts all dessen, was passiert, so himmelschreiend komisch, dass Vorleser und Kinder beim gemeinsamen Betrachten aus dem Lachen nicht herauskommen. Mit einem winzigen Perspektivenwechsel oder einer leichten Weitung der Pupille werden hier größtmögliche Effekte erzielt. Ebenso wirkungsvoll arbeitet Forsythe mit der Methode, ein Bild auf zwei aufeinanderfolgenden Seiten zweimal zu zeigen, fast identisch, aber in der zweiten Ansicht ganz nahe herangeholt, so dass kleine Details wie ein unheilschwanger verengter Blick oder ein Panik suggerierender Augenring perfekt in Szene gesetzt werden; winzige Details, die auf das nachfolgende Geschehen weisen. Obwohl sich einiges erahnen lässt, verblüffen manche Plot-Twists völlig. Mitten im schönsten Musizieren isst (nicht frisst!) der Wolf den Hasen. Haps. Weg. Dies ist der einzige Moment im Buch, in dem Pokko die anderen Tiere hinter sich überhaupt wahrzunehmen scheint. Sie dreht sich zum Wolf um und macht unmissverständlich klar, dass dieses Verhalten unerwünscht ist. Sie führt die Tiere nicht nur mit ihrer Musik an – sie leitet sie tatsächlich, stark geworden durch ihre Trommel und das Bewusstsein, dass sie einfach gerne trommelt.
Forsythes Maltechnik tut ihr Übriges, um sein Publikum zu faszinieren. Die Bilder sind vielschichtig übereinandergelegt. Der Künstler arbeitet mit Wasserfarbe, Gouache und Buntstift, und mischt die Techniken. Das Ergebnis sind warme, leuchtende Bilder voller Tiefe, fast Dreidimensionalität, die den Blick fesseln. Dieses Bilderbuch ist reich an Humor, Ermutigung und Kunstfertigkeit. Man muss es unbedingt selbst lesen und auf sich wirken lassen! (ab 5 Jahre)
MAREN BONACKER
Matthew Forsythe: Pokko und die
Trommel. Aus dem Englischen von
Rita Fürstenau.
Rotpol Verlag,
Kassel 2020.
64 Seiten. 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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